Euer Führerschein wird ungültig

  • 4 Minuten Lesezeit

Um dieses Video anzuzeigen, lassen Sie bitte die Verwendung von Cookies zu.

Wann und warum wir euer Führerschein ungültig? Dies und mehr erfahrt ihr hier in diesem Rechtstipp und in meinen Videos?


Habt ihr noch einen rosafarbenen Führerschein wie ich? Oder vielleicht sogar noch den grauen Führerschein?

Dann läuft die Frist zum Zwangsumtausch eures Führerscheins bis 19 Januar 2023. Wenn ihr das nicht macht, riskiert ihr Strafen.

In unserem Video verrate ich euch heute was es mit diesem Führerscheinumtausch wirklich auf sich hat. Wer muss umtauschen? Warum die Gültigkeit dieser neuen Führerscheine auf 15 Jahre begrenzt ist. Was die zentrale Erfassung dieser Führerscheine in einer europaweiten Datenbank für euch bedeutet und vieles mehr.

Alte Führerscheine verlieren ihre Gültigkeit
Die Frist zum Umtausch der alten Führerscheine läuft bis 19. Januar 2023. Vom Umtausch sind erst einmal nur die Führerscheininhaber betroffen, die ihren Führerschein vor dem 19. Januar 2013 gemacht haben. Also vor 10 Jahren.
 
Schaut erstmal in eurem Führerschein. Dort steht ganz genau das Ausstellungsdatum von der Behörde mit ihrem Stempel.

Steht dort vor dem 19. Januar 2013, dann müsset Ihr euren Führerschein auf jeden Fall umtauschen.

Die Frist bis 19. Januar 2023 gilt aber nur für bestimmte Menschen. Nämlich für die Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964. Seit ihr in der Zeit geboren, dann müsst ihr euren  Führerschein bis zum 19 Januar 2023 umgetauscht haben.
 
Seit ihr später geboren, gilt diese Frist nicht. Ihr habt dann mindestens noch 1 Jahr Zeit für den Umtausch. Zu diesen Fristen aber später mehr.


Weshalb muss eigentlich mein Führerschein umgetauscht werden?

Begründet wird die Umtauschpflicht der alten Führerscheine damit, dass die neuen Führerscheine angeblich fälschungssicherer sein sollen.

Insgesamt sollen rund 58 Millionen Führerscheine in Deutschland umgetauscht werden. Rechnet man bei diesem Umtausch die Kosten für die biometrischen Fotos und die Verwaltungskosten dazu, wird alleine dieser Umtausch der Führerscheine mehrere Milliarden Euro kosten.

Wenn soviel Geld ausgegeben wird, lohnt sich immer ein Blick auf den Nutzen.


Angebliche Fälschungssicherheit.

Schaut man in die Vergangenheit, dann ist die angebliche Fälschungssicherheit nur ein schwaches Argument für den Umtausch.

Egal ob Geld, Münzen Geldscheine oder auch Ausweisdokumente in der Vergangenheit gegen etwas Neues ausgetauscht wurden, die professionellen Fälscher waren immer schneller. Meist haben Sie weniger als ein Jahr benötigt, um auch das Neue in guter Qualität zu fälschen.

Das wird auch für die neuen, angeblich fälschungssicheren, Führerscheine gelten. Auch diese werden sicherlich in einem Jahr in perfekter Qualität gefälscht werden.

Also mehrere Milliarden Euro für den Umtausch ausgeben, um vielleicht 1 Jahr Vorsprung vor den Führerscheinfälschern zu haben?

Tatsächlich dürfte die Zielrichtung dieser Maßnahme in eine ganz andere Richtung gehen. Siehe auch das Gesetz zum Bargeldverbot. Nämlich in die noch stärkere Überwachung des einzelnen Bürgers.


Zentrale Datenbank

Mit den neuen Führerscheinen wird nämlich gleichzeitig europaweit eine zentrale Datenbank aufgebaut, in der alle Bürger mit einem Führerschein aufgeführt sind. Diese gibt es bisher nicht.

Jede Behörde oder auch Polizist kann dann europaweit zu jeder Zeit dort hineinschauen und weiß, wer einen Führerschein hat oder auch nicht. Führerscheine in Papierform oder auch der neue Scheckkarten Führerschein sind dann eigentlich völlig überflüssig. Ein Blick in den Computer auf dem digitalen Führerschein genügt.

Wird man also z. B. im Urlaub in Italien von der Polizei kontrolliert, muss diese erst gar nicht prüfen, ob der vorgelegte deutsche Führerschein echt oder gefälscht ist. Das ist völlig egal.

Er schaut einfach mit seinem Smartphone in die zentrale Datenbank. Dort stehen alle Daten, die er braucht und weiß, ob man eine Fahrerlaubnis hat oder auch nicht. Ein Führerschein, ob nun fälschungssicher oder auch nicht, ist daher eigentlich völlig überflüssig und ohne Nutzen. Big brother hat in der Datenbank alle Daten, die er braucht.


Befristung

Im Gegensatz zu den alten Führerscheinen, die unbegrenzt gültig waren, sind die neuen Führerscheine aber nur begrenzt gültig. Auf 15 Jahre. Eine Verlängerungsmöglichkeit ist nicht vorgesehen.

Nach 15 Jahren verliert man ab jetzt automatisch seinen Führerschein. Man muss dann einen neuen Führerschein beantragen. Ob man diesen dann aber auch bekommt oder auch nicht, steht dann auf einem ganz anderen Blatt Papier. Die Erteilung eines neuen Führerschein kann dann z.B. mit Auflagen verbunden werden.



Warum diese Befristung?

Mehr Kontrolle des einzelnen Bürgers.

Einsatzgebiete könnten zum Beispiel die Kontrolle von älteren oder auch straffälligen Autofahrern sein.

Von der Politik wird immer wieder einmal z.B. die Überprüfung der Fahrtauglichkeit von älteren Autofahrern angedacht oder das generelle Fahrverbot von Straftätern. Bisher scheiterte das an der fehlenden zentralen Datensammlung. Die Behörden wussten nicht bzw. mussten einen Riesenaufwand mit der Recherche bei hunderten lokalen Führerscheinstellen betreiben, um festzustellen, ob jemand einen Führerschein hat oder auch nicht.

Mit der zentralen Datensammlung und dem automatischen Ablaufdatum von Führerscheinen lassen sich diese Maßnahmen aber sehr leicht umsetzen.
 
Ist ein Führerschein nach 15 Jahren abgelaufen und der Fahrer aus Sicht der Politik zu alt, kann ihm sehr leicht die Neuerteilung eines Führerscheins verweigert werden oder durch Auflagen wie zum Beispiel eine medizinische Untersuchung oder Sehtest abhängig gemacht werden. Wieder ein Stück Verlust der persönlichen Freiheit und Kontrolle durch den Staat.

Oder, die neue zentrale Führerschein Datenbank erfasst automatisch alle Führerscheininhaber über 65 Jahren, schreibt sie vollautomatisch an und fordert sie auf, ihren Führerschein neu zu machen.

Die Möglichkeiten wie der einzelne Bürger hier zusätzlich kontrolliert und auch reglementiert werden kann, sind nahezu unbeschränkt.

Wie hier die Freiheit des einzelnen Bürgers weiter eingeschränkt wird, zeigt sich z. B. auch an der Schnelligkeit wie aktuell das Verbot von Bargeld von der Regierung umgesetzt wird. Dazu mehr aber in meinem Video dazu.


Weitere Infos finden Sie unter:

GLÜCK - Kanzlei für Strafrecht

Foto(s): GLÜCK - Kanzlei für Strafrecht

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin und Strafverteidigerin Christina Glück

Beiträge zum Thema