Aktuelle Rechtslage bei Audi und Porsche wegen Dieselklagen, Geständnis Stadler

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Im Strafverfahren vor dem Landgericht München II hat der frühere Unternehmenschef der Konzerntochter Audi Rupert Stadler am 16.05.2023 ein als epochal zu bezeichnendes Geständnis abgelegt.

Denn als erstes Mitglied des VW-Konzernvorstandes hat Stadler den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Dieselskandal nun explizit vor Gericht eingestanden.

Mit diesem Geständnis in der Hinterhand haben nach Auffassung von Rechtsanwalt Eser, Inhaber der Anwaltskanzlei Eser Law, die bereits hunderte Verfahren gegen VW, Audi und Porsche wegen abgasmanipulierten Diesel-Fahrzeugen seit 2015 geführt hat, betroffene Diesel-Fahrer mit Audi und Porsche-Motoren, nun sehr hohe Chancen unproblematisch Schadenersatz wegen der Abgasmanipulation zu erhalten.

Im Strafprozess geht es in erster Linie um die 3.0 Liter und 4.2 Liter Motoren Bezeichnung EA896, EA897, EA897evo der Audi + Porsche Fahrzeuge

Laut Anklage sind die im Strafprozess verhandelten Motoren mit unzulässiger Abschalteinrichtung in folgenden Fahrzeugen verbaut:

    Audi A 8 Euro 6 V8 4.2 Liter TDI Gen1 (283 kW)

    Audi Q 5 Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen 2 (184, 190 kW)

    Audi SQ5 TDI Euro 6 V6 3.0 TDI (230, 240 kW)

    Audi SQ5 plus TDI Euro 6 V6 3.0 Liter (250 kW)

    Audi A4 Euro 6 (Vorerfüller) V6 3.0 Liter TDI Gen 1 (176 kW)

    Audi A4, A5 Euro 6 (Vorerfüller) V6 3.0 TDI Gen2 (160 kW, 180 kW)

    Audi A6, A7 Euro 6 (Vorerfüller) V6 TDI Gen2 (180 kW)

    Audi A8, A8L Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen 2 (184 kW)

    Audi Q7 Euro 6 (Vorerfüller) V6 3.0 TDI Gen2 (180 kW)

    Audi Q 7 Euro 6 (Vorerfüller) V6 3.0 TDI Gen 1 (176 kW)

    Audi A6, A7 Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen2evo (155, 160, 200 kW)

    Audi A8 A8L Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen 2 (155, 190, 193 kW)

    Audi A6, A7 Euro 6 V6 3.0 Liter BiT (235, 240 kW)

    Porsche Cayenne Euro 6 V6 3.0 TDI Gen2 (155, 184, 193 kW)

    Porsche Cayenne Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen2 (155, 184, 193 kW)

    Porsche Cayenne S Euro 6 V8 4,2 Liter TDI Gen1 (283 kW)

    Porsche Macan S Euro 6 V6 3.0 Liter TDI Gen2 (155, 184, 190 kW)

    VW Touareg Euro 6 V6 3.0 Liter TDO Gen2 (150, 193 kW)

Nach Auffassung von Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank und Kapitalmarktrecht Eser sollten vor allem Besitzer oben genannter Motoren sich nun schnellstmöglich von einer auf Dieselklagen spezialisierten Kanzlei rechtlich beraten lassen.

Die Anwaltskanzlei Eser Rechtsanwälte bieten hierzu eine kostenlose Erstbewertung an.

Geständnis Stadler:

Dass Fahrzeuge manipuliert worden seien und dadurch Käufer geschädigt worden seien, „habe ich zwar nicht gewusst, aber als möglich erkannt und billigend in Kauf genommen.“ Auf die Frage von Richter Stefan Weickert, ob er sich die Worte zu eigen mache, sagte Stadler lediglich: „Ja.“

Insoweit hatte bereits der Motorenentwickler G. Pamio zuvor seine Mitverantwortung für die Abgasmanipulationen eingeräumt und sich am Dienstag 18.04.2023 vor dem Landgericht München zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen schuldig bekannt. Er habe gewusst, dass die sogenannten Abschalteinrichtungen nicht gesetzeskonform sein könnten, ließ P. von seinem Verteidiger Walter Lechner in der Verhandlung erklären. Auch Wolfgang Hatz hat im Strafprozess um die Manipulationen an Dieselmotoren bei Audi die Tat eingeräumt. So wörtlich „Ich räume die mir zur Last gelegten Vorwürfe hiermit vollumfänglich ein“, lässt der ehemalige Leiter der Audi-Motorenentwicklung seinen Strafverteidiger dem Gericht erklären. Die „prägenden Elemente der Software“ seien Hatz bekannt gewesen, sagt Anwalt Gerson Trüg. Laut Anklage sollen Hatz und Pamio Motoren so manipuliert haben, dass diese gesetzliche Abgaswerte zwar auf dem Prüfstand, aber nicht auf der Straße einhielten. Stadler wiederum soll es nach Bekanntwerden des Skandals unterlassen haben, den Verkauf der manipulierten Autos zu stoppen. Das gelte auch für den Umstand, dass die Manipulationen in der Audi-Motorenentwicklung den Behörden nicht mitgeteilt worden seien. „Ich habe mich nicht meiner Verantwortung gemäß verhalten“, lässt Hatz erklären, und er bedauere dies.

Rechtliche Bedeutung für Klagen?

Das Geständnis bedeutet zunächst, dass für oben genannte Motoren  ein verpflichtender Rückruf seites des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) nicht zwingend notwendig ist, so Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmaktrecht Eser.

Schadenersatzklagen gegen Audi und Porsche, bei konkreter Betroffenheit der Motoren, dürften nun ein Selbstläufer sein. 

Unter anderem auch Schadenersatzklagen gegen Porsche dürften nun hohe Erfolgschancen haben.


Denn die Doppelrolle von Wolfgang Hatz erleichtert auch die Schadenersatzklagen gegenüber Porsche direkt.

Porsche kann sich nicht mehr herausreden, nur von Audi entwickelte Motoren eingebaut zu haben. 

Das Geständnis von Wolfgang Hatz ist hier insoweit in rechtlicher Hinsicht Gold wird, weil nun der Vorsatz auf Vorstandsebene von Porsche unstrittig sein dürfte. Herr Hatz  war nämlich gleichzeitig Chef der Motorentwicklung im Volkswagenkonzern und Forschungs- und Entwicklungsvorstand bei Porsche gewesen.

Auch bei sogenannten freiwilligen Kundendienstmaßnahmen, wie bei dem Aktionscode 23Z2, dürfte die Abgasmanipulation durch das Geständnis nun erwiesen sein.

Eine gegebenenfalls umfangreiche Sachverhaltsaufklärung in der 1. Instanz dürfte nun wegfallen.

Mit dem Aktionscode 23Z2 rief zuletzt AUDI tausende Fahrzeuge zurück. Durch ein Software-Update sollen die Stickoxid-Emissionen reduziert werden. Der Rückrufcode 23Z2 gilt für verschiedene Modelle von Audi A4, A5, A 6/A7, A8, Q5, Q7 Fahrzeugen, mit der Abgasnorm Euro 5/6 und 3,0 bzw. 4.2 Liter Motoren.

Die allermeisten Rechtschutzversicherer übernehmen die Kosten. Wir führen kostenfrei die Korrespondenz für Sie.

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Eser ist mit seinem hoch spezialisierten Team bereits seit mehr als 18 Jahren als Anlegerschutzkanzlei überwiegend auf den Gebieten des Kapitalanlage- und Bankrechts tätig. Bundesweit erfolgt die Vertretung von geschädigten Anlegern gegenüber Beteiligungsgesellschaften, Banken und Vermittlern.

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Foto(s): anna-sullivan-BBHIPz-gPXs-unsplash


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