Geld zurück aus Online-Sportwetten: Tipico muss Spieler rund 185.000 Euro zurückzahlen
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Das Landgericht München hat im Juni 2024 entschieden, dass ein Spieler seine kompletten Spielverluste von Tipico zurückbekommen soll – und zwar genau 185.635 Euro plus rund 17.000 Euro Zinsen (Az.: 14 O 5109/21). Wie zahlreiche weitere hatte auch dieser Sportwettanbieter keine gültige Lizenz für sein Online-Angebot in Deutschland. Jahrelang waren nahezu alle Wettangebote im Internet illegal. Anbieter wie Betano, bet365, Bwin, Bet-at-Home oder Interwetten gingen einfach ohne gültige Konzessionen auf den Markt. Alle Spieler, die vor Oktober 2020 bei solchen Sportwetten online Geld verloren haben, können dieses zurückfordern.
Auch der BGH stellte sich bereits gegen Tipico und Betano
Meist hatten Sportwettenanbieter Lizenzen aus dem europäischen Ausland. Diese gelten aber nicht in Deutschland. Als Schlupfloch nutzten sie die Chance, dass es lange Zeit rechtliche Unklarheiten und Grauzonen bei Online-Sportwetten gab. Für mehr Klarheit hat der Bundesgerichtshof inzwischen gesorgt. Zunächst durch einen Hinweisbeschluss, indem er sich bereits im März 2024 auf die Seite eines weiteren Mandanten der HFS Rechtsanwälte stellte. Auch dieser forderte seine seine Verluste zurück und zwar vom diesjährigen Sponsor der Fußball-EM: Betano. Später sprach sich der BGH bei der Verhandlung gegen Tipico am 27. Juni 2024 für einen Spieler aus, der ebenfalls seine Verluste zurückfordert. Das Urteil soll am 25. Juli schriftlich folgen.
Mehr zur BGH-Entscheidung finden Sie hier.
BGH sendet deutliche Signale an Spieler, die ihre Verluste aus illegalen Online-Sportwetten zurückholen möchten
Das sind also deutliche, positive Signale für alle Spieler, die ihre Verluste aus Online-Sportwetten zurückholen möchten. Denn der Hinweisbeschluss und das zu erwartende Urteil strahlen auf alle weiteren Entscheidungen in Deutschland aus. Das betrifft alle Angebote vor Oktober 2020. Ab diesem Zeitpunkt wurden erstmalig passende Lizenzen herausgegeben. Auch Tipico hat eine erhalten. Spielverluste aus den vergangenen zehn Jahren können zurückgefordert werden. Wer jetzt möglichst viel Geld zurückholen möchte, sollte also schnell sein und klagen.
Mehr zum kommenden BGH-Urteil finden Sie hier.
Im aktuellen Fall hatte der Spieler zwischen Februar 2014 und Juli 2018 gewettet. Insgesamt hatte er rund 232.000 Euro auf sein Spielerkonto eingezahlt, aber nur rund 47.000 Euro gewonnen. Dass irgendetwas am Angebot nicht rechtens sein könnte, ist dem Spieler zunächst nicht aufgefallen. Erst als er sich mit dem Thema Spielsucht befasst hat, ist er im Internet darüber gestolpert, dass zahlreiche Anbieter illegal im Internet gewesen sind, und dass Spieler ihre Verluste zurückholen können.
Illegale Sportwetten: Für sein Online-Angebot hätte der Tipico keine Lizenz bekommen
Wichtig für den Hintergrund dabei: Selbst wenn Tipico eine Lizenz gehabt hätte, wäre das Angebot rechtswidrig gewesen. Um eine Konzession zu bekommen, müssen zahlreiche Voraussetzungen geschaffen werden. An zwei deutlichen Punkten lässt sich dies leicht erkennen: Erstens hat Tipico nie das 1000-Euro-Limit eingehalten. Demzufolge darf jeder Spieler monatlich maximal 1000 Euro auf sein Spielerkonto einzahlen. Zweitens: Tipico hat über dieselbe Internetseite gleichzeitig Sportwetten und Casinospiele angeboten. Das ist nicht erlaubt. Das Gericht betont außerdem deutlich, dass Online-Sportwetten im Spielzeitraum gesetzlich verboten und nur mit einer gültigen Lizenz erlaubt waren. Solche Lizenzen konnten Sportwettanbieter aber erst seit Oktober 2020 erwerben. Zuvor gab es in Deutschland im Jahr 2012 den Versuch ein Lizenzierungsverfahren für Sportwetten einzuführen. Dieser scheitere allerdings an einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Danach brauchten die deutschen Behörden rund acht Jahre, um ein funktionierendes Konzessionsvergabe-Verfahren ins Leben zu rufen. So lange wollten viele Wettanbieter offensichtlich nicht warten und haben auf einem gigantischen Schwarzmarkt im Internet Milliardenbeträge umgesetzt.
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