Aktuelle Betrugsmaschen Oktober 2023 und Unterstützung für Betroffene

  • 7 Minuten Lesezeit

Aktuelle Betrugsmaschen im Oktober 2023: In den letzten Monaten haben Betrugsfälle in verschiedenen Bereichen weiter zugenommen. 

Von gefälschten E-Mails bis hin zu betrügerischen Gewinnversprechen – die Methoden der Betrüger werden immer ausgefeilter. 

In diesem Beitrag möchten wir Sie über topaktuelle Betrugsmaschen informieren und Tipps geben, wie Sie sich davor schützen können.

Sind Sie von Betrug betroffen? Kontaktieren Sie meine Kanzlei, um die Möglichkeiten zu prüfen, gegen die Betrüger vorzugehen und Ihr Geld zurückzuholen.

Vorsicht: Betrüger geben sich fälschlicherweise als die Deutsche Rentenversicherung aus

Die Deutsche Rentenversicherung warnt eindringlich vor einer Zunahme von Betrugsversuchen, die sich insbesondere an Rentner richten. 

Seit der Einführung des Online-Services der Rentenversicherung am 30. Juni seien verschiedene Betrugsmethoden aufgetreten. 

Neben gefälschten SMS, die eine Rückerstattung versprechen, gibt es auch Anrufe, bei denen Betrüger vorgeben, aufgrund eines Computerfehlers oder einer Überzahlung Kontodaten abfragen zu müssen. 

Zudem werden täuschend echt aussehende Briefe verschickt, die zur Überweisung eines „ausstehenden Betrags“ auffordern.

So schützen Sie sich - Tipps der deutschen Rentenversicherung:

  • Verifizieren Sie alle Anfragen durch einen Rückruf bei der offiziellen Servicenummer der Deutschen Rentenversicherung: 0800 1000 4800.
  • Geben Sie Ihre persönlichen Daten, insbesondere Bankverbindungen, niemals aufgrund einer SMS oder eines unverifizierten Anrufs preis.
  • Achten Sie darauf, ob in schriftlichen Anfragen Ihre Rentenversicherungsnummer angegeben ist. Fehlt diese, sollten Sie misstrauisch werden.
  • Bei Unsicherheit oder Zweifeln können Sie sich an die kostenlose Servicenummer der Deutschen Rentenversicherung wenden.
  • Nutzen Sie die Spam-Filter-Funktionen auf Ihrem Smartphone, um unerwünschte Nachrichten zu blockieren.
  • Beschränken Sie in den Einstellungen Ihrer Nachrichten-App eingehende SMS auf Kontakte, die Sie gespeichert haben.
  • Geben Sie Ihre Handynummer nur dann an, wenn es unbedingt notwendig ist. Im schlimmsten Fall könnte ein Wechsel der Rufnummer erforderlich sein.

Betrügerische E-Mails und der "Freunde-Scam": Was Sie wissen müssen

Die Verbraucherzentrale warnt vor einer besonders hinterhältigen Betrugsmethode, die als "Freunde-Scam" bekannt ist. 

Dabei erhalten Sie eine E-Mail, die vorgibt, von einem Freund oder einer Freundin zu stammen, der oder die angeblich in einer Notsituation ist und dringend Geld benötigt. 

Ein typisches Szenario, das die Betrüger oft verwenden, ist die Behauptung, der Freund sei im Urlaub und habe seine Tasche samt Geld und Ausweis verloren.

So schützen Sie sich:

  • Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders. Oftmals lässt sich bereits hier erkennen, dass die Nachricht nicht von einer Ihnen bekannten Person stammt.
  • Antworten Sie nicht auf die E-Mail und verschieben Sie sie direkt in den Papierkorb.
  • Wenn Sie unsicher sind, kontaktieren Sie die betreffende Person über einen anderen Kommunikationsweg, um die Echtheit der E-Mail zu überprüfen.

Unseriöse Telefonnummern: aktuelle & umfassende Liste

In der heutigen Zeit sind Telefone weit mehr als nur Kommunikationsmittel. Sie sind fester Bestandteil unseres Alltags und werden für eine Vielzahl von Aktivitäten genutzt, sei es für private Gespräche, geschäftliche Kommunikation oder für Unterhaltungszwecke. 

Leider hat die zunehmende Digitalisierung auch eine Schattenseite: Telefone werden immer häufiger für betrügerische Aktivitäten missbraucht.

Ein Bereich, der besonders ins Auge fällt, sind unerwünschte Cold Calls oder Spam-Anrufe. 

Diese Anrufe kommen oft ohne Vorwarnung und können für den Empfänger nicht nur lästig, sondern auch gefährlich sein. 

Betrüger nutzen verschiedene Taktiken, um an persönliche Informationen oder Geld zu gelangen, beispielsweise durch das Vortäuschen einer Notlage oder das Anbieten von nicht existierenden Dienstleistungen und Produkten.

Für einen besseren Schutz vor Telefonbetrug:

Für zusätzlichen Schutz vor Telefonbetrug bieten wir auf unserer Webseite eine ständig aktualisierte Liste mit Telefonnummern an, die als unseriös eingestuft wurden.

Diese Liste kann Ihnen dabei helfen, potenzielle Betrüger bereits im Vorfeld zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Cold Calls und die Rechtslage in Deutschland

In Deutschland sind Cold Calls illegal. Verbraucher müssen ausdrücklich ihre Zustimmung für Werbeanrufe geben. Ohne diese vorherige Einwilligung sind solche Anrufe nicht nur unzulässig, sondern können auch als Belästigung oder Betrug angesehen werden.

Die Ping-Falle

Eine andere gängige Betrugsmethode ist die sogenannte Ping-Falle. Hierbei erhalten Sie einen Anruf, der nach nur einem oder zwei Klingeltönen wieder abgebrochen wird. Die Hoffnung der Betrüger ist, dass Sie zurückrufen – und dabei hohe Gebühren verursachen, die den Betrügern zugutekommen.

Unbeabsichtigte Abonnements

Ein weiteres Risiko besteht darin, versehentlich ein Abonnement abzuschließen. Betrüger fragen oft nach persönlichen Informationen und zeichnen das Gespräch heimlich auf. Ein einfaches "Ja" Ihrerseits kann dann so manipuliert werden, dass es so aussieht, als hätten Sie einem kostenpflichtigen Dienst zugestimmt.

Vorsicht auf Online-Kleinanzeigen-Portalen: 6 Betrugsmaschen, die Sie kennen sollten

Kleinanzeigen-Plattformen sind ein beliebter Ort für den Handel mit gebrauchten Waren. Mit Millionen von Nutzern sind sie jedoch auch ein fruchtbarer Boden für Betrüger. 

Hier sind sechs gängige Betrugsmethoden, vor denen Sie sich in Acht nehmen sollten:

1. Falsche Käuferprofile

Stellen Sie sich vor, Sie bieten ein neues MacBook an und erhalten kurz darauf Nachrichten von englischsprachigen Interessenten wie "Connor" oder "James". Diese Profile sind oft neu erstellt und fragen nach dem "besten Preis". Vorsicht: Echte Käufer nutzen in der Regel die sicheren Bezahl- und Kommunikationsmethoden der Plattform.

2. Dubiose Versandadressen

Bevor Sie einen Artikel versenden, sollten Sie die angegebene Adresse überprüfen. Manchmal handelt es sich um Orte wie Autowaschanlagen statt Wohnadressen.

3. Irreführende Kaufverträge

Ein weiterer Trick sind manipulierte Kaufverträge. Der Verkäufer könnte Sie beispielsweise bitten, eine Anzahlung für den Versand zu einem Verwandten zu leisten. Später stellt sich heraus, dass Sie durch diese Anzahlung unwissentlich einen Kaufvertrag abgeschlossen haben.

4. Falsche Ferienhausanzeigen

Auch Ferienhausanzeigen können gefälscht sein. Selbst wenn der Anbieter viele Follower hat, sollten Sie vorsichtig sein und weitere Recherchen anstellen.

5. Vorauszahlung für Besichtigung

Einige Verkäufer verlangen eine Vorauszahlung, bevor sie Ihnen den Artikel zur Besichtigung vorlegen. Oftmals verschwinden diese Verkäufer, sobald die Zahlung erfolgt ist.

6. Gefälschte Produktbilder

Manchmal verwenden Betrüger Bilder von echten Produkten, um gefälschte oder minderwertige Waren zu verkaufen. Achten Sie darauf, ob die Bilder aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen oder ob sie möglicherweise aus dem Internet kopiert wurden.

Schutzmaßnahmen:

  • Nutzen Sie immer die sicheren Bezahl- und Kommunikationsmethoden der Plattform.
  • Überprüfen Sie Versandadressen sorgfältig.
  • Lesen Sie alle Vertragsdetails genau durch, bevor Sie eine Zahlung leisten.

Vorsicht vor Whatsapp-Betrug bei gefälschten Stellenanzeigen

Laut Medienberichten warnte das Jobportal Stepstone kürzlich seine Nutzer vor betrügerischen Nachrichten, die über Whatsapp verschickt werden. In diesen Nachrichten geben sich die Absender als Recruiter von Stepstone aus. 

Stepstone gibt zudem Hinweise, wie man echte E-Mails des Portals von gefälschten unterscheiden kann:

  • Echte E-Mails von Stepstone haben ein kleines grünes Siegel mit einem Häkchen im Betreff.
  • Die Telefonnummer in gefälschten Nachrichten beginnt oft mit der Vorwahl +1.

Polizei mahnt zur Vorsicht bei vermeintlichen Gewinnankündigungen

Eine 79-jährige Frau aus Schwerin wurde kürzlich zur Geschädigten einer Betrugsmasche, bei der sie Gutscheine im Wert von mehr als 12.000 Euro erwarb und an Unbekannte weitergab. Sie war in der Annahme, dadurch einen erheblichen Geldbetrag als Gewinn zu erhalten. 

Erst nach wiederholten Kontakten durch die Betrüger wurde sie misstrauisch und wandte sich an die Polizei.

Die Behörden appellieren an die Öffentlichkeit, im Kreis von Freunden und Familie immer wieder über verschiedene Betrugsarten zu sprechen, um zukünftige Fälle zu verhindern.

Bei Verdacht auf betrügerische Gewinnankündigungen empfiehlt die Polizei:

  • Klären Sie für sich: Wenn Sie an keiner Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nicht gewonnen haben.
  • Vermeiden Sie jegliche Ausgaben, um einen angeblichen Gewinn einzufordern.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten wie Kontonummern oder Telefoninformationen preis.
  • Erfragen Sie bei einem solchen Anruf alle relevanten Angaben, darunter den Namen und die Kontaktdaten des Anrufers sowie Einzelheiten zum vermeintlichen Gewinn.
  • Weisen Sie ungerechtfertigte Geldforderungen zurück.
  • Wenden Sie sich so schnell wie möglich an die Polizei, falls Sie nach einer ersten Zahlung Bedenken haben.

Vorsicht vor Betrugsmaschen im Online-Trading und Social Media

Neben den bereits erwähnten Betrugsmethoden gibt es auch spezielle Maschen, die sich auf das Online-Trading und soziale Netzwerke wie Tinder, Telegram, WhatsApp und Signal konzentrieren. 

Hier einige Beispiele:

Romance Scam und Love Scam

Auf Dating-Plattformen wie Tinder treten Betrüger oft als vermeintliche Traumpartner auf. Nach einer Phase des Kennenlernens bitten sie um Geld für eine angebliche Notlage oder für die Finanzierung einer Reise zum Treffen.

PC-Fernzugriff

Betrüger geben sich als Technik-Support aus und fordern den Zugriff auf Ihren Computer, um angebliche Probleme zu beheben. In Wirklichkeit haben sie es auf Ihre persönlichen Daten oder Ihr Geld abgesehen.

Recovery Scam

Nachdem Sie bereits einmal betrogen wurden, melden sich die Täter erneut und geben vor, Ihnen bei der Wiederbeschaffung Ihres Geldes helfen zu können – natürlich gegen eine Gebühr.

Gefälschte Tradingplattformen

Auf den ersten Blick seriös wirkende Online-Trading-Plattformen entpuppen sich als Betrug. Nach der Einzahlung ist eine Auszahlung des Geldes nicht mehr möglich.

Telegram, WhatsApp, Signal Trading Gruppen

In sozialen Medien werden Trading-Gruppen beworben, die hohe Gewinne versprechen. Nach der Bezahlung einer Mitgliedsgebühr erhalten Sie jedoch keine echten Trading-Tipps, sondern nur weitere Aufforderungen zur Zahlung.

Falls Sie selbst von solchen oder anderen Betrugsmethoden betroffen sind oder weitere Fragen zu diesem Thema haben, zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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