Bauträgerinsolvenz bei der Project Immobilien: Diese Maßnahmen sollten Erwerber jetzt ergreifen

Bei der Project Immobilien wurde vor kurzem ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Was bedeutet das für die betroffenen Erwerber? In diesem Rechtstipp informieren wir betroffene Verbraucher darüber, was die Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens bei der Project Immobilien Gruppe als Bauträger bedeutet und welche Maßnahmen jetzt nützlich sind.

Vorläufiger Insolvenzverwalter bei Project Immobilien eingesetzt

Im Falle eines Insolvenzantrags, der sowohl vom Bauträger als auch von den Gläubigern gestellt werden kann, bleibt der Bauträgervertrag bestehen. Der rechtliche Ansprechpartner für den Erwerber bleibt der Bauträger, es sei denn, das Insolvenzgericht verhängt ein allgemeines Verfügungsverbot, bei dem die Verfügungsbefugnis auf den vorläufigen "starken" Insolvenzverwalter übergeht. Diese Maßnahme wird jedoch selten angewandt.

In den meisten Fällen wird ein vorläufiger "schwacher" Insolvenzverwalter eingesetzt, der Einschränkungen durch insolvenzgerichtliche Anordnungen hat - so auch bei der Project Immobilien Gruppe. Oft wird eine Zustimmung des Insolvenzverwalters erforderlich, und Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen den Bauträger werden untersagt.

Selbst bei einem "schwachen" vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Bauträger nach dem Insolvenzantrag aber faktisch handlungsunfähig. Für den Erwerber bedeutet das, dass Klärungen mit dem Bauträger oft nicht mehr möglich sind. Stattdessen muss der Erwerber mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter kooperieren, um Lösungen für den Bauträgervertrag zu finden.

Die Fortführung des Bauvorhabens während des vorläufigen Insolvenzverfahrens

Nach unserer Erfahrung möchten die meisten Erwerber trotz des vorläufigen Insolvenzverfahrens gemeinsam mit dem Bauträger und dem Insolvenzverwalter das Projekt abschließen oder zumindest so viele Informationen wie möglich sammeln, um nach dem Insolvenzverfahren schnell Lösungen zu finden.

Obwohl eine schnelle Entscheidung über die Fortführung des Projekts durch den vorläufigen Insolvenzverwalter normalerweise nicht zu erwarten ist, gibt es Ausnahmen, insbesondere wenn die Bauträgerbank ein starkes Interesse an der schnellen Fertigstellung hat.

In solchen Fällen sind schnelle Absprachen über den Fortschritt des Projekts und die noch ausstehenden Zahlungen erforderlich. Der Bauträger muss sich zur Eigentumsübertragung und Freigabe von Rechten der Bauträgerbank verpflichten, wenn der Erwerber seinerseits die Zahlungsverpflichtungen erfüllt.

In der Praxis werden oft Modifikationen der Bauträgerverträge vorgenommen, einschließlich Vereinbarungen über Restzahlungen und Darlehen zur Weiterführung des Projekts. Betroffene Kunden sollten sich hierzu anwaltlich beraten lassen.

Diese Maßnahmen sind für Betroffene jetzt nützlich

Wenn eine schnelle Fortführung des Bauprojekts im vorläufigen Insolvenzverfahren nicht möglich ist, sollten Sie als Erwerber möglichst viele Informationen sammeln und Kontakte knüpfen, um nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens rasch entscheiden zu können. Nützlich sind:

• Kontaktaufnahme mit der Bauträgerbank für eine dreiseitige Lösung nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens,

• Abstimmung mit anderen Erwerbern (bei Wohnungseigentum),

• Kontakt zu Bauunternehmen und Planern für die Fortführung oder Suche nach neuen Beteiligten,

• Überprüfung von Mängeln des Objekts und Einsparmöglichkeiten,

• Verhandlungen mit der eigenen Bank über zusätzliche Finanzierung.

Die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters bei Project Immobilien hat somit Auswirkungen auf den Fortgang der Bauträgermaßnahme und erfordert enge Kooperationen und Entscheidungen seitens der Erwerber, des Insolvenzverwalters und der Bauträgerbank.

Haben Sie bei der Project Immobilien Gruppe eine Wohnung oder ein Haus gekauft?

Wenn Ihr Vertragspartner von der Insolvenzwelle betroffen ist, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir vertreten bereits zahlreiche Kunden der Project Immobilien und bündeln die Interessen der Kunden, um möglichst effektiv den Schaden zu begrenzen.