Geblitzt auf der A 7, km 98,4, Fahrtrichtung Hannover, bei der Anschlussstelle Soltau-Ost

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Die Bundesautobahn 7 ist eine der längsten Verkehrsachsen Deutschlands und verbindet den Norden mit dem Süden des Landes. Auf ihrem Weg durch Niedersachsen durchquert sie auch die weiten, von Wäldern und Heideflächen geprägten Landschaften rund um Soltau. Genau hier, bei Kilometer 98,4 in Fahrtrichtung Hannover, kurz hinter der Anschlussstelle Soltau-Ost, befindet sich eine fest installierte Messstelle zur Geschwindigkeitsüberwachung. Die Stelle liegt in einem Abschnitt, der von vielen Autofahrern als vergleichsweise unscheinbar wahrgenommen wird – leicht abfallend, mit guter Sicht und ohne unmittelbare Bebauung. Doch gerade diese vermeintliche Harmlosigkeit macht die Messstelle so tückisch. Wer hier mit etwas zu viel Schwung aus dem kurvigen Bereich bei Soltau kommt, gerät leicht ins Visier des Blitzers, oft ohne es zu bemerken. Die Messanlage ist fest im Boden verankert und wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Mast am Fahrbahnrand – kaum auffällig, aber technisch präzise ausgerüstet.

Technik trifft Tücke – Fehlerquellen bei der Geschwindigkeitsmessung

An der Messstelle bei Soltau-Ost kommt in der Regel das bewährte System TraffiStar S 330 der Firma Jenoptik zum Einsatz – ein Gerät, das in vielen Bundesländern als Referenz für stationäre Geschwindigkeitskontrollen gilt. Es arbeitet mit einer sogenannten „fotooptischen Weg-Zeit-Messung“ und ist digital vernetzt. Die Fahrzeuggeschwindigkeit wird dabei über Sensoren in der Fahrbahn ermittelt, deren Messdaten mit den Bildaufnahmen abgeglichen werden. Was technisch ausgereift klingt, birgt in der Praxis jedoch erhebliche Fehlerpotenziale.

So kann bereits eine fehlerhafte Kalibrierung des Systems zu ungenauen Messergebnissen führen. Auch die Witterungsverhältnisse – etwa Regen, Nebel oder starke Hitze – können die Messwertbildung beeinflussen. Ein weiterer kritischer Punkt ist die exakte Positionierung der Sensoren in der Fahrbahn. Sind diese nicht millimetergenau eingebaut, weicht die tatsächliche Geschwindigkeit vom gemessenen Wert ab. Und schließlich spielt die Software selbst eine Rolle: Bei fehlerhaften Updates oder veralteter Firmware besteht die Gefahr systematischer Fehlmessungen, die häufig erst im Nachhinein auffallen.

Besonders problematisch wird es, wenn die Messergebnisse in Bußgeldverfahren verwendet werden, ohne dass die Messdaten vollständig überprüfbar sind. In zahlreichen Fällen fehlen etwa die sogenannten Rohmessdaten – also die ursprünglichen Signale, aus denen die Geschwindigkeit berechnet wurde. Ohne diese Daten ist es für Verteidiger nahezu unmöglich, die Richtigkeit der Messung nachzuvollziehen. Auch bei der Anlage bei Soltau-Ost wurden bereits Fälle dokumentiert, bei denen die vollständige Transparenz der Messung infrage stand.

Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Einbindung der Geräte in komplexe Verkehrsmanagementsysteme. Diese können – etwa bei Umleitungen, temporären Tempolimits oder Baustellen – Einfluss auf die eingestellten Grenzwerte nehmen. Wird ein temporäres Tempolimit im Gerät nicht korrekt synchronisiert, drohen Bußgelder auf fragwürdiger Basis. Dass solche Situationen vorkommen, ist kein Einzelfall – und genau hier beginnt die Arbeit spezialisierter Rechtsanwälte und Sachverständiger.

Rechtsanwalt Dr. Maik Bunzel – Wenn der Blitzer zum Streitfall wird

Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit Geschwindigkeitsmessungen, kennt die Schwächen solcher Systeme aus dem Effeff. In seinem Soltauer Büro hat er bereits zahlreiche Mandanten vertreten, die genau an der Messstelle bei Kilometer 98,4 ins Visier des Blitzers geraten sind. „Viele Betroffene glauben, dass ein Bußgeldbescheid unanfechtbar ist. Doch gerade in Soltau-Ost gibt es eine auffällige Häufung an Verfahren, bei denen die Messung fehlerhaft war“, so Bunzel.

Gemeinsam mit spezialisierten Sachverständigen analysiert Dr. Bunzel jede einzelne Messung im Detail. Dabei geht es nicht nur um formale Fehler im Verfahren, sondern insbesondere um die technische Plausibilität der Messung selbst. Anhand der Rohmessdaten, Kalibrierungsprotokolle und Wartungsnachweise können in vielen Fällen Zweifel an der Richtigkeit der Messung belegt werden. Werden solche Zweifel sachlich begründet, stehen die Chancen gut, dass das Verfahren eingestellt oder das Bußgeld deutlich reduziert wird.

Ein großer Vorteil für Betroffene: Die Kosten für die Beauftragung eines Sachverständigen und die anwaltliche Vertretung werden in der Regel von der Rechtsschutzversicherung übernommen – vorausgesetzt, eine Verkehrsrechtsschutzpolice ist vorhanden. Damit entsteht für den Betroffenen kein finanzielles Risiko, sein Recht durchzusetzen. Im Gegenteil: Wer nicht handelt, verschenkt möglicherweise hunderte Euro und kassiert zusätzlich Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg.

Ihr nächster Schritt bei einem Blitzer bei Soltau-Ost

Wenn Sie an der A7 bei Soltau-Ost geblitzt wurden, sollten Sie nicht vorschnell zahlen. Wenden Sie sich an Dr. Maik Bunzel – eine Ersteinschätzung kann oft schon klären, ob ein Einspruch Aussicht auf Erfolg hat. Nutzen Sie dafür am besten das Kontaktformular auf anwalt.de und schildern Sie Ihren Fall.

Foto(s): Maik Bunzel

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