Krypto steuerfrei? Freibetrag & Freigrenze für Ihre Gewinne – einfach erklärt
- 4 Minuten Lesezeit
Steuern sparen mit Strategie: Wie Sie 2025 Freibeträge und Freigrenzen bei Kryptowährungen richtig nutzen
Als Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht mit Spezialisierung auf Kryptowährungen erkläre ich in diesem Artikel, wie Sie als Anleger:in vollkommen legal Gewinne mit Bitcoin, Ethereum, NFTs & Co. steuerfrei realisieren – mit Hilfe der gesetzlich verankerten Freigrenze.
Was viele nicht wissen: Im deutschen Steuerrecht gelten bei Kryptowährungen ganz andere Regeln als bei Aktien oder ETFs. „Krypto“ zählt steuerlich zu den "anderen Wirtschaftsgütern" nach § 23 EStG – mit ganz eigenen Vorteilen.
In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie:
Was der Unterschied zwischen Freigrenze und Freibetrag ist
Wie Sie die 1000-€-Grenze optimal ausnutzen
Warum viele Anleger:innen ihre Steuerfreiheit unbewusst verlieren
Wie Sie mit Dokumentation und Haltefristen Ihre Gewinne rechtssicher optimieren
Und welche Tools, Taktiken und Rechtsgrundlagen Sie 2025 unbedingt kennen müssen
1. Kryptowährungen im Steuerrecht: "Andere Wirtschaftsgüter" statt Kapitalanlagen
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Solana oder NFTs unterliegen in Deutschland nicht der Abgeltungssteuer. Sie werden im Rahmen des Einkommensteuergesetzes als private Veräußerungsgeschäfte behandelt (§ 23 EStG).
Was heißt das konkret?
Gewinne sind steuerfrei, wenn zwischen Anschaffung und Veräußerung mehr als 1 Jahr liegt (sog. Haltefrist).
Werden Coins innerhalb eines Jahres verkauft, sind Gewinne voll steuerpflichtig – aber es gibt eine Freigrenze von 1000 € pro Jahr.
2. Die Freigrenze nach § 23 Abs. 3 Satz 5 EStG – Ihr steuerlicher Spielraum
Die sogenannte Freigrenze liegt für das Steuerjahr 2025 bei 1.000 €. Entscheidend ist:
Unter 1.000 € Gewinn im Jahr = komplett steuerfrei
Ab 1.000,01 € Gewinn = gesamter Gewinn ist steuerpflichtig (nicht nur der übersteigende Teil!)
Diese harte Grenze verlangt genaue Planung – und kluge taktische Entscheidungen.
Beispiel 1:Sie verkaufen Bitcoin mit einem Gewinn von 980 €. Ergebnis: Keine Steuer.
Beispiel 2:Sie verkaufen im selben Jahr weitere Coins und erzielen insgesamt 1.050 € Gewinn. Ergebnis: 1.050 € voll steuerpflichtig.
Praxistipp: Wer mehrere Wallets oder Depots nutzt, sollte die Gewinne aktiv überwachen. Nutzen Sie Krypto-Steuertools, um Fristen, Beträge und Veräußerungswerte im Blick zu behalten. Gern unterstütze ich Sie bei der Bewertung und Auswertung.
3. Freibetrag vs. Freigrenze: der große Unterschied
Viele verwechseln die Freigrenze bei Krypto (§ 23 EStG) mit dem sog. Sparer-Pauschbetrag von 1.000 € bei Kapitalerträgen (§ 20 EStG).
Freibetrag:
Wird vom Gewinn abgezogen
Nur der Rest wird versteuert
Freigrenze:
Ist eine harte Schwelle
Sobald sie überschritten wird, ist der gesamte Gewinn steuerpflichtig
Fazit: Krypto-Anleger:innen können sich nicht auf Freibeträge berufen, sondern müssen die Freigrenze aktiv beachten.
4. Einkommen aus Krypto: Zusätzliche Freigrenze für Staking, Lending & Co.
Erträge aus Staking, Mining oder Lending gelten steuerlich nicht als private Veräußerungsgeschäfte, sondern als sonstige Einkünfte nach § 22 Nr. 3 EStG.
Hier gilt eine eigene Freigrenze von 256 €/Jahr.
Beispiel:Sie erhalten aus Staking 200 €. Ergebnis: steuerfrei.
Erhalten Sie 300 €, sind alle 300 € steuerpflichtig.
Tipp: Kombinieren Sie passive Erträge mit aktivem Trading nur, wenn Sie die steuerliche Behandlung sauber trennen können. Ich helfe bei der Einordnung, Belegprüfung und steuerlichen Strategie.
5. Wann sind Krypto-Gewinne steuerfrei? Die Haltefrist als Ihr bester Freund
Wer Kryptowährungen länger als 12 Monate hält, kann sie komplett steuerfrei verkaufen – unabhängig von der Höhe des Gewinns. Das ist eine der größten Chancen für Langzeit-Investoren.
Beispiel: Sie kaufen ETH im Februar 2023 für 2.000 € und verkaufen sie im März 2025 für 10.000 €. Ergebnis: 8.000 € steuerfreier Gewinn.
Tipp: Dokumentieren Sie die Anschaffung sauber, bewahren Sie Kaufnachweise, Wallet-Protokolle und Transaktions-Hashes auf. Auch Steuerfreiheit muss nachgewiesen werden können.
6. Ehepartner: doppelte Freigrenze nutzen
Ehepaare können die Freigrenze jeweils einzeln beanspruchen. Bei geschickter Nutzung verdoppelt sich Ihr steuerfreier Spielraum auf 2.000 € pro Jahr.
Aber Achtung: Eine bewusste Umgehung durch "Schenkung unter Ehegatten" zum Zwecke der Steuervermeidung kann das Finanzamt als Gestaltungsmissbrauch werten. Hier berate ich Sie individuell.
7. Dokumentationspflicht und Nachweisanforderungen
Auch steuerfreie Gewinne müssen dokumentiert werden. Bei fehlenden Belegen drohen Nachbesteuerung oder Schätzung durch das Finanzamt.
Ich empfehle:
Verwendung von Krypto-Portfoliotrackern mit Exportfunktion
Separate Wallets für langfristige (steuerfreie) Haltepositionen
Professionelle rechtliche Bewertung bei Unklarheiten
8. Tools, die helfen: CoinTracking, Accointing & Blockpit
Ich arbeite regelmäßig mit den gängigen Tools und unterstütze Mandanten bei der Einrichtung, Auswertung und steuerrechtlichen Einordnung. Ich empfehle nur Tools, die mit dem deutschen Steuerrecht kompatibel sind.
Fazit: Freigrenzen richtig nutzen – statt Steuervorteile zu verschenken
Die Freigrenzen für Krypto-Gewinne (1.000 €) und Krypto-Einkommen (256 €) bieten große steuerliche Chancen – wenn sie richtig verstanden und eingesetzt werden. Wer Haltefristen einhält, dokumentiert und plant, kann vollkommen legal steuerfreie Gewinne sichern.
Ich helfe Ihnen dabei, die für Sie passende Strategie zu finden, steuerliche Risiken zu vermeiden und Ihre Dokumentation rechtssicher aufzubauen.
Kostenfreie Ersteinschätzung für Ihre Krypto-Situation
Sie möchten wissen, ob Ihre Gewinne steuerfrei sind? Ich analysiere Ihre Situation und unterstütze Sie bei allen rechtlichen Fragen rund um Krypto und Steuern.
Artikel teilen: