Der zweitwichtigste Grund, sich gegen eine Kündigung zu wehren

Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck, Berlin und Essen.

Warum klagen die meisten Arbeitnehmer gegen ihre Kündigung? Um eine möglichst hohe Abfindung herauszuholen, das ist wohl der wichtigste Grund. Daneben gibt es noch einen zweiten wichtigen Grund, der zur Kündigungsschutzklage motiviert. Welcher das ist, sagt der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck:

Eigentlich ist dieser Grund fast noch wichtiger, als das Geld, das der Arbeitnehmer regelmäßig als Abfindung erhält. Ich spreche von einer Genugtuung, die man durch die Klage bekommt. Wer gegen seine Kündigung klagt, schließt gewissermaßen mit dem alten Arbeitsverhältnis ab; man schließt eher Frieden mit den belastenden Erinnerungen.

Tatsächlich: Arbeitnehmer, die sich gegen ihre Kündigung mit einer Klage wehren, wirken nach Abschluss der Sache oft wie befreit. Sie wissen: Ich habe meinem Arbeitgeber die Stirn geboten und mich nicht unterkriegen lassen.

Wer nichts tut, den begleiten die psychischen Folgen der Kündigung oft viele Jahre. Auch wenn viele Arbeitgeber das anders verpacken: Mit jeder Kündigung ist eine Kränkung verbunden, eine Geringschätzung. Kündigungen schneiden tief ein in das Leben der meisten Arbeitnehmer. Das alles überwindet der Arbeitnehmer am besten, indem er sich mit den Mitteln, die das Recht bietet, wehrt – mit der Kündigungsschutzklage.

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