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Geht die Scheidung von Mann oder der Frau aus?

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Wer trennt sich eher, Mann oder Frau? Nicht nur für Online-Partnerbörsen und die Werbung ist diese Frage interessant. Vielfach orientieren sich Menschen in ihrem Verhalten danach, was die „angebliche“ Mehrheit ihnen vorlebt – sogar bei Trennung und Scheidung. Vielleicht wollen sie auch die Absichten ihres Partners oder ihrer Partnerin verstehen, sei es während einer Beziehungskrise oder nach einer Trennung. 

Vorab zwei Dinge: Längst gibt es mehr als zwei Geschlechter, sodass die Frage eigentlich weder Start- noch Haltepunkt hat. Viel wichtiger aber ist: Selbst wenn es sich nur zwischen Mann und Frau entscheiden würde: Der- bzw. diejenige, die sich trennt, hatte das sehr oft gar nicht im Sinn, sondern wurde vom anderen dazu gebracht. So werden Statistiken verfälscht, und ein prozentuales Gefälle 40:60 sagt nicht mehr viel aus. 

Schauen wir jedoch mal, ob es nicht noch andere Erhebungen gibt, die Ihnen eine Vorstellung über gute und schlechte Chancen eines Zusammenlebens mit Ihrer/m Partner/in geben können. Die Folgen einer Scheidung übrigens sind für Frau und Mann gleich - das Geschlecht spielt dabei (fast) keine Rolle, aber lesen Sie gern auch diesen Artikel von uns dazu!

Wie hoch ist Ihr Trennungsrisiko?

Algorithmen von Partnervermittlungen sind darauf ausgelegt, möglichst kompatible Paare zu bilden und langfristige Beziehungen zu fördern. Die Idee, jemanden nicht mit einer Person zu verkuppeln, die ein hohes Trennungsrisiko hat, ist eine interessante Herausforderung. Insbesondere online ergeben sich – einmal vorbehaltlich gewisser Datenschutzbestimmungen und ihrer Einhaltung – für Unternehmen immer wieder neue Erkenntnisse.

Wie hoch das Trennungsrisiko der eigenen Beziehung tatsächlich ist, hängt gewiss vom Paar selbst ab und einer gehörigen Portion Schicksal. Schauen wir aber ein paar Statistiken an, die die Kompatibilität bestimmter Eigenschaften der Partner untersucht haben, und was das für Beziehung und Trennung bedeuten könnte.

Wer trennt sich häufiger – Verheiratete, Unverheiratete oder „Quasi-Verheiratete“?

Studien zeigen, dass sich unverheiratete Paare im Vergleich zu verheirateten Paaren tendenziell häufiger trennen. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Geringere rechtliche und soziale Bindungen: Verheiratete Paare haben oft rechtliche, finanzielle und gesellschaftliche Bindungen, die eine Trennung schwieriger und kostspieliger machen. Bei unverheirateten Paaren fehlen solche Verpflichtungen, was eine Trennung im Vergleich einfacher macht.
  • Geringere psychologische Verpflichtung: Verheiratete Paare investieren in der Regel mehr in ihre Beziehung, sowohl emotional als auch in Bezug auf Zeit und Ressourcen. Die Ehe wird oft als tiefere Verpflichtung wahrgenommen, was die Hemmschwelle für eine Trennung erhöht.
  • Soziale Erwartungen: In vielen Kulturen und Gesellschaften wird die Ehe als ein langfristiges, festes Arrangement betrachtet. Das Scheitern einer Ehe kann mit sozialen Stigmata oder negativen Konsequenzen verbunden sein, was dazu führen kann, dass verheiratete Paare eher an ihrer Beziehung arbeiten, bevor sie sich trennen.

Eine besondere Kategorie sind unverheiratete Paare, die in sogenannten "Cohabitation"-Beziehungen leben, also zusammenwohnen, ohne verheiratet zu sein. Diese Paare haben zwar oft eine ähnliche Lebensweise wie verheiratete Paare, weisen aber dennoch höhere Trennungsraten auf als verheiratete Paare.

Wer trennt sich häufiger – Paare mit hoher oder geringer Beziehungsdauer?

Je länger eine Beziehung andauert, desto stabiler wird sie tendenziell, sowohl bei verheirateten als auch bei unverheirateten Paaren. In den frühen Phasen einer Beziehung, unabhängig vom Ehestatus, sind Trennungen häufiger.

Trennen sich kinderlose Paare häufiger oder Eltern gemeinsamer Kinder?

Paare, die Kinder haben, trennen sich im Allgemeinen seltener, sowohl bei verheirateten als auch bei unverheirateten Paaren. Kinder stellen eine zusätzliche Verbindung dar, die die Trennung erschwert.

Finanzielle Verflechtungen

Bei verheirateten Paaren sind die finanziellen und rechtlichen Verbindungen oft komplexer, was Trennungen schwieriger macht. Unverheiratete Paare, die finanziell weniger verflochten sind, können sich leichter trennen.

Was ist mit Erstverheirateten vs. Wiederverheirateten?

Studien zeigen, dass die Scheidungsrate bei Zweitehen (oder Ehen nach einer Scheidung) höher ist als bei Erstehen. In den meisten westlichen Ländern liegt die Scheidungsrate für Zweitehen bei etwa 60-67 %, während sie bei Erstehen bei etwa 40-50 % liegt. Dies deutet darauf hin, dass Menschen, die bereits eine Scheidung erlebt haben, schneller dazu bereit sein könnten, eine Beziehung zu beenden, wenn sie das Gefühl haben, dass es nicht funktioniert. Weil sie den emotionalen und rechtlichen Prozess einer Trennung eben bereits durchlaufen haben. In Zweit- oder Drittehen gibt es womöglich eine geringere Toleranz für Unzufriedenheit, Konflikte oder Beziehungsprobleme, da diese Menschen bereits die Erfahrung gemacht haben, dass eine Trennung eine Option ist.

Lass es nicht die Eltern wissen – Trennungsrisiko von online zustande gekommenen Beziehungen

Dies bringt uns zurück an den Anfang des Artikels. Wo von Partnerbörsen online die Rede war, und wie passend diese die potenziellen Partner „matchen“. Ob alle so gründliche Algorithmen entwickeln, sei dahingestellt – schließlich wäre es für die Unternehmen ja besser, wenn die Beziehung nicht ewig hält und der User wiederkehrt zum Flirtportal.

Wie dem auch sei - mehrere Studien deuten darauf hin, dass Paare, die sich online kennenlernen, oft genauso stabil oder sogar stabiler sind als Paare, die sich im realen Leben getroffen haben. Eine Studie von John Cacioppo aus dem Jahr 2013, die in den USA durchgeführt wurde, fand heraus, dass Paare, die sich online kennengelernt haben, seltener geschieden werden als diejenigen, die sich offline getroffen haben. Laut dieser Studie trennten sich etwa 5,96 % der online kennengelernten Paare, während 7,67 % der offline kennengelernten Paare geschieden wurden.

Mögliche Gründe für eine höhere Stabilität von online begründeten Beziehungen können sein:

  • Menschen, die sich online kennenlernen, investieren oft mehr Zeit in das Kennenlernen, bevor sie sich tatsächlich physisch treffen. Dies könnte dazu führen, dass sie bereits ein besseres Verständnis für die Persönlichkeit, die Ziele und die Werte des anderen haben, was wiederum zu einer stabileren Beziehung führt.
  • Menschen, die sich im realen Leben begegnen, treffen oft zufälliger aufeinander und könnten weniger gut zueinander passen, was potenziell zu einer höheren Trennungsrate führen könnte.
  • Bei Begegnungen im realen Leben spielt oft die körperliche Anziehung eine größere Rolle zu Beginn, was manchmal dazu führen kann, dass grundlegende Unterschiede erst später deutlich werden.

Online kennenlernen ist genauso einfach wie online scheiden

Wir haben also gelernt, dass die „perfekte“ Beziehung folgendes benötigt:

  • einen Trauschein,
  • Kind/er,
  • mindestens ein gemeinsames Konto,
  • gerne online kennengelernt,
  • Partner haben mehrere Jahre bereits zusammengelebt,
  • waren aber noch nicht schon vorher geschieden.

Ob Sie einiges davon noch schnell nachholen, oder im Gegenteil, sich durch diesen Artikel eher in Ihrem Trennungsplan bestätigt sehen, wissen nur Sie selbst. Sollten Sie tatsächlich vorhaben, sich scheiden lassen zu wollen, schauen Sie nicht auf andere. Schauen Sie nur auf sich selbst, und was Sie glücklich machen würde. Wir von iurFRIEND versuchen Sie dabei so gut es geht zu unterstützen.

Wie?

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Von wem die Trennung dabei ausgeht, ist übrigens vollkommen unbedeutend. Wichtig ist, dass Sie sich getrennt haben, und nun begleiten wir Sie gerne bei den nächsten Schritten. Bei Fragen können Sie gerne das untenstehende Kontaktformular ausfüllen, oder rufen uns an.

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