Keine Updates geliefert – Autoindustrie hält sich nicht an Abmachungen

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Man kann sich da kaum noch erinnern! Was hatten Daimler, BMW und VW dem Bundesverkehrsminister beim Dieselgipfel versprochen? Bis Jahresende 2018 wollte man 5,3 Millionen nicht offiziell betroffene Dieselfahrzeuge durch Updates auf niedrigere NoX-Ausstöße optimieren. Allerdings: Es bleiben noch knapp 4 Monate und bislang liegen dem KBA als Genehmigungsbehörde nicht mal die notwendigen Updates zur Prüfung und Genehmigung vor.

Für Dr. Gerrit Hartung, Herausgeber von pkw-rueckgabe.de, ist auch nicht allein der nicht zu haltende Zeitplan ein Problem, sondern die Tatsache, dass die großen deutschen Hersteller über die Köpfe ihrer Kunden hinweg an deren Autos herumschrauben wollen: „Wie soll das gehen? Wird das mal eben beim Reifenwechsel gemacht oder gibt es Rückrufaktionen, in deren Verlauf die Eigentümer ehrlich informiert werden, was denn da gerade mit ihren Autos passiert?“

Der erfahrene Jurist empfiehlt Autobesitzern in der aktuellen Situation, bei Werkstattbesuchen sehr vor- und umsichtig zu agieren und sich notfalls dokumentieren zu lassen, was gemacht wird.

Dr. Hartung: „Ein Update ist schnell und unbemerkt aufgespielt. Lassen Sie sich daher schriftlich geben, dass an der Software Ihrer Abgasanlage nicht herumgewerkelt wurde!“

Hintergrund: Die Updates sind freiwillig und nach Dr. Hartungs Meinung haben Kunden das Recht zu erfahren, welche Folgen ein Update hat: „Sicherlich ist eine Verminderung der Stickoxide eine sinnvolle und wünschenswerte Sache – trotzdem müssen künftige Reparaturen, Mehrverbrauch oder Leistungsverluste mit solchen Updates in Verbindung gebracht werden können und dazu gehört eine lückenlose Information des Autobesitzers, was in der Werkstatt mit seinem Auto geschieht!“

Unerwünschten Updates können Gutachter übrigens mit relativ einfachen Mitteln auf die Spur kommen.



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