Euro Invest Partner – Keine Auszahlung: Was tun Anleger bei Anlagebetrug?

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Von der Euro Invest Partner geprellte Anleger sorgen sich um ihr angelegtes Geld, denn die Auszahlung der „investierten“ Gelder nebst der vorgeheuchelten Gewinne ist bisher nicht erfolgt. Die betrügerischen Broker sind seit Wochen auch nicht mehr für ihre Anleger erreichbar. Ist das bloß ein Zufall? Betroffene vermuten, dass hier ein Anlagebetrug vorliegt! Was tun?


Vorsicht: Die Website ist nur ein Fake und soll den Anlagebetrug erst ermöglichen! Auf der falschen Website mussten Anleger nur Lügen wie diese lesen: „Reichtum schafft Chancen und Herausforderungen. Forex Services leitet wohlhabende Geschäftsinhaber und Einzelpersonen bei der Lösung umfassender Vermögensfragen, einschließlich langfristiger finanzieller Sicherheit, Geschäfts-/Vermögensübergang, Steuerminderung, Risikominderung und vielen anderen geschäftlichen und persönlichen Planungszielen.” Die in der Tat aufwendig gestaltete Website verleitete viele Anleger zu der Annahme, dass hier ein besonders seriöser Broker am Werk sei. Und niemand dachte auch nur im Entferntesten an Anlagebetrug. Dies erwies sich schon bald als fataler Irrtum! Nachdem viele Anleger hohe Geldbeträge „angelegt“ hatten, die zugesagten Gewinne – geschweige denn die angelegten Summen – aber nicht ausgezahlt wurden, schöpften viele Anleger schließlich Verdacht. Als Anleger dann noch erfuhren, dass kein einziger Cent tatsächlich „investiert“ wurde und dass sogar Profis den Schwindel oftmals nicht bemerkt hatten, war ihr Entsetzen noch größer. Doch wer kann den Opfern helfen?


Die Betreiber sind weiterhin unbekannt!Die Betreiber der Euro Invest Partner verheimlichen Anlegern geschickt alle Fakten und Angaben zu ihrer Identität.  Und es kommt noch erschwerend kommt hinzu: Die Betrüger betreiben viele ähnliche Websites, denen dasselbe dreiste Betrugsmodell zugrunde liegt und aktualisieren diese Websites permanent, damit sie sie bei Bedarf schnell an- oder abschalten können. Auch passen die Betreiber ihre Top-Level-Domain permanent an, was dazu führt, dass die staatlichen Aufsichtsbehörden oft irrgeleitet werden und ihre Ermittlungen ergebnislos bleiben.Wer also ist der Betreiber von Euro Invest Partner? Auf Webseite euroinvestpartner.com ist diesbezüglich kaum Verwertbares zu finden. Zwar wird die Gesellschaft BC Solutions Limited mit einem angeblichen Geschäftssitz in Hongkong angegeben, dort sind die Macher von Euro Invest Partner aber nicht anzutreffen. Außerdem findet man auf der Webseite eine Support-E-Mail-Adresse, support@euroinvestpartner.com, sowie die britische Telefonnummer +442032902907. Die Domain euroinvestpartner.com wurde am 08.06.2020 bei NameCheap, Inc. registriert, allerdings gab es am 22.05.2022 ein Update, was auf einen Besitzerwechsel hindeutet.


Anleger bemerken oft gar nicht, dass sie unlängst betrogen wurden!Viele Anleger überlegen, was sie sich bald von den sagenhaften Gewinnen alles kaufen werden und verstehen gar nicht, dass sie unlängst einem Anlagebetrug aufgesessen sind. Skepsis haben Anleger allenfalls erst dann, wenn die falschen Broker die Auszahlung des Geldes verweigern. Die Täter sind in vielen Fällen dann auch nicht mehr kontaktierbar. Betrogene Anleger berichten öfters, dass sie sogar noch erfundene Steuern und andere Gebühren gezahlt hätten, weil sie glaubten, dass die vermeintlichen Broker ihnen daraufhin ihr Geld auszahlen würden. Anlegern wurde aber auch diesmal kein Geld ausgezahlt. Denn das betrügerische Geschäftsgebaren bezweckt einzig und allein, dass gutgläubige Anleger aufgrund einer raffinierten Täuschung gezielt um ihr Geld betrogen werden. Es handelt sich also stets um einen gewerbsmäßigen und strafbaren Anlagebetrug. Zu keiner Zeit liegt ein Investment vor. Das von Anlegern „investierte“ Geld fließt immer sofort an die Anlagebetrüger! Sie sind somit auch die einzigen, die innerhalb solch eines Konstrukts reich werden.


Sind Warnmeldungen von Aufsichtsbehörden für Anleger von Nutzen? Betrogene Anleger sind fassungslos, wenn sie betrogen wurden, zumal etliche Anleger zuvor alles vermeintlich Nötige getan haben, um gerade nicht Opfer eines etwaigen Anlagebetruges zu werden. Anleger hatten immerhin vielfach im Internet nach Auffälligkeiten in Bezug auf ihr vermeintlich sicheres „Investment“ geforscht, gingen aber irregehend davon aus, alles sei rechtmäßig, da sie nichts im Netz gefunden hatten, was auf einen Betrug hindeuten könnte. Unglücklicherweise konnten Anleger oft nur deshalb nichts Ungewöhnliches rechtzeitig ermitteln bzw. die illegalen Aktivitäten der Täter erkennen, da letztere oft noch lange unbemerkt von den staatlichen Behörden ihre illegalen Geschäfte ausüben. Das ist meist die direkte Folge davon, dass die staatlichen Aufsichtsbehörden auf die falschen Broker ihrerseits zu spät aufmerksam werden. Denn die Aufsichtsbehörden geben entsprechende Warnlisten erst heraus, wenn der Anlagebetrug ihnen zuvor von anderen Betrugsopfern berichtet wurde. Nachfolgende Betrugsopfer haben eigentlich immer das Nachsehen, denn sie sind außerstande rechtzeitig zu erkennen, dass Kriminelle am Werk sind. Und nur, wenn bereits betrogene Anleger ihre schlechten Erfahrungen mit den falschen Brokern öffentlich in Foren, Bewertungsplattformen oder auf sozialen Medien mit anderen Betrugsopfern im Internet teilen und etwa bei Auszahlungsproblemen mit den falschen Brokern darauf spezialisierte Rechtsanwälte aufsuchen, geben die staatlichen Behörden ihrerseits erste Warnungen auf schwarzen Listen für Broker heraus! Das nützt betrogenen Anlegern auch nichts mehr, schließlich haben sie ihr Geld bereits verloren.


Was tun betrogene Anleger?Betrogene Anleger stellen oft eine Strafanzeige und denken, dass sie so ihr Geld zurückbekommen. Jene Anleger wissen nicht, dass eine Strafanzeige nicht zur Wiederbeschaffung des verlorenen Geldes führen wird, da sie bloß der Strafverfolgung und im besten Fall der Bestrafung des Täters dient. Betrugsopfer müssen sich ihr Geld also auf andere Art wiederbeschaffen. Dafür sind ein komplexer Sachverstand nötig sowie genug Zeit für intensive Recherchen. Die staatlichen Ermittlungsstellen stoßen hier oft an ihre Grenzen. Hierzu Jochen Resch, Geschäftsführer der Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte: „Unsere jahrelange Expertise und insbesondere unsere komplexen nationalen und internationalen Verbindungen ermöglichen es uns, individuelle und intensive forensische Ermittlungen selbst vorzunehmen und insofern gerade auch Fälle mit internationalem Bezug erfolgreich zu lösen. Wir verfolgen dabei stets die Spur des Geldes. Damals hieß es noch, Geld sei nicht weg, sondern nur anderswo. Nun möchten wir dieses Credo ergänzen: Geld ist sogar noch digital verfolgbar, wenn es bereits über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt und in der Blockchain anonymisiert wurde.“


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