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Grundschulförderklasse Baden-Württemberg – ist die Teilnahme verpflichtend?
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Was sind Grundschulförderklassen?
Wer in Baden-Württemberg vom Schulbesuch zurückgestellt wird, besucht meist ein weiteres Jahr den Kindergarten und wird im folgenden Schuljahr eingeschult.
Daneben gibt es in Baden-Württemberg aber auch die sogenannten Grundschulförderklassen für Kinder, die vom Schulbesuch zurückgestellt wurden. Die Grundschulförderklasse kann man demnach nicht einfach so besuchen, sondern dies setzt voraus, dass man einen Antrag auf Zurückstellung vom Schulbesuch gestellt hat und dieser bewilligt wurde oder die Schule von sich aus die Zurückstellung von der Schule ausgesprochen hat.
Die Grundschulförderklassen haben demnach nichts mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu tun, sondern sind eine vorschulische Einrichtung.
Was ist Sinn und Zweck der Grundschulförderklasse?
Die Grundschulförderklassen wurden für Kinder eingerichtet, deren Defizite so groß sind, dass man ihnen eine besondere Förderung zukommen lassen möchte in Form der Grundschulförderklasse.
- Dies betrifft vor allem Kinder, die zuvor noch keinen Kindergarten besucht und auch im privaten Bereich noch keine hinreichende Förderung genossen haben.
- Oder Kinder, die sich aus sozial-emotionalen Gründen noch an einen Schulbetrieb gewöhnen müssen.
- Neuerdings besuchen auch immer mehr Kinder Grundschulförderklassen, die schlecht Deutsch sprechen oder an der Grenze zum sonderpädagogischen Förderbedarf stehen.
Können zurückgestellte Kinder gezwungen werden, eine Grundschulförderklasse zu besuchen?
Immer häufiger versuchen Schulen/Schulämter, zurückgestellte Kinder in eine Grundschulförderklasse zu zwingen.
Dies ist unzulässig, da zurückgestellte Kinder noch nicht der Schulpflicht unterliegen und die Grundschulförderklasse nicht als zwangsweise Institution eingerichtet wurde.
Man kann also nicht in eine Grundschulförderklasse gezwungen werden, wohl aber können zurückgestellte Kinder diese auf eigenen Wunsch besuchen.
Rechtsanwalt Andreas Zoller
Anwalt für Schulrecht
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