Unternehmensrecht: Wichtige Rechtsfragen und Lösungen
- 13 Minuten Lesezeit

Das Unternehmensrecht bildet das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Unternehmer stehen tagtäglich vor einer Vielzahl von rechtlichen Herausforderungen, die von der Gründung bis zur Compliance reichen.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Unternehmensrecht und erhalten praxisnahe Lösungen für häufige Rechtsfragen.
Wichtige Themen im Überblick:
- Gesellschaftsrecht: Welche Gesellschaftsform ist die richtige für mein Unternehmen?
- Vertragsrecht: Worauf muss ich bei der Gestaltung von Geschäftsverträgen achten?
- Compliance: Wie setze ich ein effektives Compliance-System um?
- Haftung: Wie kann ich meine persönliche Haftung als Geschäftsführer begrenzen?
- Mergers and Acquisitions (M&A): Was muss ich bei Unternehmensübernahmen beachten?
- Datenschutz: Welche Maßnahmen sind zur Einhaltung der DSGVO erforderlich?
- Insolvenzrecht: Welche Möglichkeiten habe ich zur Unternehmensrestrukturierung?
Warum ist Unternehmensrecht so wichtig?
Ein solides Verständnis des Unternehmensrechts schützt nicht nur vor rechtlichen Fallstricken, sondern trägt auch maßgeblich zum langfristigen Erfolg und Wachstum eines Unternehmens bei. Rechtsberatung kann hierbei entscheidende Vorteile bieten:
- Risiken minimieren: Vermeiden Sie kostspielige Rechtsstreitigkeiten.
- Sicherheit erhöhen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen gesetzeskonform handelt.
- Strategisch handeln: Nutzen Sie rechtliche Expertise für kluge Geschäftsentscheidungen.
Für weiterführende Beratung und maßgeschneiderte Lösungen steht Ihnen die Kanzlei Herfurtner jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, um Ihr Unternehmen rechtlich abzusichern.
Gesellschaftsrecht
Das Gesellschaftsrecht ist ein zentraler Bestandteil des Unternehmensrechts und regelt die rechtlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen und ihre Gesellschafter. Hier sind die wesentlichen Aspekte des Gesellschaftsrechts:
Arten von Gesellschaftsformen
Die Wahl der richtigen Gesellschaftsform ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. In Deutschland gibt es verschiedene Gesellschaftsformen, die sich in Bezug auf Haftung, Kapitalbedarf und Verwaltung unterscheiden:
- Einzelunternehmen: Einfach und schnell zu gründen, aber der Inhaber haftet unbeschränkt mit seinem Privatvermögen.
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR): Für kleinere Unternehmen und Zusammenschlüsse von Freiberuflern. Die Gesellschafter haften persönlich und unbeschränkt.
- Offene Handelsgesellschaft (OHG): Für Kaufleute. Alle Gesellschafter haften unbeschränkt.
- Kommanditgesellschaft (KG): Besteht aus Komplementären (haften unbeschränkt) und Kommanditisten (haften nur mit ihrer Einlage).
- GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung): Beliebt wegen der beschränkten Haftung der Gesellschafter auf ihre Einlage. Mindestkapital von 25.000 Euro erforderlich.
- AG (Aktiengesellschaft): Für größere Unternehmen. Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, Aktien können gehandelt werden. Mindestkapital von 50.000 Euro erforderlich.
- UG (haftungsbeschränkt): Variante der GmbH, mit einem geringeren Mindestkapital, oft als "Mini-GmbH" bezeichnet.
Gründung und Registrierung von Unternehmen
Die Gründung eines Unternehmens umfasst mehrere Schritte, die je nach gewählter Gesellschaftsform variieren können:
- Geschäftsidee und Planung: Entwicklung eines Businessplans und Festlegung der Unternehmensstruktur.
- Wahl der Gesellschaftsform: Basierend auf Haftungsfragen, Kapitalanforderungen und Verwaltungsaufwand.
- Firmenname und -sitz: Auswahl eines rechtlich zulässigen Firmennamens und Festlegung des Firmensitzes.
- Gesellschaftsvertrag: Erstellung und notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrags bei juristischen Personen wie GmbH und AG.
- Kapitalaufbringung: Einzahlung des Stammkapitals auf ein Geschäftskonto.
- Eintragung ins Handelsregister: Anmeldung beim zuständigen Registergericht. Die Eintragung ist besonders für GmbH, UG und AG erforderlich.
- Anmeldung bei Finanzamt und Gewerbeamt: Beantragung einer Steuernummer und Anmeldung des Gewerbes.
Rechte und Pflichten der Gesellschafter
Die Gesellschafter eines Unternehmens haben spezifische Rechte und Pflichten, die im Gesellschaftsvertrag und gesetzlich geregelt sind:
Rechte:
- Mitwirkungsrechte: Teilnahme an Gesellschafterversammlungen und Stimmrechte bei Entscheidungen.
- Informationsrechte: Einsicht in die Geschäftsbücher und Erhalt von Berichten über die Geschäftstätigkeit.
- Gewinnbeteiligung: Anspruch auf einen Anteil am Gewinn gemäß dem Gesellschaftsvertrag.
Pflichten:
- Kapitalaufbringung: Einbringung der vereinbarten Einlagen.
- Treuepflicht: Handeln im besten Interesse der Gesellschaft und Vermeidung von Interessenkonflikten.
- Verlustbeteiligung: Beteiligung an Verlusten entsprechend dem Gesellschaftsvertrag und der gewählten Rechtsform.
Diese Aspekte des Gesellschaftsrechts sind für Unternehmer essenziell, um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten und die Weichen für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit zu stellen.
Vertragsrecht im Unternehmen
Vertragsrecht ist ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmensrechts, da Verträge die Grundlage für nahezu alle geschäftlichen Transaktionen bilden. Ein gründliches Verständnis der verschiedenen Vertragsarten und deren Gestaltung ist für Unternehmer unerlässlich.
Wichtige Vertragsarten
Kaufvertrag: Regelt den Erwerb von Waren oder Dienstleistungen.
- Beispiel: Ein Unternehmen kauft Büromaterialien von einem Lieferanten.
- Rechtliche Grundlage: §§ 433 ff. BGB
Dienstvertrag: Bezieht sich auf die Erbringung von Dienstleistungen ohne Erfolgsgarantie.
- Beispiel: Ein Beratungsvertrag zwischen einem Unternehmen und einem Berater.
- Rechtliche Grundlage: §§ 611 ff. BGB
Werkvertrag: Zielt auf die Herstellung eines bestimmten Werkes ab, wobei der Erfolg geschuldet wird.
- Beispiel: Ein Bauvertrag für den Bau eines Bürogebäudes.
- Rechtliche Grundlage: §§ 631 ff. BGB
Vertragsgestaltung und -prüfung
Die sorgfältige Gestaltung und Prüfung von Verträgen sind entscheidend, um rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren. Folgende Aspekte sollten berücksichtigt werden:
- Klarheit und Präzision: Alle Vereinbarungen sollten klar und eindeutig formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Rechte und Pflichten: Detaillierte Beschreibung der Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien.
- Haftungsklauseln: Regelungen zur Haftung im Falle von Vertragsverletzungen.
- Beendigung: Bedingungen und Fristen für die Kündigung des Vertrags.
- Streitbeilegung: Vereinbarungen zur Beilegung von Streitigkeiten, z.B. Schiedsgerichtsverfahren.
Umgang mit Vertragsbrüchen
Vertragsbrüche können erhebliche Auswirkungen auf ein Unternehmen haben. Es ist wichtig, einen strukturierten Ansatz zur Bewältigung solcher Situationen zu haben:
- Identifizierung des Vertragsbruchs: Feststellen, welche Vertragsklausel verletzt wurde.
- Dokumentation: Alle relevanten Informationen und Beweise sammeln.
- Kommunikation: Die andere Partei formell über den Vertragsbruch informieren und zur Erfüllung oder Behebung auffordern.
- Verhandlungen: Versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden.
- Rechtsbehelfe: Gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten, wie Schadenersatzforderungen oder Vertragsauflösung.
Compliance im Unternehmen
Bedeutung der Compliance
Compliance bezeichnet die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes innerhalb eines Unternehmens. Sie ist entscheidend, um rechtliche Risiken zu minimieren und das Vertrauen von Kunden, Partnern und Investoren zu erhalten.
Aufbau eines Compliance-Systems
Ein effektives Compliance-System umfasst folgende Schritte:
- Risikoanalyse: Identifikation und Bewertung von Compliance-Risiken.
- Richtlinien und Verfahren: Entwicklung klarer Richtlinien und Verfahren zur Einhaltung von Vorschriften.
- Schulung und Sensibilisierung: Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter zu relevanten Compliance-Themen.
- Überwachung und Kontrolle: Implementierung von Kontrollmechanismen zur Überwachung der Einhaltung.
- Berichterstattung: Etablierung von Kanälen zur Meldung von Compliance-Verstößen.
Konsequenzen von Compliance-Verstößen
Verstöße gegen Compliance-Vorgaben können schwerwiegende Folgen haben:
- Rechtliche Konsequenzen: Bußgelder, Strafzahlungen oder gerichtliche Verfahren.
- Reputationsschäden: Verlust des Vertrauens von Kunden und Geschäftspartnern.
- Finanzielle Verluste: Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzforderungen.
Haftung von Geschäftsführern und Unternehmen
Persönliche Haftung von Geschäftsführern
Die persönliche Haftung von Geschäftsführern ist ein zentrales Thema im Unternehmensrecht. Geschäftsführer können unter bestimmten Umständen persönlich haftbar gemacht werden, insbesondere wenn sie ihre Sorgfaltspflichten verletzen.
Zu den häufigsten Haftungsgründen gehören:
- Pflichtverletzung: Wenn Geschäftsführer gegen gesetzliche oder vertragliche Pflichten verstoßen, können sie persönlich haftbar gemacht werden.
- Insolvenzantragspflicht: Geschäftsführer müssen bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung unverzüglich Insolvenz anmelden. Eine verspätete Antragstellung kann zu persönlicher Haftung führen.
- Steuerverbindlichkeiten: Geschäftsführer können für nicht abgeführte Steuern des Unternehmens persönlich haftbar gemacht werden.
Haftungsbegrenzung und -ausschluss
Um das Risiko persönlicher Haftung zu minimieren, können Geschäftsführer verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- D&O-Versicherung: Eine Directors and Officers Liability Versicherung schützt Geschäftsführer vor den finanziellen Folgen persönlicher Haftung.
- Sorgfaltspflichten: Einhaltung aller gesetzlichen und vertraglichen Pflichten sowie die sorgfältige Dokumentation von Entscheidungen.
- Haftungsausschlussklauseln: In einigen Fällen können Haftungsausschlüsse im Gesellschaftsvertrag oder in internen Richtlinien vereinbart werden.
Haftung im Insolvenzfall
Im Insolvenzfall eines Unternehmens stehen Geschäftsführer unter besonderer Beobachtung:
- Insolvenzantragspflicht: Bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung muss unverzüglich ein Insolvenzantrag gestellt werden. Verspätete Anträge können zur persönlichen Haftung führen.
- Masseverbindlichkeiten: Geschäftsführer haften für Verbindlichkeiten, die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstehen, persönlich.
Mergers and Acquisitions (M&A)
Ablauf von Unternehmensfusionen und -übernahmen
Der Prozess von Unternehmensfusionen und -übernahmen (M&A) umfasst mehrere Phasen:
- Vorbereitungsphase: Identifikation von Zielunternehmen und strategische Planung.
- Due Diligence: Umfassende Prüfung des Zielunternehmens, um Risiken und Potenziale zu bewerten.
- Vertragsverhandlungen: Aushandlung der Konditionen und Erstellung des Kaufvertrags.
- Abschluss und Integration: Abschluss der Transaktion und Integration des Zielunternehmens in die bestehende Unternehmensstruktur.
Due Diligence Prozess
Der Due Diligence Prozess ist ein entscheidender Schritt in M&A-Transaktionen:
- Finanzielle Due Diligence: Prüfung der finanziellen Lage des Zielunternehmens.
- Rechtliche Due Diligence: Untersuchung der rechtlichen Verhältnisse, bestehender Verträge und potenzieller Rechtsstreitigkeiten.
- Steuerliche Due Diligence: Analyse der steuerlichen Situation und möglicher Steuerrisiken.
- Operative Due Diligence: Bewertung der operativen Prozesse und Strukturen.
Rechtliche Aspekte und Fallstricke
Bei M&A-Transaktionen sind verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten, um Risiken zu minimieren:
- Kartellrecht: Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften und ggf. Einholung von Genehmigungen.
- Vertragsklauseln: Sorgfältige Gestaltung von Kaufverträgen, insbesondere bezüglich Haftung und Gewährleistung.
- Arbeitsrecht: Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Bestimmungen, insbesondere bei Betriebsübergängen.

Arbeitsrecht für Unternehmen
Gestaltung von Arbeitsverträgen
Arbeitsverträge sind die Grundlage des Arbeitsverhältnisses und sollten sorgfältig gestaltet werden:
- Vertragsarten: Befristete und unbefristete Arbeitsverträge, Teilzeit- und Vollzeitverträge.
- Inhalt: Klare Regelungen zu Arbeitszeit, Vergütung, Urlaub, Kündigungsfristen und Nebenabreden.
- Schutzklauseln: Wettbewerbsverbote, Geheimhaltungsklauseln und Regelungen zu Überstunden.
Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Im Arbeitsverhältnis haben sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer spezifische Rechte und Pflichten:
- Arbeitgeberpflichten: Zahlung des Gehalts, Gewährung von Urlaub, Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften.
- Arbeitnehmerpflichten: Erbringung der Arbeitsleistung, Befolgung von Weisungen, Einhaltung der betrieblichen Regeln.
Umgang mit Arbeitsrechtsstreitigkeiten
Arbeitsrechtsstreitigkeiten können das Arbeitsverhältnis belasten und sollten möglichst vermieden oder effizient gelöst werden:
- Konfliktlösung: Einsatz von Mediation oder Schlichtungsverfahren.
- Rechtsweg: Bei unlösbaren Konflikten kann der Gang vor das Arbeitsgericht notwendig sein.
- Dokumentation: Sorgfältige Dokumentation von Abmahnungen, Kündigungen und anderen arbeitsrechtlich relevanten Vorgängen.
Datenschutz und IT-Recht
Der Datenschutz und das IT-Recht sind für Unternehmen von zentraler Bedeutung, um die Sicherheit und Vertraulichkeit von Daten zu gewährleisten und rechtliche Vorschriften einzuhalten. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Unternehmer kennen sollten:
Grundsätze der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Die DSGVO ist die zentrale Rechtsvorschrift für den Datenschutz in der Europäischen Union und legt strenge Regeln für die Verarbeitung personenbezogener Daten fest. Zu den wichtigsten Grundsätzen gehören:
- Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben, Transparenz: Daten müssen auf rechtmäßige Weise, nach Treu und Glauben und transparent gegenüber der betroffenen Person verarbeitet werden.
- Zweckbindung: Daten dürfen nur für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke erhoben und nicht in einer mit diesen Zwecken unvereinbaren Weise weiterverarbeitet werden.
- Datenminimierung: Daten müssen dem Zweck angemessen und erheblich sowie auf das für die Zwecke der Verarbeitung notwendige Maß beschränkt sein.
- Richtigkeit: Daten müssen sachlich richtig und erforderlichenfalls auf dem neuesten Stand sein.
- Speicherbegrenzung: Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie es für die Zwecke, für die sie verarbeitet werden, erforderlich ist.
- Integrität und Vertraulichkeit: Daten müssen in einer Weise verarbeitet werden, die eine angemessene Sicherheit der personenbezogenen Daten gewährleistet.
Rechtliche Aspekte des IT-Rechts
Das IT-Recht umfasst eine Vielzahl von rechtlichen Regelungen, die für den Einsatz und die Nutzung von Informationstechnologie relevant sind:
- Softwarelizenzen: Rechtliche Aspekte der Nutzung, Verbreitung und Anpassung von Software, einschließlich der Einhaltung von Lizenzbedingungen.
- Datensicherheit: Regelungen zur Sicherstellung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von IT-Systemen und Daten.
- E-Commerce: Rechtsvorschriften für den elektronischen Geschäftsverkehr, einschließlich der Anforderungen an Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Widerrufsrecht und Datenschutz im Online-Handel.
- Telekommunikationsrecht: Vorschriften zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten, einschließlich der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung und zur Überwachung von Kommunikation.
- Urheberrecht: Schutz von geistigem Eigentum im digitalen Raum, einschließlich der Regelungen zur Nutzung und Verbreitung von digitalen Inhalten.
Insolvenzrecht
Das Insolvenzrecht ist ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmensrechts und regelt die Verfahren, die bei der Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens zur Anwendung kommen.
Hier sind die wichtigsten Aspekte des Insolvenzrechts:
Ablauf eines Insolvenzverfahrens
- Insolvenzantrag: Der Antrag kann sowohl vom Schuldner als auch von Gläubigern gestellt werden, wenn Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt.
- Eröffnungsverfahren: Das Gericht prüft den Antrag und entscheidet über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Es wird ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt.
- Eröffnung des Verfahrens: Bei positiver Prüfung eröffnet das Gericht das Insolvenzverfahren und bestellt einen endgültigen Insolvenzverwalter.
- Forderungsanmeldung: Gläubiger melden ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter an.
- Insolvenzmasse: Der Insolvenzverwalter ermittelt und verwertet die Vermögenswerte des Schuldners zur Befriedigung der Gläubiger.
- Verteilungsverfahren: Die Insolvenzmasse wird nach Abzug der Verfahrenskosten an die Gläubiger verteilt.
- Verfahrensabschluss: Nach der Verteilung der Insolvenzmasse wird das Verfahren beendet, und das Unternehmen kann gegebenenfalls aufgelöst werden.
Möglichkeiten der Unternehmensrestrukturierung
- Sanierungsplan: Erstellung eines Plans zur Restrukturierung und Fortführung des Unternehmens, oft in Abstimmung mit den Gläubigern.
- Eigenverwaltung: Das Unternehmen bleibt unter der Kontrolle der bisherigen Geschäftsführung, die unter Aufsicht eines Sachwalters handelt.
- Insolvenzplanverfahren: Ein spezielles Verfahren, das dem Schuldner ermöglicht, mit Zustimmung der Gläubiger einen Insolvenzplan zu erstellen und das Unternehmen zu sanieren.
- Übertragende Sanierung: Verkauf des Unternehmens oder wesentlicher Teile an einen neuen Eigentümer, der den Geschäftsbetrieb fortführt.
Rechte und Pflichten im Insolvenzverfahren
Rechte:
- Gläubiger: Teilnahme an Gläubigerversammlungen, Stimmrecht über den Insolvenzplan und Forderungsanmeldung.
- Schuldner: Möglichkeit zur Vorlage eines Insolvenzplans und zur Eigenverwaltung (unter bestimmten Bedingungen).
Pflichten:
- Insolvenzverwalter: Verwaltung und Verwertung der Insolvenzmasse, Prüfung der Forderungen, Erstellung von Berichten.
- Schuldner: Offenlegung aller Vermögenswerte und Schulden, Mitwirkungspflicht im Verfahren.
Wettbewerbsrecht und Anti-Kartellrecht
Das Wettbewerbsrecht dient dem Schutz des freien Wettbewerbs und der Verhinderung von Marktmissbrauch. Es umfasst insbesondere Regelungen gegen Kartellbildungen und unlautere Geschäftspraktiken.
Grundlagen des Wettbewerbsrechts
- Kartellverbot: Verbot von Absprachen zwischen Unternehmen, die den Wettbewerb einschränken oder verhindern.
- Missbrauchsaufsicht: Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung durch ein Unternehmen.
- Fusionskontrolle: Prüfung und Genehmigung von Unternehmenszusammenschlüssen durch die Wettbewerbsbehörden.
Unzulässige geschäftliche Handlungen
- Preisabsprachen: Vereinbarungen zwischen Wettbewerbern zur Festlegung von Preisen.
- Marktaufteilung: Absprachen zur Aufteilung von Märkten oder Kunden.
- Boykott: Absprachen zum Ausschluss bestimmter Wettbewerber vom Markt.
- Schwarze PR: Verbreitung falscher Informationen über Wettbewerber.
Folgen von Wettbewerbsverstößen
- Bußgelder: Hohe Geldstrafen, die von den Wettbewerbsbehörden verhängt werden können.
- Schadensersatzklagen: Geschädigte Wettbewerber oder Verbraucher können Schadensersatzansprüche geltend machen.
- Unwirksamkeit von Verträgen: Verträge, die gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, sind unwirksam.
Steuerrecht für Unternehmen
Das Steuerrecht ist ein komplexes und dynamisches Feld, das Unternehmen in vielerlei Hinsicht betrifft.
Ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Steuerarten, Gestaltungsmöglichkeiten und Risiken ist essenziell für die effiziente Steuerplanung und -compliance.
Steuerarten und -pflichten
Unternehmen unterliegen verschiedenen Steuerarten, die je nach Geschäftsmodell und Rechtsform variieren können:
- Körperschaftsteuer: Fällt auf das Einkommen von Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG) an.
- Gewerbesteuer: Wird von Gewerbebetrieben erhoben und basiert auf dem Gewerbeertrag.
- Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer): Betrifft den Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Unternehmen müssen Umsatzsteuer auf ihre Verkäufe erheben und abführen, können jedoch die Vorsteuer aus Einkäufen abziehen.
- Lohnsteuer: Arbeitgeber sind verpflichtet, die Lohnsteuer für ihre Arbeitnehmer einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen.
Steuerliche Risiken und Haftung
Unternehmen müssen sich der steuerlichen Risiken und Haftung bewusst sein:
- Betriebsprüfungen: Regelmäßige Prüfungen durch das Finanzamt können zu Nachzahlungen und Strafen führen.
- Haftung der Geschäftsführer: Geschäftsführer können persönlich haftbar gemacht werden, wenn sie ihren steuerlichen Pflichten nicht nachkommen.
- Steuerstrafrecht: Bei Steuerhinterziehung drohen strafrechtliche Konsequenzen, einschließlich Geldstrafen und Freiheitsstrafen.
Schutz von geistigem Eigentum
Geistiges Eigentum ist ein wertvoller Vermögenswert für Unternehmen. Der Schutz und die Durchsetzung von Marken, Patenten und Urheberrechten sind entscheidend, um Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Markenrecht und Patentschutz
- Markenrecht: Schutz von Unternehmensnamen, Logos und anderen Kennzeichen durch Eintragung beim Markenamt. Markenschutz ermöglicht es, gegen Nachahmer vorzugehen.
- Patentschutz: Schutz technischer Erfindungen durch Patente. Ein Patent gewährt dem Inhaber das exklusive Recht, die Erfindung zu nutzen und Dritte von der Nutzung auszuschließen.
Urheberrecht im Unternehmenskontext
- Urheberrecht: Schutz von kreativen Werken wie Software, Texten, Musik und Designs. Urheberrechtliche Schutzansprüche entstehen automatisch mit der Schaffung des Werkes.
Durchsetzung von Schutzrechten
- Abmahnungen: Außergerichtliche Aufforderung an den Verletzer, die rechtswidrige Nutzung einzustellen und eine Unterlassungserklärung abzugeben.
- Gerichtliche Verfahren: Einleitung gerichtlicher Schritte, um Unterlassung, Schadensersatz und Vernichtung rechtswidrig hergestellter Produkte zu erreichen.
Lizenzverträge und Lizenzmanagement
Arten von Lizenzverträgen
- Exklusive Lizenzen: Der Lizenznehmer erhält das alleinige Recht zur Nutzung des geistigen Eigentums.
- Nicht-exklusive Lizenzen: Der Lizenzgeber kann mehrere Lizenznehmer zulassen.
- Unterlizenzen: Der Lizenznehmer ist berechtigt, weitere Lizenzen an Dritte zu vergeben.
Gestaltung und Verhandlung von Lizenzverträgen
- Vertragsinhalt: Klare Regelungen zu Nutzungsrechten, Lizenzgebühren, Laufzeit und Kündigungsfristen.
- Vertragsverhandlungen: Sorgfältige Verhandlung der Konditionen, um beiderseitige Interessen zu wahren.
Verwaltung und Überwachung von Lizenzen
- Lizenzmanagement: Systematische Verwaltung der Lizenzen, um sicherzustellen, dass die vertraglichen Vereinbarungen eingehalten werden und Lizenzgebühren korrekt berechnet und gezahlt werden.
Zivilrechtliche Klagen im Unternehmenskontext
Arten von zivilrechtlichen Streitigkeiten
- Vertragsstreitigkeiten: Konflikte aus vertraglichen Vereinbarungen, z.B. Lieferverzögerungen oder Zahlungsansprüche.
- Deliktische Ansprüche: Schadensersatzansprüche aufgrund unerlaubter Handlungen, wie z.B. Produktfehler oder Wettbewerbsverstöße.
Ablauf eines Zivilverfahrens
- Klageeinreichung: Einreichung der Klageschrift beim zuständigen Gericht.
- Klagezustellung: Zustellung der Klage an den Beklagten durch das Gericht.
- Schriftliches Vorverfahren: Austausch von Schriftsätzen zwischen den Parteien.
- Mündliche Verhandlung: Erörterung des Sachverhalts vor Gericht.
- Urteil: Entscheidung des Gerichts über den Streitfall.
Alternativen zur gerichtlichen Streitbeilegung
- Mediation: Vermittlung durch einen neutralen Dritten, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.
- Schiedsverfahren: Private Schiedsgerichte entscheiden verbindlich über den Streitfall, oft schneller und vertraulicher als staatliche Gerichte.
Rechtsberatung für Unternehmen
Eine regelmäßige Rechtsberatung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, von der Minimierung rechtlicher Risiken bis hin zur Optimierung betrieblicher Abläufe. Die Auswahl des richtigen Anwalts oder der richtigen Kanzlei ist dabei ebenso entscheidend wie präventive Maßnahmen und ein effektives Risikomanagement.
- Risikominimierung: Regelmäßige Rechtsberatung hilft Unternehmen, rechtliche Fallstricke frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
- Rechtskonformität: Unternehmen bleiben stets auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und erfüllen alle gesetzlichen Anforderungen.
- Effizienzsteigerung: Durch rechtliche Beratung können Geschäftsprozesse optimiert und Kosten gesenkt werden.
- Streitbeilegung: Bei rechtlichen Konflikten sorgt eine gute Beratung für schnelle und kosteneffiziente Lösungen.
- Strategische Entscheidungen: Rechtsberatung unterstützt bei wichtigen unternehmerischen Entscheidungen, z.B. bei M&A-Transaktionen, Vertragsverhandlungen und Expansionsplänen.

Die Kanzlei Herfurtner steht Ihnen deutschlandweit und im deutschsprachigen Ausland zur Seite.
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