Falschberatung - Hilfe für Bankkunden, Anleger und Investoren

  • 6 Minuten Lesezeit

Jeder vertraut darauf, dass Banken und Finanzinstitute ihre Kunden korrekt und im besten Interesse des Kunden beraten. 

Doch was geschieht, wenn Sie als Kunde falsch beraten wurden und dadurch finanzielle Verluste erleiden? 

Dieser Beitrag soll Ihnen nicht nur aufzeigen, welche Rechte und Möglichkeiten Sie als Geschädigter haben, sondern auch, wie Sie sich zukünftig vor solchen Situationen schützen können.

Kontakt zu unseren Rechtsanwälten können Sie jederzeit und bundesweit aufnehmen. Besprechen wir Ihren Fall und ergreifen die rechtlichen Schritte.

Wie Ihnen ein Anwalt bei Falschberatung helfen kann

Falschberatung kann einen tiefgreifenden Einfluss auf Ihre finanzielle Sicherheit und Ihr Vertrauen in Finanzinstitute haben. In solchen Fällen ist die Expertise eines Anwalts für Bank- und Kapitalmarktrecht unerlässlich. 

Ein spezialisierter Rechtsbeistand wird alle relevanten Dokumente und Kommunikationen sorgfältig prüfen, um Anzeichen von Falschberatung zu identifizieren. 

Mit Kenntnissen der aktuellen Rechtsprechung und Branchenpraktiken kann der Anwalt feststellen, ob und in welchem Umfang Ihre Berater ihre Sorgfaltspflichten verletzt haben. 

Im Falle einer klaren Falschberatung kann der Anwalt entweder Verhandlungen für eine außergerichtliche Einigung führen oder, falls erforderlich, gerichtliche Schritte einleiten, um Ihre Rechte und Investitionen zu schützen. 

Dabei steht er Ihnen nicht nur als juristischer, sondern auch als beratender Partner zur Seite, um Sie durch den oft komplexen Prozess zu führen und das bestmögliche Ergebnis für Sie zu erzielen.

Erkennen von Falschberatung: Typische Anzeichen und Folgen

Erste Hinweise: Das ungute Bauchgefühl

Jeder von uns kennt es: dieses ungute Gefühl im Bauch, wenn etwas nicht stimmt. Es könnte das erste Anzeichen sein, dass Sie von einer Falschberatung betroffen sind. Vertrauen Sie diesem Gefühl und gehen Sie den Dingen auf den Grund.

Unpassende Produkte für Ihr Profil

Das Hauptziel jeder Beratung sollte sein, Produkte und Dienstleistungen zu empfehlen, die zu Ihrem finanziellen Profil, Ihren Zielen und Ihrer Risikobereitschaft passen. Wenn Sie feststellen, dass Sie in hochriskante Anlagen investiert sind, obwohl Sie ein konservatives Anlageprofil angegeben haben, könnte dies ein Zeichen für Falschberatung sein.

Mangelnde Transparenz und fehlende Dokumentation

Ein professioneller Berater sollte immer sicherstellen, dass Sie alle Aspekte einer Anlage oder eines Produkts verstehen. Fehlen wichtige Dokumente wie Beratungsprotokolle oder werden Risiken und Gebühren nicht transparent kommuniziert, sollten Sie vorsichtig sein.

Übermäßiger Produktwechsel

Ein häufiger Wechsel von Finanzprodukten, insbesondere wenn damit hohe Gebühren oder Provisionen verbunden sind, kann auf das sogenannte "Churning" hinweisen – ein Vorgehen, bei dem Transaktionen hauptsächlich zum Zweck der Generierung von Provisionen durchgeführt werden.

Verzögerungen und Ausflüchte

Schiebt Ihr Berater Treffen regelmäßig auf, reagiert er nicht auf dringende Anfragen oder gibt bei kritischen Fragen ausweichende Antworten, könnte dies ein Indikator für Probleme sein.

Die Folgen der Falschberatung

Die Auswirkungen einer Falschberatung können für Anleger und Bankkunden tiefgreifend sein:

Finanzielle Verluste: Der offensichtlichste und direkteste Effekt. Sie könnten einen bedeutenden Teil Ihres Vermögens verlieren.

Emotionale Belastung: Die Entdeckung, dass man falsch beraten wurde, kann zu erheblichen emotionalen Belastungen führen.

Vertrauensverlust: Oft ist das verlorene Vertrauen in professionelle Berater und Institutionen eine zusätzliche Folge.

Rechtliche Auseinandersetzungen: Die Geltendmachung Ihrer Rechte kann zu langwierigen und kostspieligen rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

Wie Sie sich als Betroffener wehren können

Als Betroffener einer Falschberatung mag man sich zuerst überwältigt und allein gelassen fühlen. 

Doch es gibt konkrete Schritte und Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die eigenen Rechte geltend zu machen und das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen.

Klare Dokumentation aller Vorgänge

Bevor Sie irgendeinen Schritt unternehmen, ist es entscheidend, eine klare Dokumentation aller relevanten Vorgänge, Gespräche und Transaktionen anzulegen. 

Dazu gehören Beratungsprotokolle, Schriftverkehr, E-Mails und jegliche Form von Kommunikation zwischen Ihnen und dem Berater oder der Institution.

Direkter Kontakt zum Berater oder zur Institution

Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Berater oder der betreffenden Institution. Oft können Missverständnisse oder kleinere Fehler direkt und ohne rechtliche Schritte geklärt werden. Dabei ist es wichtig, konkrete Fragen zu stellen und sich nicht mit vagen Antworten abspeisen zu lassen.

Einholen einer zweiten Meinung

Es kann hilfreich sein, die Situation von einer unabhängigen dritten Partei bewerten zu lassen. Dies könnte ein anderer Finanzberater, ein Verbraucherschutzverband oder ein spezialisiertes Beratungszentrum sein. Eine zweite Meinung gibt Ihnen zusätzliche Sicherheit und Klarheit über die weitere Vorgehensweise.

Einschaltung eines spezialisierten Anwalts

Sollten die direkten Gespräche keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringen, ist es ratsam, einen auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwalt hinzuzuziehen. Dieser kann Ihre Rechte genau bewerten, eine Strategie entwickeln und, falls notwendig, rechtliche Schritte einleiten.

Meldung an Aufsichtsbehörden

Je nach Land und Region gibt es Aufsichtsbehörden und Institutionen, die für die Überwachung von Finanzdienstleistern zuständig sind. Eine Meldung an solche Behörden kann nicht nur im eigenen Fall helfen, sondern auch dazu beitragen, dass andere nicht in eine ähnliche Situation geraten.

Präventivmaßnahmen: Wie Sie sich vor Falschberatung schützen

In der heutigen komplexen Finanzwelt ist es essenziell, gut informiert zu sein und sich selbst aktiv vor potenzieller Falschberatung zu schützen. Durch das Befolgen einiger grundlegender Richtlinien und das Anwenden von Präventivmaßnahmen können Sie das Risiko minimieren, Geschädigter unsachgemäßer Beratung zu werden.

Informieren Sie sich

Grundkenntnisse im Finanzbereich sind unerlässlich. Dazu gehören das Verstehen von Finanzprodukten, Anlagerisiken und den Mechanismen des Marktes. Es gibt viele Bücher, Online-Kurse und Workshops, die Ihnen dabei helfen können, ein fundiertes Basiswissen aufzubauen.

Stellen Sie Fragen

Ein guter Berater sollte stets bereit sein, Ihre Fragen ausführlich und verständlich zu beantworten. Zögern Sie nicht, nachzufragen, wenn Ihnen etwas unklar ist. Sie sollten alle Aspekte eines Produkts oder einer Investition verstehen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Suchen Sie nach unabhängigen Bewertungen

Es ist ratsam, einen Berater oder ein Finanzinstitut nicht nur nach dessen eigenen Aussagen zu bewerten. Online-Bewertungsportale, Foren und Fachzeitschriften können hilfreiche Informationen und Erfahrungen anderer Kunden bieten.

Vermeiden Sie Produkte, die Sie nicht verstehen

Komplexe Finanzprodukte können oft hohe Renditen versprechen. Doch wenn Sie ein Produkt oder eine Anlagestrategie nicht vollständig verstehen, ist es ratsam, Vorsicht walten zu lassen.

Lassen Sie sich alles schriftlich geben

Dokumentieren Sie alle Beratungsgespräche und lassen Sie sich Produktdetails, Risiken und Kosten schriftlich bestätigen. Ein Beratungsprotokoll ist dabei von unschätzbarem Wert.

Diversifizieren Sie Ihr Portfolio

Legen Sie nicht alles Geld in eine Anlage oder in ein Produkt an. Durch Diversifikation – das Verteilen von Investitionen auf verschiedene Anlageklassen – könnten Sie das Risiko von Verlusten reduzieren.

Bleiben Sie skeptisch

Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Seien Sie besonders vorsichtig bei Angeboten, die "garantierte" hohe Renditen versprechen.

Auch bei aller Vorsicht und umfassendem Wissen kann jeder Geschädigter einer Falschberatung werden. Es ist völlig natürlich, in solchen Situationen Gefühle von Ärger, Enttäuschung oder Selbstvorwurf zu empfinden. 

Dennoch ist es entscheidend zu verstehen, dass die Verantwortung bei denjenigen liegt, die falsch beraten haben, und nicht bei Ihnen.

Wichtig ist nun, proaktiv zu handeln und nicht still zu bleiben. Mit der richtigen rechtlichen Unterstützung können Sie gegen die Falschberatung vorgehen, Ihre Rechte geltend machen und möglicherweise Schadensersatz oder andere Formen der Wiedergutmachung erhalten. 

Die Zusammenarbeit mit einem versierten Anwalt kann in solchen Fällen von unschätzbarem Wert sein und Ihnen helfen, das Beste aus einer unerfreulichen Situation herauszuholen.

Handeln Sie jetzt!

Falls Sie den Verdacht haben, Geschädigter einer Falschberatung zu sein oder wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Investitionen und Finanzen gut geschützt sind, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.

Bei der Kanzlei Herfurtner stehen Ihre Interessen im Mittelpunkt. 

Kontaktieren Sie uns noch heute.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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