ChatGPT – Droht auch in Deutschland Ärger mit dem Datenschutz?

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In Italien wurde der Textgenerator ChatGPT vorläufig gesperrt. Die italienische Datenschutz-Behörde forderte den Betreiber OpenAI dazu auf, die Verarbeitung von Nutzer-Daten aus Italien einzustellen. Gründe der Einstellung von ChatGPT:

  • Jugendschutzfilter fehlt.
  • Der Betreiber von ChatGPT klärt Nutzer nicht ausdrücklich darüber auf, dass er deren Daten zum Training der Software verwendet.

Nun sind auch die deutschen Behörden alarmiert. Droht jetzt auch in Deutschland ein ChatGPT wie in Italien?


Italienische Behörde geht gegen OpenAI vor

Die italienische Datenschutz-Behörde untersagte vor kurzem OpenAI, persönliche Daten italienischer Staatsbürger zu verarbeiten. Das Unternehmen reagierte prompt und sperrte ChatGPT in Italien. Für die deutsche Bundesschutz-Behörde ist das Problem rund um ChatGPT noch nicht gelöst.

Die italienischen Behörden beschuldigen OpenAI, gegen verschiedene Gesetze verstoßen zu haben. Bemängelt wird zum einen ein fehlender Jugendschutzfilter. Dieser soll sicherstellen, dass sich keine Personen unter 13 Jahren für den Dienst registrieren. Kinder sollen so keinen Zugang zu unangemessenen Inhalten erhalten.

Von größerer Bedeutung ist allerdings der Vorwurf hinsichtlich der unzulässigen Verarbeitung der Nutzerdaten. Unmittelbar nachdem die Entscheidung der Italiener bekannt wurde, gab der Gründer von OpenAI, Sam Altman, bekannt, dass der Dienst in Italien eingestellt wird. Vorgesehen ist, dass die Kunden, die für den Dienst bereits bezahlt haben, eine Rückerstattung der Kosten erhalten.

Zwar kann OpenAI das Problem mit dem Jugendschutzfilter lösen, aber nicht das tiefgehende Problem bezüglich der Daten-Verarbeitung. OpenAI hingegen ist der Auffassung, dass der Dienst in keiner Hinsicht gegen Datenschutzrechte verstoße.


ChatGPT soll Methoden und Geschäftsmodell offenlegen

Bis dato existiert nur wenig Kenntnis darüber, welche Schriftstücke als Lehrmittel für ChatGPT dienen. Die italienische Regierung fordert nun eine umfassendere Offenlegung der Methoden und des Geschäftsmodells von OpenAI. Kommt das Unternehmen dem nicht nach, drohen ihm hohe Geldstrafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Umsatzes.

Im Anschluss an die Kooperation mit Microsoft besteht die Möglichkeit, dass ein solches Bußgeld eine beträchtliche Summe im Millionenbereich erreicht. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass sämtliche Mitglieder der EU ChatGPT die Daten-Verarbeitung untersagen.


Deutsche Datenschutz-Behörde unterstützt die italienische Vorgehensweise

Handelt es sich um personen-bezogene Daten, unterliegen die Trainingsdaten einer künstlichen Intelligenz ebenso wie andere Daten der DSGVO. Es ist also unerlässlich, bei deren Verarbeitung die geltenden Datenschutz-Vorschriften einzuhalten. Das schützt die Privatsphäre der betroffenen Personen. Zwar habe OpenAI seinen Sitz in den USA, jedoch könne jede europäische Aufsichtsbehörde tätig werden.

Ferner betont die Sprecherin der deutschen Datenschutz-Behörde, dass großes Interesse an den Ergebnissen der italienischen Kollegen bestehe. Zur Sperrung von ChatGPT habe man bereits um zusätzliche Informationen gebeten, um diese anschließend an die zuständigen Aufsichtsbehörden des Landes-Datenschutzes und der Landes-Medienanstalten weiterzugeben.


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