Erneuter Erfolg für Online-Sportwetten-Teilnehmer. Wettanbieter muss nach Limitverletzung Verluste erstatten

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Das Landgericht Detmold hat ein Urteil gefällt, das einem deutschen Spieler über 35.000 Euro Schadensersatz zuspricht, nachdem ein Online-Wettanbieter das gesetzliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro monatlich nicht eingehalten hatte. Der Wettanbieter ließ unbegrenzte Einzahlungen zu und setzte später das Limit gleich dem Nettoeinkommen des Spielers fest, ohne eine Verlustbegrenzung von 20% festzulegen, was einen klaren Verstoß gegen den Glücksspielstaatsvertrag darstellt. Das Gericht sah keine Mitschuld beim Spieler und betonte, dass Wettanbieter die wirtschaftliche Situation der Kunden prüfen und realistische Verlustgrenzen setzen müssen. Das Urteil unterstreicht die Notwendigkeit des Spielerschutzes und bietet eine Handlungsempfehlung für betroffene Spieler, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, einschließlich der Überprüfung ihrer Transaktionen, Sicherung von Belegen und der Konsultation spezialisierter Rechtsberatung. Rechtsanwalt Cocron sieht in dem Urteil eine erhebliche Stärkung des Spielerschutzes, die Wettanbietern deutlich macht, dass die Missachtung gesetzlicher Vorgaben zu empfindlichen finanziellen Konsequenzen führen kann.

Erneuter Erfolg für Online-Sportwetten-Teilnehmer. Wettanbieter muss nach Limitverletzung Verluste erstatten


Ein weiteres Urteil  des Landgerichts Detmold im Zusammenhang mit der Verletzung des monatlichen Einzahlungslimits stärkt die Rechte von Spielern bei Online-Sportwetten. Das Gericht hat einen Wettanbieter zur Rückzahlung von über 35.000 Euro verurteilt, weil dieser das gesetzliche Einzahlungslimit nicht eingehalten hatte.


Der Sachverhalt


Im Zentrum des Falls stand ein deutscher Spieler, der regelmäßig weit mehr als die erlaubten 1.000 Euro monatlich auf eine maltesische Wettplattform eingezahlt hatte. Obwohl der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) klare Grenzen setzt, ermöglichte der Anbieter dem Kunden unbegrenzte Einzahlungen. Erst später wurde ein Limit festgelegt – genau in Höhe des Nettoeinkommens des Spielers. Eine gesetzlich vorgeschriebene Verlustbegrenzung auf 20% des Einsatzes fehlte komplett.


Die Entscheidung des Gerichts


Das Landgericht Detmold gab dem Kläger vollständig Recht und begründete seine Entscheidung mit mehreren Pflichtverletzungen des Wettanbieters:


1. Verstoß gegen den Glücksspielstaatsvertrag: Der Anbieter überschritt das gesetzliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro ohne Einhaltung der notwendigen Schutzvorschriften.


2. Verletzung von Schutzpflichten: Der Wettanbieter versäumte es, realistische Verlustgrenzen zu setzen und seinen Kunden vor übermäßigen Verlusten zu schützen.


3. Kein Mitverschulden des Spielers: Das Gericht wies das Argument zurück, der Spieler habe freiwillig und in Kenntnis der Risiken teilgenommen. Gerade zum Schutz vor solchen Situationen existieren die gesetzlichen Regelungen.



Konsequenzen für Spieler und Anbieter


Das Urteil verdeutlicht drei zentrale Punkte:


- Rechtsanspruch bei Limitverletzungen: Spieler können Schadensersatz fordern, wenn Wettanbieter das monatliche Limit von 1.000 Euro nicht einhalten.


- Spielerschutz hat Priorität: Anbieter müssen die wirtschaftliche Situation ihrer Kunden prüfen und angemessene Verlustlimits festlegen.


Handlungsempfehlungen für betroffene Spieler


Wenn Sie vermuten, dass auch bei Ihnen Limitverletzungen vorliegen, sollten Sie:


1. Ihre Ein- und Auszahlungshistorie analysieren und auf Überschreitungen des 1.000-Euro-Limits prüfen

2. Relevante Belege wie Kontoauszüge und Kommunikation mit dem Anbieter sichern

3. Rechtlichen Rat durch einen auf Glücksspielrecht spezialisierten Anwalt einholen


„Dieses Urteil stärkt den Spielerschutz erheblich, so Rechtsanwalt Cocron. Es zeigt: Wettanbieter müssen sich an die gesetzlichen Vorgaben halten – anderenfalls drohen empfindliche finanzielle Konsequenzen.

Foto(s): Autor ©Adobe Stock/Pixel-Shot

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