Einkommensteuer 2024 in Spanien: Wichtige Neuerungen für Vermieter von Ferienwohnungen

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Bald beginnt nun in Spanien die Kampagne zur Einkommensteuer 2024, und mit ihr rücken die neuen Meldepflichten für die Vermietung von Ferienwohnungen in den Fokus. Ab dem Jahr 2024 traten bedeutende Änderungen in Kraft, die insbesondere Vermieter betreffen, die über Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder regionale Anbieter Ferienunterkünfte anbieten.

Diese Plattformen sind nun verpflichtet, detaillierte Informationen über Vermietungen mittels des Modelo 248 an die spanischen Finanzbehörden zu übermitteln. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Transparenz im Tourismussektor zu erhöhen und Steuerhinterziehung zu verhindern.

Was bedeutet das für Vermieter?

Durch die Einführung des Modelo 248 erhalten die Finanzbehörden präzise Daten über die Vermietungseinnahmen. Das bedeutet, dass Vermieter verpflichtet sind, alle Einkünfte korrekt in ihrer Einkommensteuererklärung anzugeben. Wer dies versäumt, riskiert empfindliche Strafen.

Wie können Vermieter die von den Plattformen gemeldeten Informationen einsehen?

Die meisten großen Buchungsplattformen stellen ihren Vermietern detaillierte Berichte und Übersichten über ihre Vermietungseinnahmen zur Verfügung. Diese können im Benutzerkonto der jeweiligen Plattform heruntergeladen werden. Es empfiehlt sich, diese regelmäßig zu überprüfen und für die eigene Steuererklärung zu nutzen.

Haben Vermieter Anspruch auf eine Kopie des von den Plattformen eingereichten Modelo 248?

Grundsätzlich wird das Modelo 248 nur direkt an die spanische Steuerbehörde übermittelt und nicht an die Vermieter weitergegeben. Allerdings sind die Plattformen verpflichtet, ihre Nutzer über die gemeldeten Daten zu informieren. Vermieter sollten in ihren Kontoeinstellungen oder im Hilfebereich der Plattform nachsehen, ob entsprechende Berichte verfügbar sind. Falls nicht, kann eine direkte Anfrage beim Kundendienst der Plattform sinnvoll sein.

Gilt die Meldepflicht auch für regionale Buchungsplattformen?

Ja, die Meldepflicht betrifft nicht nur internationale Anbieter wie Airbnb und Booking.com, sondern auch lokale und regionale Buchungsportale. Alle Vermittlungsplattformen, die in Spanien tätig sind, müssen dem Finanzamt entsprechende Meldungen über die Vermietungseinnahmen übermitteln.

Wie verhält es sich mit Vermietungen über soziale Medien wie Facebook oder Instagram?

Vermietungen über soziale Medien wie Facebook oder Instagram unterliegen grundsätzlich denselben steuerlichen Pflichten. Allerdings sind diese Plattformen nicht primär für die Vermietung von Immobilien konzipiert und unterliegen daher bislang keiner automatisierten Meldung an das Finanzamt. Dennoch müssen Einkünfte aus solchen Vermietungen in der Steuererklärung angegeben werden.

Wer denkt, dass er durch eine Verlagerung der Vermietung auf soziale Netzwerke die neuen Berichtspflichten umgehen kann, irrt. Da sich immer mehr Vermieter solcher Plattformen bedienen, wird bereits darüber diskutiert, auch soziale Netzwerke in zukünftige Meldepflichten einzubeziehen. Dies könnte entweder durch eine gesetzliche Ausweitung der Modelo 248-Pflicht oder durch eine direkte Zusammenarbeit zwischen Steuerbehörden und Plattformbetreibernerfolgen. Es ist daher ratsam, sich von Anfang an an die steuerlichen Vorgaben zu halten, anstatt sich auf eine vermeintliche Lücke im System zu verlassen, die ohnehin bald geschlossen werden könnte.

Empfehlungen für Vermieter:

Ehrliche Deklaration:Geben Sie alle Mieteinnahmen vollständig und korrekt in Ihrer Steuererklärung an – das Finanzamt erhält dank der neuen Meldepflichten ohnehin viele Daten automatisch.

Regelmäßige Überprüfung der gemeldeten Daten: Loggen Sie sich in Ihr Benutzerkonto bei der jeweiligen Buchungsplattform ein und prüfen Sie, welche Einnahmen gemeldet wurden.

Kenntnis der gesetzlichen Anforderungen: Informieren Sie sich über die spezifischen steuerlichen Pflichten in Ihrer Region – insbesondere, wenn Sie über soziale Medien oder kleinere Plattformen vermieten.

Professionelle Beratung: Ziehen Sie einen Steuerberater oder Rechtsanwalt hinzu, um sicherzustellen, dass Sie alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen und mögliche Fallstricke vermeiden.

Fazit

Mit der Einkommensteuerkampagne 2024 beginnt für viele Vermieter eine neue Ära der steuerlichen Transparenz. Wer bislang seine Vermietungseinkünfte nicht oder nur unvollständig gemeldet hat, sollte dringend seine Steuererklärung überarbeiten, um hohe Strafen zu vermeiden. Die Finanzbehörden haben durch das Modelo 248 eine direkte Informationsquelle erhalten und können fehlerhafte oder fehlende Steuererklärungen schnell identifizieren.

Es liegt im Interesse jedes Vermieters, alle steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen, um Sanktionen zu vermeiden und zur Integrität des Marktes beizutragen.

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