Abgasskandal: Ex-Manager in Untersuchungshaft

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Für VW, Audi und Porsche wird es immer schwieriger werden, ihre Beteiligung am Abgasskandal zu leugnen. Insbesondere der von Audi entwickelte 3,0 Liter TDI-Motor, der in zahlreichen SUV-Diesel-Varianten und Nobel-Limousinen der Volkswagen-Töchter verbaut wird, kommt aktuell nicht aus den Schlagzeilen. Letzter trauriger Höhepunkt: Mit der Verhaftung des ehemaligen Auto-Managers Wolfgang Hatz lassen sich gut die Wege erahnen, die bei Strategieentwicklung und Absprachen der Volkswagen-Töchter untereinander benutzt wurden.

Hatz wurde am 27. September 2017 in München verhaftet. Der ehemalige Volkswagen- und Porsche-Manager gilt als intensiv verstrickt in die Vorgänge, die zum Dieselskandal führten, war zeitweise direkt verantwortlich für die Motorenentwicklung. Die Untersuchungshaft wurde offensichtlich wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr vom Haftrichter angeordnet. Hatz‘ Festnahme gilt als besonders dienlich zur Wahrheitsfindung, weil er sich als Bindeglied zwischen den VW-Töchtern herausstellen könnte und immer beste Verhältnisse zu den jeweiligen Vorständen seiner Arbeitgeber pflegte.

Hatz und einigen Audi-Managern wird vorgeworfen, die Softwaremanipulationen rund um die Abgasreinigung des 3 Liter-Audi-Motors gesteuert und begleitet zu haben. Der Motor kommt im Porsche Cayenne der Schadstoffklasse 6 ebenso zum Einsatz wie im Macan Diesel S oder in den exklusiven 6-Zylinder-Modellen von AUDI (A8, A7, A6 und Q7) und im VW Touareg 3,0 TDI.

Gerade der Touareg rückt derzeit mit Macht in den Fokus des öffentlichen Interesses, nachdem Verkehrsminister Dobrindt eine angeordnete Rückrufaktion und einen Zulassungsstopp erwägt.

Mit Wolfgang Hatz steht nun ein Manager im Zentrum der Untersuchungen, der als absoluter Insider gilt. Ihm wird auch vorgeworfen, nach seinem Ausstieg bei Porsche weiter Kontakte zu Audi-Managern gepflegt und diese beim Aufbau der Verteidigungsstrategien im Abgasskandal unterstützt zu haben. 2015 war Hatz bei Porsche beurlaubt worden. Man einigte sich auf einen Ausstieg des Top-Managers der Motorenentwicklung und vereinbarte eine Abfindung in Millionenhöhe.

Rechtsanwalt Lars Murken-Flato: „Die Verhaftung hilft, die Ansprüche von betroffenen Porsche-Besitzern durchzusetzen, insbesondere dann, wenn die Gewährleistung schon abgelaufen ist. Wenn sich die Verdachtsmomente erhärten, dann stecken Porsche und Audi so tief im Abgasskandal, dass eine ernsthafte Strategie zur Abwehr für Schadensersatzansprüchen nicht mehr nachvollziehbar wäre!“


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