Elterngeldanspruch bei Wechsel des Wohnsitzes in die USA? GER-ENG version

Für das Elterngeld gelten grundsätzlich die gleichen Grundsätze wie für das Kindergeld. Auch hier ist ein Wohnsitz in Deutschland des Elterngeldberechtigten erforderlich, um solches zu beziehen. 

Nach § 30 Abs. 3 S. 1 SGB I hat einen Wohnsitz jemand dort, wo er eine Wohnung unter Umständen innehat, die darauf schließen lassen, dass er die Wohnung beibehalten und benutzen wird. Maßgeblich sind also die tatsächlichen Verhältnisse des Einzelfalles. 

Eine vorübergehende räumliche Trennung vom Wohnort durch Auslandsaufenthalt, hier den USA, steht der Beibehaltung eines bestehenden Wohnsitzes nicht entgegen, soweit der Aufenthalt zeitlich begrenzt und die jederzeitige Rückkehrmöglichkeit in die Wohnung gegeben ist. 

Wenn jedoch keine Wohnung mehr in Deutschland vorgehalten wird bzw. diese bereits aufgegeben wurde, kann kein Elterngeld bezogen werden.

Auch im Ausland aktive Antragsteller können zudem einen Anspruch auf das Elterngeld haben. Zu den Berechtigten zählen im Einzelnen:

• Beschäftigte, die im Rahmen eines in Deutschland bestehenden Beschäftigungsverhältnisses zeitlich begrenzt ins Ausland entsandt wurden.
• Selbständige, die sich zeitlich begrenzt nicht in Deutschland aufhalten.
• Entwicklungshelfer im Sinne des § 1 Entwicklungshelfergesetz.
• Missionare, deren Missionswerke oder -gesellschaften Mitglied oder Vereinbarungspartner des Evangelischen Missionswerkes Hamburg, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen e.V., des Deutschen katholischen Missionsrates oder der Arbeitsgemeinschaft pfingstlich-charismatischer Missionen sind.
• Deutsche Staatbürger, die vorübergehend bei einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung tätig sind.
• Beamte, die vorübergehend eine nach § 123a Beamtenrechtsrahmengesetz zugewiesene Tätigkeit im Ausland wahrnehmen

Vgl. auch www.elterngeld.net

Die weitere Frage schließt sich an, wie es sich mit dem Kindergeld verhält. Hier muss unterschieden werden nach dem Kindergeld gemäß EStG oder gemäß BKKG.

Selbst wenn der/die Antragsteller/in noch in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig wäre, hätte das Kind weder einen Wohnsitz noch einen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland. Wenn der/die Antragsteller/in über keinen Wohnsitz respektive Wohnung mehr in Deutschland verfügt, kann dem Kind auch kein Wohnsitz (mehr) in Deutschland vermitteln werden.

Etwas anderes wäre es, wenn der/die Antragsteller/in eine Wohnung in Deutschland beibehalten hätte und alsbald nach Deutschland zurückkehren würde oder die Möglichkeit zumindest offenhält. Für einen Kindergeldanspruch nach dem EStG ist erforderlich, dass Antragsteller/in und Kind einen tatsächlichen Wohnsitz in Deutschland beibehalten. Kindergeld nach dem BKKG ist auch eine Geldvergütung. 

Leben die Kinder in einem Drittland, d. h. außereuropäisch wie hier und greift kein zwischenstaatliches Abkommen, können lediglich Freibeträge in dem deutschen Lohnsteuerausweis eintragen werden lassen bzw. Freibeträge im Rahmen der deutschen Steuererklärung berücksichtigt werden.

English version

Parental benefit claim for change of residence to the United States of America?

The same principles apply to parental allowance as to child benefit. Again, a resident of Germany is the parental allowances required to obtain such. Pursuant to section 30 (3) sentence 1 SGB I, a resident has a place of residence where he or she may hold an apartment which indicates that he or she will maintain and use the apartment. Decisive are therefore the actual conditions of the individual case.

A temporary spatial separation from residence by staying abroad, here the US, does not prevent the retention of an existing place of residence as long as the stay is limited in time and the possibility of returning to the apartment is given at any time. If however no more housing in Germany is held or has already been abandoned, no parental allowance can be obtained.

Applicants active abroad can also claim parental benefits. The beneficiaries include:

• employees who have been posted abroad for a limited period of time as part of an employment relationship existing in Germany.
• employees who are not in Germany for a limited period of time.
• Development aid within the meaning of § 1 Entwicklungshelfergesetz.
• Missionaries whose missionary ministries or associations are members or agreement partners of the Evangelische Missionswerk Hamburg, the Arbeitsgemeinschaft Evangelische missions e.V., the German Catholic Missionary Council or the Arbeitsgemeinschaft Pfingstlich-charismatic missions.
• German nationals who are temporarily employed by an intergovernmental or supranational body.
• Officers who temporarily carry out an activity abroad in accordance with Section 123a Civil Servants Law

See also: www.elterngeld.net

The further question follows as it relates to the child benefit. Here must be distinguished after the child benefit according to EStG or according to BKKG.

Even if the claimant was still subject to unlimited taxation in Germany the child would have neither a place of residence nor a habitual residence in Germany. If the applicant is no longer domiciled or living in Germany it can not provide the child with a place of residence (more) in Germany.

It would be a different matter if the applicant had maintained an apartment in Germany and would soon return to Germany or at least keep the possibility open to it. A child allowance under the EStG requires that the applicant and child retain their actual place of residence in Germany. Child benefit under the BKKG is also a monetary allowance. 

If the children live in a third country, this means outside of Europe as here in the US and does not intervene intergovernmental agreement, it can only allow so-called "Freibeträge" to be entered in the German income tax card or allowances are taken into account in the German tax return.