Arzthaftungsrecht in der Praxis: Erneuter Prozesserfolg vor dem Landgericht Koblenz

  • 1 Minuten Lesezeit

Qualifizierte Rechtsberatung und -vertretung in einem Arzthaftungsprozess sind wichtig, um sich gegen die regulierungsunwillige Versicherungswirtschaft durchzusetzen. Informationen von Ciper & Coll.

Ärztliche Kunstfehler haben oft erhebliche Konsequenzen für die Betroffenen. Da die Haftpflichtversicherer der Ärzte und Krankenhäuser außergerichtliche Regulierungen in den meisten Fällen verweigern, ist der Patient sodann gezwungen, gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was Versicherungen im Vorfeld vielfach als „schicksalhaftes Geschehen“ abgetan hatten, stellt sich vor Gericht in vielen Fällen als eine Fehlbehandlung dar, die für den geschädigten Patienten zu Schadenersatz und Schmerzensgeld führt. Dr. Dirk C. Ciper LL.M., Fachanwalt für Medizinrecht, stellt im nachfolgenden einen Prozesserfolg der Anwaltskanzlei Ciper & Coll. vor:

Landgericht Koblenz

Fehlgeschlagene Implantation einer Knieprothese, 17.000,- Euro, LG Koblenz, Az.: 1 O 387/16

Chronologie:

Der Kläger begab sich in 2014 aufgrund einer Gonarthrose 4. Grades in die Klinik der Beklagten zwecks Implantation einer Knieprothese. Postoperativ traten Druckschmerzen auf. Es stellte sich heraus, dass die Prothese im Innenbeinbereich etwa 5 mm breiter als der Knochen war und die schmerzhaften Auswirkungen hierauf zurückzuführen waren. Es war eine Revisionsoperation erforderlich.

Verfahren:

Das Landgericht Koblenz hat zu dem Vorfall ein fachorthopädisches Gutachten eingeholt. Im Ergebnis stellte der Gutachter heraus, dass „auf den postoperativen Bildern ein sogenanntes Overstuffing vorliege, d. h. das Tibiaplateau zu groß gewählt worden sei“. Das Gericht hat den Parteien sodann einen Vergleich über eine pauschale Entschädigung von 17.000,- Euro vorgeschlagen, den diese akzeptierten.

Anmerkungen von Ciper & Coll.:

Im Bereich der Arzthaftung stellen statistisch gesehen die Knie- und Hüftoperationen die haftungsanfälligsten Gebiete dar. Dieses hat aber seinen Grund insbesondere darin, dass diese Operationen auch quantitativ die meisten in Deutschland vorgenommenen Operationen darstellen, meint Dr. Dirk C. Ciper LL.M., Fachanwalt für Medizinrecht.



Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Dirk Christoph Ciper LL.M.

Beiträge zum Thema