Kreditkartenbetrug - was tun? Jetzt dagegen vorgehen!

  • 10 Minuten Lesezeit

Kreditkartenbetrug: In meiner Rolle als Rechtsanwalt und Betreiber der Webseite www.kanzlei-herfurtner.de, bin ich regelmäßig mit Fällen von unautorisierten Kreditkartenabbuchungen konfrontiert. Diese praktische Erfahrung ermöglicht es mir, sowohl das Ausmaß dieser Problematik zu verstehen, als auch wirksame Lösungen zur Bewältigung solcher Situationen zu finden und zu empfehlen.

Wenn Sie unerlaubte Abbuchungen auf Ihrer Kreditkarte feststellen und rechtliche Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.

Die Zunahme der Internetnutzung und des Online-Bankings hat den Nutzern zwar zahlreiche Vorteile gebracht, gleichzeitig jedoch auch ein neues Türchen für Kreditkartenbetrug und nicht autorisierte Belastungen auf Kreditkarten geöffnet. Diese sind nicht nur eine beängstigende Belästigung, sondern können auch erhebliche finanzielle und rechtliche Auswirkungen für Privatpersonen und Unternehmen haben.

Doch gibt es für Betroffene durchaus rechtliche Möglichkeiten, gestohlene Gelder zurückzuerhalten. Ich helfe Ihnen dabei!

Verständnis für unberechtigte Kreditkartenbelastungen

Unberechtigte Kreditkartenbelastungen beziehen sich auf Transaktionen, die ohne die Zustimmung des Karteninhabers erfolgen – etwa wenn die Kreditkartendaten gestohlen oder auf betrügerische Weise erlangt wurden. 

Solche Belastungen können in verschiedenen Formen auftreten:

Unabhängig von der Methode kann eine nicht autorisierte Kreditkartenbelastung erhebliche finanzielle Schwierigkeiten sowie rechtliche und emotionale Belastungen für die Betroffenen verursachen.

Rechtlicher Schutz vor Kreditkartenbetrug

Der Gesetzgeber hat in vielen Ländern Regelungen getroffen, um Karteninhaber vor den finanziellen Folgen eines Kreditkartenbetrugs zu schützen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über einige gesetzliche Regelungen in verschiedenen Rechtsordnungen.

Europäische Union: Zahlungsdiensterichtlinie (PSD bzw. PSD2)

In der Europäischen Union schützen die Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Services Directive – PSD) und ihre überarbeitete Fassung (Payment Services Directive 2 – PSD2) die Verbraucher bei unberechtigten Kreditkartenbelastungen. Hier ist die Haftung der Karteninhaber in der Regel auf 50 Euro begrenzt, wenn sie unverzüglich auf den Betrug aufmerksam werden und die Bank rechtzeitig informieren. In einigen Umständen, wie grob fahrlässiges Verhalten oder verspätete Meldung, kann die Haftung jedoch höher ausfallen.

USA: Fair Credit Billing Act (FCBA)

In den USA bietet das Fair Credit Billing Act (FCBA) einen Schutz für Kreditkarteninhaber bei unberechtigten Belastungen. Die Haftung des Karteninhabers ist dabei grundsätzlich auf 50 US-Dollar begrenzt. Im Falle einer schnellen Benachrichtigung der Bank oder des Kreditkartenunternehmens (innerhalb von 60 Tagen nach Erhalt der Kontoauszüge) kann die Haftung auf null reduziert werden.

Andere Länder

In vielen anderen Ländern bestehen ähnliche gesetzliche Regelungen, um Karteninhaber vor einem Kreditkartenbetrug zu schützen und die Schäden zu begrenzen. Ein erfahrener Rechtsanwalt kann Ihnen dabei helfen, Ihre Rechte in Ihrem jeweiligen Rechtssystem in Anspruch zu nehmen und zu schützen.

Kreditkartenbetrug: 5 Tipps zur Vorbeugung

Obwohl es gesetzliche Regelungen zur Begrenzung der Haftung der Karteninhaber bei unberechtigten Belastungen gibt, sollten Sie trotzdem vorbeugend handeln, um solche unerwünschten Fälle zu vermeiden. 

Hier sind einige grundlegende Tipps zur Sicherheit Ihrer Kreditkarten:

  1. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge.
  2. Shoppen Sie ausschließlich auf vertrauenswürdigen Websites.
  3. Bewahren Sie Ihre Kreditkarten sicher auf und verleihen Sie diese nicht.
  4. Seien Sie vorsichtig mit unverlangt eintreffenden E-Mails oder verdächtigen Anrufen.
  5. Sorgen Sie für eine starke Authentifizierung bei Online-Zugängen zu Ihren Bank- und Kreditkartenkonten.

Indem Sie aktiv auf Ihre Sicherheit achten und die gängige Sicherheitspraktiken einhalten, können Sie die Wahrscheinlichkeit eines Kreditkartenbetrugs erheblich verringern.

Was tun bei nicht autorisierten Kreditkartenbelastungen?

Sollten Sie dennoch einmal durch einen Kreditkartenbetrug zu finanziellem Schaden kommen, sind hier einige Schritte, die Sie unverzüglich ergreifen sollten:

  1. Melden Sie die betrügerische Belastung Ihrem Kartenherausgeber oder Ihrer Bank.
  2. Überprüfen Sie Ihre Kreditkartenauszüge und Kontobewegungen auf weitere unberechtigte Abbuchungen.
  3. Ändern Sie Ihre Passwörter und PINs für Online-Banking und Kreditkartenkonten.
  4. Melden Sie den Betrugsfall gegebenenfalls der Polizei und der zuständigen Aufsichtsbehörde.
  5. Ziehen Sie die Beratung durch einen Rechtsanwalt in Betracht.

Falls Sie sich für den letzten Schritt entscheiden, kann eine Anwaltskanzlei Ihnen helfen, gegen die unberechtigten Belastungen vorzugehen, Ihre Rechte gegenüber den Banken und Kreditkartenunternehmen durchzusetzen und Sie bei der Kommunikation mit den zuständigen Behörden zu unterstützen.

Mandantenerfahrungen: Erfolg im Kampf gegen Kreditkartenbetrug

Ein Mandant unserer Kanzlei, wurde durch einen Kreditkartenbetrug finanziell enorm geschädigt. Er hatte gleich mehrere unberechtigte Belastungen auf seinem Konto festgestellt. Unser Mandant hatte alle erforderlichen Schritte unternommen, um seinen Kartenherausgeber zu informieren und seine Karte sperren zu lassen. Allerdings weigerte sich die Bank zunächst, ihm die Beträge zu erstatten.

Nach einer detaillierten Prüfung seiner Situation und der rechtlichen Rahmenbedingungen konnte unsere Kanzlei ihn dabei unterstützen, seine Forderungen gegenüber der Bank durchzusetzen. Dabei verwiesen wir unter anderem auf die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Karteninhaber und konnten so eine vollständige Rückzahlung der nicht autorisierten Belastungen erreichen. Unser Mandant war sehr zufrieden mit der Unterstützung unserer Kanzlei und konnte sein Vertrauen in sein Kreditkartenunternehmen und das Bankensystem wiederherstellen.

Weitere Arten von Kreditkartenbetrug und deren Vermeidung

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Betrüger Kreditkarteninformationen erhalten und missbrauchen können. Im Folgenden gehen wir auf einige davon ein und geben Ihnen Tipps zur Vermeidung solcher Betrugsversuche:

Vishing - Voice Phishing

Vishing ist eine Methode, bei der Betrüger versuchen, über betrügerische Telefonate personenbezogene und Finanzdaten zu erhalten. Dabei geben sie sich beispielsweise als Mitarbeiter einer Bank oder eines Kreditkartenunternehmens aus. Für den Schutz vor Vishing ist es wichtig, niemals vertrauliche Informationen wie PINs, Passwörter oder Kartennummern telefonisch preiszugeben. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Anruf legitim ist, legen Sie auf und rufen Sie Ihre Bank über die offizielle Telefonnummer zurück.

Phishing-E-Mails

Phishing-E-Mails sind betrügerische E-Mails, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Institutionen wie Banken oder Kreditkartenunternehmen zu stammen. Die Betrüger versuchen, Sie dazu zu bringen, auf Links zu klicken oder Dateien herunterzuladen, die auf gefälschte Websites führen oder schädliche Software enthalten. Seien Sie immer wachsam bei unaufgefordert zugesandten E-Mails und prüfen Sie deren Absenderadressen sowie die enthaltenen Links sorgfältig. Öffnen Sie keine verdächtigen Anhänge und geben Sie keine persönlichen Daten in einer unaufgefordert erhaltenen E-Mail preis.

Kreditkartenbetrug durch Malware und Spyware

Malware und Spyware sind schädliche Programme, die auf Ihren Geräten installiert werden können, um Ihre persönlichen - und auch Kreditkarteninformationen - zu stehlen. Um sich vor solchen Bedrohungen zu schützen, sollten Sie stets eine aktuelle Antivirensoftware nutzen, regelmäßig Sicherheitsupdates installieren und verdächtige Websites oder Anwendungen meiden.

Ablauf einer normalen Kreditkartentransaktion

Kreditkarten sind ein weit verbreitetes und bequemes Zahlungsmittel, das es Verbrauchern ermöglicht, Transaktionen schnell und effizient abzuwickeln, sowohl online als auch im stationären Handel. Zahlungen per Kreditkarte sind nicht nur einfach, sondern bieten auch bestimmte Schutzmechanismen und oft zusätzliche Vorteile wie Bonusprogramme oder Reiseversicherungen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über die Funktionsweise einer Kreditkarte geben und die wichtigsten Aspekte erläutern, die Sie beim Umgang mit Kreditkarten beachten sollten.

Eine Kreditkartentransaktion umfasst mehrere Schritte und Beteiligte, einschließlich des Karteninhabers, des Händlers, der Kartenherausgeber und der Zahlungsnetzwerke. Hier sind die grundlegenden Schritte einer Kreditkartentransaktion:

  1. Autorisierung: Der Karteninhaber gibt seine Kreditkarteninformationen ein oder nutzt die physische Karte beim Händler. Der Händler sendet die Karteninformationen und den Transaktionsbetrag an ihre Bank (Acquirer), die die Anfrage an das Zahlungsnetzwerk (z. B. Visa, Mastercard) weiterleitet. Das Zahlungsnetzwerk übermittelt die Anfrage an die ausstellende Bank des Karteninhabers (Issuer) zur Prüfung und Autorisierung.
  2. Genehmigung oder Ablehnung: Die ausstellende Bank prüft die Transaktion auf Faktoren wie Kartenverfügbarkeit, Gültigkeit und ausreichendes Guthaben. Basierend auf dieser Prüfung genehmigt oder lehnt die Bank die Transaktion ab und sendet die entsprechende Antwort zurück über das Zahlungsnetzwerk zum Acquirer, der sie anschließend an den Händler weitergibt.
  3. Abrechnung und Zahlung: Wenn die Transaktion genehmigt wurde, wird der Transaktionsbetrag auf dem Kreditkartenkonto des Karteninhabers reserviert. Der Händler sendet am Ende des Geschäftstages eine Liste aller genehmigten Transaktionen an ihre Bank zur Abrechnung. Die Bank reicht diese Informationen an das Zahlungsnetzwerk weiter, das sie schließlich an die ausstellende Bank des Karteninhabers sendet. Die ausstellende Bank überweist den Transaktionsbetrag abzüglich der anfallenden Gebühren an das Zahlungsnetzwerk, das den Betrag ebenfalls abzüglich der anfallenden Gebühren an die Bank des Händlers weitergibt.
  4. Kontoauszug und Zahlung des Karteninhabers: Am Ende des Abrechnungszeitraums sendet die ausstellende Bank dem Karteninhaber einen Kontoauszug mit allen Transaktionen, die während dieses Zeitraums getätigt wurden. Der Karteninhaber hat dann eine bestimmte Frist, um die ausstehenden Beträge zu begleichen – entweder vollständig oder anteilig durch monatliche Ratenzahlungen, je nach Vertragsgestaltung der Kreditkarte.

Arten von Kreditkarten

Es gibt verschiedene Arten von Kreditkarten, die je nach Bedarf und Kreditwürdigkeit verschieden gestaltet sein können:

  • Standard-Kreditkarten: Diese Karten gewähren dem Inhaber einen Kreditrahmen und erlauben Transaktionen bis zu einem bestimmten Limit. Der Karteninhaber kann den offenen Betrag am Ende des Abrechnungszeitraums vollständig oder in Raten zurückzahlen.
  • Charge Cards: Bei diesen Karten müssen die ausstehenden Beträge am Ende jedes Abrechnungszyklus vollständig beglichen werden. Es gibt keine Möglichkeit, den offenen Betrag in Raten zu zahlen.
  • Prepaid-Kreditkarten: Diese Karten müssen vor der Nutzung durch Einzahlung eines Guthabens aufgeladen werden. Sie ermöglichen Transaktionen bis zur Höhe des vorhandenen Guthabens und erfordern keine Bonitätsprüfung.
  • Geschäftskreditkarten: Diese Karten sind für Unternehmen und ihre Mitarbeiter konzipiert und bieten spezielle Funktionen wie getrennte Abrechnungen und ein erweitertes Limit.
  • Belohnungskreditkarten: Diese Karten bieten Prämien oder Cashback für jeden ausgegebenen Betrag und sind in der Regel an ein Bonus- oder Treueprogramm gekoppelt.

Wann sollten Sie rechtliche Hilfe in Anspruch nehmen?

Wenn Sie den Verdacht haben, durch Kreditkartenbetrug geschädigt worden zu sein, kann es sinnvoll sein, sich an eine Anwaltskanzlei zu wenden, um Ihre Möglichkeiten und das weitere Vorgehen zu besprechen. 

Eine Kanzlei wie die unsere kann Ihnen dabei helfen, die Sachlage zu bewerten, rechtliche Schritte einzuleiten und Ihre Interessen gegenüber Banken, Kreditkartenunternehmen und Behörden zu vertreten.

Einige Situationen, in denen die Inanspruchnahme einer Anwaltskanzlei ratsam sein kann, sind beispielsweise:

  • Die Bank oder das Kreditkartenunternehmen lehnt die Rückbuchung unberechtigter Abbuchungen ab.
  • Die betrügerischen Belastungen haben zu weiteren finanziellen oder rechtlichen Problemen geführt.
  • Zweifel an der Legitimität eines Online-Händlers oder einer Transaktion, die zu unberechtigten Abbuchungen führen könnte.
  • Verdacht auf Identitätsdiebstahl oder fortgesetzten Betrug, der weitere rechtliche Unterstützung erfordert.

Das frühzeitige Einschalten einer Anwaltskanzlei kann dabei helfen, die erforderlichen Maßnahmen schnell zu ergreifen und Ihre finanziellen und rechtlichen Interessen bestmöglich zu schützen.

Rechtliche Hilfe bei Kreditkartenbetrug

Die Frage der unberechtigten Kreditkartenbelastungen ist ein komplexes und für viele Menschen beunruhigendes Thema. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es sowohl gesetzliche Regelungen zum Schutz der Karteninhaber als auch wirksame präventive Maßnahmen gibt, die Sie ergreifen können, um sich und Ihre Finanzen vor Kreditkartenbetrug zu schützen. In diesem Blog-Beitrag haben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte dieses Themas gegeben, einschließlich der relevanten Gesetze, der Möglichkeiten zur Vorbeugung von unberechtigten Belastungen und den Schritten, die Sie im Falle eines Betrugs ergreifen sollten.

Die Rolle einer Anwaltskanzlei bei der Unterstützung von Mandanten in diesem Bereich ist entscheidend. Erfahrene Anwälte können Ihnen dabei helfen, Ihre Rechte gegenüber Banken und Kreditkartenunternehmen durchzusetzen, damit Sie im Falle eines Betrugs geschützt sind und nicht auf den finanziellen Verlusten sitzen bleiben. Darüber hinaus können Anwälte Ihnen wertvolle Empfehlungen und Ratschläge zur Optimierung Ihrer Kreditkartenpraktiken und zur Stärkung Ihrer Sicherheitsmaßnahmen geben, um Ihnen ein höheres Maß an Ruhe und Vertrauen in Ihrer finanziellen Situation zu bieten.

Abschließend ist es unser Ziel, Ihnen im Rahmen dieses Beitrags ein besseres Verständnis und Bewusstsein für die Problematik der unberechtigten Kreditkartenbelastungen und der damit verbundenen rechtlichen und finanziellen Fragestellungen zu vermitteln. Wir hoffen, dass die bereitgestellten Informationen und Ratschläge Ihnen dabei helfen, Ihre Sicherheit im Umgang mit Kreditkarten zu erhöhen und bestmöglich gegen Betrug und Identitätsdiebstahl gewappnet zu sein. Sollten Sie dennoch Unterstützung benötigen oder Fragen haben, zögern Sie nicht, sich an eine Anwaltskanzlei zu wenden, um entsprechende Rechtsberatung und -vertretung in Anspruch zu nehmen. Zusammen können wir dafür sorgen, dass Sie Ihre Kreditkarte mit Zuversicht und Sicherheit nutzen können, während Ihre finanziellen und rechtlichen Interessen geschützt bleiben.

Sind Sie betroffen von Kreditkartenbetrug? Kontaktieren Sie die Kanzlei Herfurtner

Wenn Sie von unberechtigten Kreditkartenabbuchungen betroffen sind oder den Verdacht auf Kreditkartenbetrug haben, steht Ihnen die Kanzlei Herfurtner mit kompetenter Beratung und rechtlicher Unterstützung zur Seite.

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um Ihre Interessen zu wahren und sich bestmöglich gegen Kreditkartenbetrug zu schützen.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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