Chaos bei Postbank und DSL-Bank

Seit einigen Wochen melden sich immer mehr Kunden, die erhebliche Schwierigkeiten mit der Postbank und der DSL-Bank haben. Beide Kreditinstitute wurden von der Deutsche Bank geschluckt. Ihre Computersysteme werden zurzeit in das Netzwerk der Deutschen Bank eingegliedert. Dies und ein erheblicher Mitarbeitermangel führen dazu, dass die Banken für ihre Kunden kaum zu erreichen sind und Aufträge nicht oder total verspätet ausgeführt werden.

Ein Mandant berichtete mir z.B. darüber, dass die DSL-Bank seit Wochen mit der Bezahlung von Handwerkerrechnungen aus seinem Baukredit in Verzug sei. Seine Handwerker hätten die Arbeit niedergelegt und Baufirmen, die jetzt die Folgearbeiten ausführen sollten, hätten bereits mitgeteilt, dass sie die Arbeiten nun erst in einigen Monaten durchführen könnten, weil sie nun erst einmal andere Aufträge erledigen müssten. Außerdem würden sie einen Preisaufschlag verlangen, weil die Baukosten gestiegen seien. Er stehe mit seiner Familie zudem bald auf der Straße, weil er aus seiner gekündigten Mietwohnung ausziehen müsse.

Ein anderer Mandant berichtete mir, dass die Postbank sein Konto bis heute nicht freigegeben habe, obwohl sein Finanzamt der Postbank bereits mir Schreiben vom 01.03.2023 mitgeteilt habe, dass sich ihre Kontopfändung erledigt habe. Nachdem ich fast eine Stunde in der Warteschlage steckte, erklärte mir eine Mitarbeiterin der Postbank, sie könne leider auch nichts machen, es herrsche akuter Personalmangel und ein erheblicher Arbeitsrückstau. Auf meinen Hinweis, dass meinem Mandanten dann nichts anderes übrig bleibe als eine einstweilige Verfügung zu beantragen, erklärte sie zu meiner Verblüffung nur: Tja, dann müsse er das halt machen.

Ich empfehle, bei ähnlichen Schwierigkeiten sofort einen Anwalt mit einer Zahlungs- und Schadensersatzklage sowie einer Beschwerde bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen zu beauftragen. Die Kosten dafür müssen die Banken tragen, weil sie sich in Verzug befindet.