Kreditbetrug? Anwalt einschalten! Schema - Verjährung & Schadensersatz

  • 13 Minuten Lesezeit

Sie wurden von verführerischen Kreditangeboten auf sozialen Medien in die Irre geführt? 

Hat Sie eine betrügerische Kreditwebseite abgezockt? 

Sie sind nicht allein. Täglich geraten Verbraucher in solche Fallen. 

Doch es gibt zivilrechtliche Schritte, um wieder die Kontrolle zu erlangen. Wir zeigen Ihnen, wie.

Wenn Sie Ihren Fall mit mir besprechen möchten, können Sie hier Kontakt zu mir aufnehmen. 

Weitere Informationen finden Sie auf meiner Webseite und in meinem Blog.

Erste Schritte nach Feststellung des Kreditbetrugs

Der Schock sitzt tief, wenn man feststellt, dass man zum Ziel eines Kreditbetrugs wurde. 

Doch gerade in den ersten Stunden und Tagen nach der Entdeckung ist schnelles Handeln essenziell. 

Hier sind einige zentrale Schritte und Maßnahmen, die Sie unverzüglich nach der Feststellung eines solchen Betrugs ergreifen sollten.

Wichtige Sofortmaßnahmen

  1. Kommunikation stoppen: Brechen Sie jeglichen Kontakt zu dem vermeintlichen Kreditanbieter sofort ab.
  2. Bank informieren: Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank oder das Kreditinstitut und informieren Sie diese über den Betrug. Möglicherweise können noch nicht abgeschlossene Transaktionen gestoppt oder rückgängig gemacht werden.
  3. Online-Zugänge ändern: Falls Sie Ihre Online-Banking-Daten oder andere persönliche Informationen weitergegeben haben, ändern Sie umgehend alle Passwörter und Zugangsdaten.
  4. Anzeige über einen Anwalt erstatten: Wenn Sie glauben, dass Sie von einem Betrug betroffen sind, sollten Sie über einen Rechtsanwalt Anzeige erstatten. Der Anwalt kann die strafrechtlichen Ermittlungen im Blick behalten und durch stetige Nachfragen bei den zuständigen Behörden den Prozess vorantreiben. Es ist wichtig, den Strafantrag zu stellen, um die Ermittlungen in Gang zu setzen.

Das richtige Sammeln und Bewahren von Beweisen

  1. Dokumentation: Halten Sie alle Kommunikationen mit dem Betrüger schriftlich fest. Das beinhaltet E-Mails, Nachrichten in sozialen Medien, SMS oder andere Formen der Korrespondenz.
  2. Screenshots: Machen Sie Screenshots von allen relevanten Webseiten, Angeboten oder Profilen des Betrügers.
  3. Banktransaktionen: Bewahren Sie alle Kontoauszüge oder Transaktionsbestätigungen auf, die mit dem betrügerischen Vorgang in Zusammenhang stehen.
  4. Zeugen: Notieren Sie Namen und Kontaktdaten von Personen, die eventuell Zeuge der Kommunikation oder des Betrugs wurden.
  5. Logbuch: Führen Sie ein kurzes Tagebuch über alle Schritte, die Sie nach Feststellung des Betrugs unternommen haben. Dies kann bei späteren rechtlichen Schritten von unschätzbarem Wert sein.

Je systematischer und umfassender Sie in dieser ersten Phase handeln, desto besser sind Ihre Chancen, den entstandenen Schaden zu minimieren und gegen die Betrüger vorzugehen.

Doch wie genau kann man gegen diese Betrüger vorgehen? 

Hier kommt die Expertise eines Rechtsanwalts ins Spiel.

Ein erfahrener Anwalt ist in solchen Fällen unerlässlich. Er kennt die rechtlichen Fallstricke, weiß, welche zivilrechtlichen Schritte möglich und sinnvoll sind und hilft Ihnen, Ihre Ansprüche gezielt durchzusetzen. 

Im folgenden Abschnitt beleuchten wir genauer, wie die Zusammenarbeit mit einem Anwalt aussehen kann und warum dieser Schritt oft entscheidend ist, um Ihr Recht erfolgreich geltend zu machen.

Wie kann mir ein Anwalt aus dieser Situation heraushelfen?

Ein Kreditbetrug zieht oft ein komplexes rechtliches Geflecht nach sich. Das Vorgehen gegen Betrüger, insbesondere wenn diese über die Grenzen hinweg agieren, kann herausfordernd sein. 

Doch mit der Unterstützung eines Rechtsanwalts stehen die Chancen gut, die Situation zu Ihren Gunsten zu wenden. 

Hier sind einige konkrete Vorteile und Schritte, die ein Anwalt für Sie übernehmen kann:

  1. Rechtliche Einschätzung: Zunächst wird Ihr Anwalt den Sachverhalt prüfen und eine erste rechtliche Einschätzung abgeben. Damit erhalten Sie Klarheit über Ihre Chancen und die möglichen Schritte.
  2. Beweissicherung: Ein Anwalt kann sicherstellen, dass alle relevanten Beweise korrekt gesammelt und dokumentiert werden. Dies ist essenziell für spätere rechtliche Auseinandersetzungen.
  3. Zivilrechtliche Ansprüche: Abhängig von der Sachlage kann Ihr Anwalt Ansprüche auf Schadensersatz oder Rückabwicklung geltend machen. Hierbei wird er strategisch vorgehen, um Ihre Interessen bestmöglich zu vertreten.
  4. Korrespondenz mit Gegenseite: Ihr Anwalt übernimmt die gesamte Kommunikation mit der Gegenseite. Dies beinhaltet auch die Verhandlung mit Betrügern oder deren Rechtsanwälten.
  5. Gerichtliche Schritte: Sollte eine außergerichtliche Einigung nicht möglich sein, kann Ihr Anwalt den Fall vor Gericht bringen und dort Ihre Ansprüche durchsetzen.
  6. Netzwerk und Erfahrung: Ein im Bereich Bank- und Kapitalmarktrecht erfahrener Anwalt verfügt über ein Netzwerk von Experten und kennt die gängigen Maschen der Betrüger. Dieser Erfahrungsschatz ist oft entscheidend, um erfolgreich gegen die Betrüger vorzugehen.

Durch das Einschalten eines Anwalts erhöhen Sie nicht nur Ihre Chancen, Ihr Geld zurückzuerhalten, sondern sparen auch Zeit und Nerven. 

Der Anwalt übernimmt für Sie die oft zermürbende Auseinandersetzung und gibt Ihnen das Gefühl, nicht allein gegen die Betrüger anzutreten.

Häufigste Arten von Kreditbetrug

  • Gefälschte Kreditangebote: Betrüger werben mit extrem niedrigen Zinsen oder "Schufa-freien" Krediten, um Geschädigte anzulocken. Diese Angebote existieren jedoch in Wirklichkeit nicht, und die Betrüger verschwinden, sobald sie Vorauszahlungen oder persönliche Daten erhalten haben.

  • Ghost Broker: Dies sind Betrüger, die behaupten, sie könnten als Mittelsmänner für Kredite von seriösen Banken fungieren, obwohl sie keine echte Beziehung zu diesen Institutionen haben. Sie sammeln persönliche Daten und verlangen häufig eine Vorauszahlung.

  • Unsolicited Kreditangebote: Betroffene erhalten unaufgefordert Kreditangebote per E-Mail, Telefon oder Post. Wenn sie darauf eingehen, werden sie oft Geschädigte von Betrug, indem sie Vorauszahlungen leisten oder ihre persönlichen Daten preisgeben.

  • Loan Flipping: Hierbei handelt es sich um das wiederholte Anbieten von Refinanzierungen, wodurch der Kreditnehmer in der Schuldenspirale weiter nach unten gezogen wird. Jedes Mal werden hohe Gebühren und Strafen verrechnet.

  • Hidden Gebühren und Klauseln: Einige unseriöse Kreditgeber fügen versteckte Gebühren und Klauseln in den Kleingedruckten des Kreditvertrags ein, wodurch der Kreditnehmer letztlich mehr bezahlen muss, als er ursprünglich dachte.

  • Vorauszahlungsbetrug: Hier verlangen die Betrüger eine Gebühr im Voraus, bevor der Kredit genehmigt oder ausgezahlt wird. Nach Zahlung dieser "Bearbeitungsgebühr" oder "Sicherheitsleistung" wird der versprochene Kredit allerdings nie vergeben.

  • Phishing und Identitätsdiebstahl: Betrüger senden gefälschte E-Mails oder SMS im Namen von Banken oder Kreditinstituten, um an persönliche und finanzielle Informationen der betroffenen Personen zu gelangen. Mit diesen Daten werden dann oft betrügerische Handlungen durchgeführt.

Rechtliche Möglichkeiten zur Rückforderung nach Kreditbetrug

Nachdem Sie festgestellt haben, dass Sie von Kreditbetrug betroffen sind, gibt es juristische Wege, um Ihr Geld zurückzufordern und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Schadensersatzansprüche: Was können Geschädigte zurückfordern?

Sind Sie von einem Kreditbetrug betroffen, stehen Ihnen grundsätzlich Schadensersatzansprüche zu. 

Dies kann den Betrag umfassen, den Sie direkt durch den Betrug verloren haben, sowie weitere damit verbundene Kosten. Je nach Betrugsart und vorliegenden rechtlichen Vereinbarungen können die Anspruchsgrundlagen variieren. 

Es ist essentiell, alle relevanten Unterlagen und Beweise zu sichern. Mit der Unterstützung eines versierten Anwalts können Sie den maximalen Schadensersatz ermitteln und geltend machen.


Verjährungsfristen: Wie viel Zeit bleibt, um zu handeln?

Im Falle von Kreditbetrug beginnt die Verjährungsfrist in der Regel mit dem Zeitpunkt, an dem Sie Kenntnis von dem Betrug erhalten haben oder hätten erhalten können. 

In Deutschland beträgt die übliche Verjährungsfrist für Schadensersatzansprüche drei Jahre, wobei diese Frist mit Ende des Jahres beginnt, in dem der Anspruch entstand und der Geschädigte Kenntnis von den anspruchsbegründenden Umständen und der Identität des Schädigers erhalten hat oder ohne grobe Fahrlässigkeit hätte erhalten müssen. 

Daher ist es entscheidend, rasch zu agieren. Holen Sie sich rechtzeitig juristischen Beistand, um Ihre Ansprüche zu sichern.

Achtung: unseriöse Kreditangebote erkennen!

Im Alltagssprachgebrauch bezeichnet "Kreditbetrug" jegliche Art von Irreführung im Zusammenhang mit der Kreditvergabe. Solche Handlungen sind jedoch gemäß § 263 des Strafgesetzbuchs als Betrug definiert.

Online und in sozialen Medien finden Betrüger immer wieder neue Wege, die finanziellen Nöte der Menschen für sich zu nutzen. 

Dazu zählen speziell gestaltete Websites, Anzeigen oder Beiträge, die vortäuschen, vorteilhafte Kreditangebote aus anderen EU-Staaten oder von Einzelpersonen zu vermitteln.

Kreditbetrug und trügerische Verträge

Nach der ersten Kontaktaufnahme kommt es häufig zu einem Informationsaustausch mit Übermittlung von Vertragsunterlagen. 

Hierbei ist höchste Vorsicht geboten, da diese Dokumente häufig Unstimmigkeiten oder offensichtliche Fehler aufweisen. Es ist nicht selten, dass sogar Logos von anerkannten Institutionen unrechtmäßig verwendet werden.

Vorsicht vor Vorauszahlungen

Bevor überhaupt ein Kredit ausgeschüttet wird, verlangen Betrüger häufig die Zahlung von Gebühren. Werden Skepsis und Fragen geäußert, brechen diese meistens die Kommunikation abrupt ab.

Private Kreditgeber und ihre Lockangebote

Versprechungen wie "Kredit sofort trotz Schufa-Eintrag" dienen oftmals als Köder. Jedoch müssen auch solche Vermittler bei einer Bank vorstellig werden. Bei ungünstigen Schufa-Einträgen können sich die Zinskonditionen verschlechtern.

Fallstricke in sozialen Medien

Netzwerke wie Facebook und Instagram dienen Betrügern als Bühne für ihre Machenschaften. Gelegentlich tarnen sie sich als glückliche Kreditnehmer oder bedienen sich gefälschter Bankprofile.

Ein gängiges Vorgehen ist, dass Betrüger fingierte Facebook-Seiten oder -Profile erstellen, um sich hinter einer falschen Identität zu verbergen. Anschließend senden sie zahlreiche Freundschaftsanfragen.

Akzeptieren Nutzer diese, erhalten sie private Nachrichten von diesen Konten, in denen behauptet wird, sie hätten einen Kredit bezogen. Alternativ verbreiten sie in Kommentaren Kreditangebote von erdachten Organisationen aus anderen EU-Staaten.

Die Aussicht auf hohe Geldbeträge zu attraktiven Zinsen und vorteilhaften Bedingungen zieht viele an. Das Versprechen, keine Schufa-Abfrage zu benötigen, wird häufig als Werbeargument für solche Kredite herangezogen.

Seien Sie wachsam: Kreditbetrug im Netz ist weit verbreitet

Betrügerische Kreditpraktiken können Privatpersonen auf unterschiedliche Art und Weise betreffen. 

Selbst wenn nicht alle Voraussetzungen des § 265b StGB gegeben sind, kann dennoch nach § 263 StGB eine Bestrafung erfolgen. In der Umgangssprache bezeichnet man diese Art von Betrug oft schlichtweg als "Kreditbetrug".

Einige gängige Methoden des Kreditbetrugs sind:

  • Verwendung gefälschter Dokumente: Täter verwenden gefälschte Identifikationspapiere, um Bankkredite aufzunehmen, die sie nicht beabsichtigen zurückzuzahlen.
  • Online-Diebstahl persönlicher Informationen, etwa durch Phishing: Zwar ist die Kommunikation zwischen Banken und ihren Kunden in der Regel sicher, jedoch können Datendiebstähle vorkommen. Hierbei geben sich Betrüger als vermeintliche Kreditinstitute aus. Wenn ein Nutzer auf einen solchen betrügerischen Link klickt, gewährt er den Kriminellen unbeabsichtigt Zugang zu seinen Daten, die sie für ihre betrügerischen Absichten verwenden können.

Kreditbetrug Schema: Weitere häufige Betrugsmaschen mit Krediten

  1. Kreditkarten-Upgrade-Trick: Betrüger geben vor, von einer Bank oder Kreditkartenfirma zu sein und bieten an, die Karte des Geschädigten auf ein "Premium-Konto" hochzustufen. Sie fragen nach persönlichen Daten und verwenden diese dann missbräuchlich.
  2. Falsche Kredit-Reparaturdienste: Diese Betrüger behaupten, sie könnten den Kreditscore einer Person "über Nacht" verbessern und verlangen dafür hohe Gebühren. Sie tun wenig oder gar nichts und verschwinden oft mit dem Geld.
  3. Gefälschte Darlehensverträge: Hierbei erstellen Betrüger gefälschte Verträge mit versteckten Gebühren oder Klauseln, die es ihnen ermöglichen, unangemessene Summen abzuziehen oder den Geschädigten in andere finanzielle Verpflichtungen zu drängen.
  4. Betrügerische Schuldensammler: Betrüger geben vor, Geld für einen nicht existierenden Kredit einzutreiben. Sie setzen den Geschädigten unter Druck, oft mit Drohungen, um sie zur Zahlung zu bewegen.
  5. Lockangebote mit anschließender Zinssteigerung: Ein anfänglich günstiges Kreditangebot wird präsentiert, aber nach einer kurzen Zeitraum springen die Zinsen auf ein exorbitantes Niveau, was oft in den Kleingedruckten versteckt ist.
  6. Betrug durch "Blanko-Unterschrift": Geschädigte werden dazu überredet, Dokumente zu unterzeichnen, die noch nicht vollständig ausgefüllt sind. Betrüger füllen diese Dokumente nachträglich mit unerwünschten Konditionen aus.

Was ist der Unterschied zwischen Kreditbetrug und Kreditkartenbetrug?

Kreditbetrug und Kreditkartenbetrug sind beides Formen des finanziellen Betrugs, aber sie beziehen sich auf unterschiedliche Aktivitäten und Methoden. 

Hier sind die Hauptunterschiede zwischen den beiden:

KreditbetrugKreditkartenbetrug
Definition: Kreditbetrug tritt auf, wenn jemand falsche Informationen verwendet oder gibt, um einen Kredit zu erhalten, den er sonst nicht bekommen hätte oder wenn jemand vorgibt, Kredite zu vermitteln, dies aber betrügerisch tut.Definition: Kreditkartenbetrug bezieht sich auf jegliche betrügerische Verwendung einer Kreditkarte oder der Kreditkarteninformationen eines anderen, um Waren zu kaufen oder Dienstleistungen zu erhalten, ohne dafür zu bezahlen.
Methoden: Beispiele für Kreditbetrug sind das Verfälschen von Einkommensnachweisen, das Angaben von falschen Arbeitsstellen oder die Verwendung einer gestohlenen Identität, um einen Kredit zu beantragen.Methoden: Beispiele für Kreditkartenbetrug sind das physische Stehlen einer Kreditkarte und deren Verwendung, das Kopieren von Kreditkarteninformationen durch Skimming-Geräte, Online-Diebstahl von Kreditkarteninformationen oder Phishing-Versuche, bei denen Betrüger versuchen, Personen dazu zu bringen, ihre Kreditkarteninformationen preiszugeben.
Geschädigte: Bei Kreditbetrug sind oft Banken oder Kreditinstitute die Geschädigten, da sie Geld an Personen verleihen, die entweder nicht existieren oder die nicht die Absicht oder die Mittel haben, den Kredit zurückzuzahlen.Betroffene: Bei Kreditkartenbetrug sind in der Regel die Karteninhaber die ersten Betroffenen, gefolgt von den Banken oder Kreditkartenunternehmen, die die betrügerischen Transaktionen rückgängig machen oder den Verlust übernehmen müssen.

Während Kreditbetrug in erster Linie auf die Erlangung von Krediten durch Täuschung abzielt, konzentriert sich Kreditkartenbetrug auf die betrügerische Verwendung der Kreditkarteninformationen eines anderen. 

Beide Formen des Betrugs können erhebliche finanzielle Schäden verursachen und sind strafbar. 

Hinweise auf unseriöse Kreditangebote

Wenn es um Kreditangebote geht, gibt es bestimmte Warnsignale, die auf betrügerische Absichten schließen lassen. 

Im Folgenden eine Liste solcher Hinweise:

  • Anzeigen und Konten weisen oft schlechte Grammatik und unklare Formulierungen auf.
  • Neu geknüpfte Kontakte auf Plattformen wie Facebook berichten von rasch gewährten Krediten.
  • Erstkontakt über soziale Netzwerke, E-Mail oder Whatsapp.
  • Ungewöhnlich attraktive Konditionen werden offeriert (z.B. extrem niedrige Zinsen, Verzicht auf Bonitätsprüfungen oder Angebote von Privatleuten).
  • Ihnen wird Zugriff auf ein persönliches Online-Konto gewährt, um den vermeintlichen Genehmigungsprozess des Kredits zu verfolgen. Dies allein ist jedoch kein Indikator für Seriosität! Websites können heutzutage innerhalb kurzer Zeit aufgesetzt werden, und es gibt keine "Behörde", die deren Legitimität überprüft.
  • Es fallen immer wieder neue Gebühren an – etwa für Steuern, Verwaltung, Aktivierungscodes, Anti-Geldwäsche-Bescheinigungen oder Versicherungen.
  • Bei einer angeblich legitimen Transaktion wird ein Kopie des Personalausweises des Gegenübers vorgelegt.
  • Zum Abschluss des Deals schaltet sich plötzlich ein angeblicher "Rechtsanwalt" oder "Notar" ein.

Unterscheidungsmerkmale seriöser Kreditgeber/Kreditvermittler und Betrüger

Seriöse Kreditgeber/Kreditvermittler
Betrügerische Kreditgeber/Kreditvermittler
Lizenzierung

Sie verfügen über die erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen für ihr Geschäft in dem Land, in dem sie tätig sind.
Zu gute Angebote

Sie machen oft Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, wie z.B. extrem niedrige Zinssätze für jeden, unabhängig von der Bonität.
Transparente Gebühren

Sie sind klar über alle Gebühren und Zinsen, die für einen Kredit anfallen.
Vorauszahlungen

Sie fordern häufig Gebühren im Voraus, bevor sie überhaupt einen Kredit anbieten oder einen Kreditvertrag vorlegen.
Keine Vorauszahlungen

Seriöse Vermittler verlangen in der Regel keine Gebühren im Voraus, bevor sie einen Kredit bewilligt haben.
Vage Verträge

Sie bieten oft unklare oder unvollständige Kreditverträge an.
Klare Verträge

Sie bieten klare und verständliche Kreditverträge an, die alle Bedingungen und Konditionen des Kredits detailliert aufzeigen.
Fehlende Lizenzen

Sie können keine entsprechenden Lizenzen oder Genehmigungen für ihre Geschäftspraktiken vorweisen.
Ansässige Kontaktdaten

Sie haben eine physische Adresse und Telefonnummer, die überprüft werden kann.
Hochdruck-Verkaufstaktiken 

Sie setzen potenzielle Kreditnehmer unter Druck, schnell zu entscheiden oder persönliche Informationen preiszugeben.
Datenschutz

Sie behandeln persönliche Daten vertraulich und haben klare Datenschutzrichtlinien.
Ungewöhnliche Zahlungsmethoden

Sie könnten unkonventionelle Zahlungsmethoden verlangen, wie z.B. über Geschenkkarten oder direkte Geldüberweisungen.
Etablierter Ruf

Sie haben positive Kundenbewertungen und einen guten Ruf in der Finanzgemeinschaft.
Fehlende oder falsche Kontaktdaten

Sie bieten oft keine physische Geschäftsadresse oder haben gefälschte Telefonnummern.

So schützen Sie sich effektiv vor unseriösen Kreditangeboten

Um sich vor betrügerischen Kreditangeboten zu schützen, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

  1. Prüfen Sie den Hintergrund des Anbieters gründlich. Vorsicht bei Anbietern, die Vorabgebühren verlangen, undurchsichtige Kosten wie Reise- und Arbeitskosten auflisten oder ausschließlich über kostenpflichtige Hotlines erreichbar sind.
  2. Nehmen Sie Zahlungen nur in Verbindung mit ordnungsgemäßen Vertragsunterlagen vor. Misstrauen Sie Kreditangeboten, die über soziale Medien wie Facebook, WhatsApp oder Instagram verbreitet werden. Seriöse Banken nutzen diese Plattformen nicht für ihre Angebote.
  3. Seien Sie skeptisch gegenüber E-Mail-Adressen von kostenlosen Anbietern wie Google, GMX usw. Professionelle Finanzdienstleister nutzen solche Adressen in der Regel nicht.
  4. Teilen Sie keine finanziellen Informationen mit Unbekannten und schließen Sie keine Verträge mit Personen ab, die Sie nicht persönlich kennen.
  5. Seien Sie im Internet mit Ihren persönlichen Daten zurückhaltend. Posten Sie keine sensiblen Informationen in sozialen Netzwerken.
  6. Nutzen Sie keine Bargeldtransfer-Dienste wie Western Union oder MoneyGram und meiden Sie Zahlungsmittel wie PaySafe-Karten für Kreditgeschäfte.
  7. Überprüfen Sie den Firmensitz und die Lizenz des Kreditanbieters. Ein Blick ins Impressum und eine Nachfrage bei der nationalen Aufsichtsbehörde können Klarheit schaffen. In Europa werden die verschiedenen Aufsichtsbehörden beispielsweise von der BaFin aufgelistet.

Kreditbetrug kann viele Gesichter haben. Schadensersatz und Geld zurück: Sind Sie betroffen und möchten prüfen lassen, welche rechtlichen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen? Nehmen Sie direkt Kontakt zu mir und meiner Kanzlei auf.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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