Krypto-Steuerhacks: Die unverzichtbaren Tipps für intelligente Investoren von Raphael Sperling!

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In diesem Beitrag geben wir Ihnen Einblicke in die Welt unseres Steuerberaters Raphael Sperling, der sich wie kein zweiter privat und geschäftlich mit Kryptowährungen auskennt. Das Interview führte Rechtsanwalt Dr. Marc Maisch


Hallo Raphael, Du bist Krypto-Steuerberater – kann man das so sagen?


Hallo Marc, schön hier zu sein! Ja, Krypto-Steuerberater trifft es! Mein Name ist Raphael Sperling und ich bin der Inhaber von Tax Sparrow Steuerberatung. Wir haben uns voll und ganz auf Kryptowährungen, Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte spezialisiert. Das spiegelt sich auch in unserer Mandantenstruktur wider. Bis auf wenige Ausnahmen haben hier alle Mandanten einen Bezug zu Krypto und Co. Im Detail sind die Mandanten aber sehr unterschiedlich und jedes Mandat bringt wieder etwas Neues mit sich.


Was fasziniert Dich an Kryptowährungen?


Was mich an diesem Themenfeld besonders begeistert, ist, wie weit sich dieser Bereich seit den Anfängen von Bitcoin entwickelt hat. Mittlerweile hat sich das Universum des „Bezahlens mit Internetgeld“ deutlich erweitert und es ist viel Neues hinzugekommen. Wir haben inzwischen unzählige Kryptowährungen, Meme-Coins, NFTs, DEFI-Projekte und viele weitere digitale Assets. Diese Vielfalt und Innovation sorgen dafür, dass es in dieser Welt nie langweilig wird. Immer wieder tauchen neue Ideen und Anwendungsfälle auf, die die Blockchain-Technologie vorantreiben.


Deshalb glaube ich fest an die Zukunft dieser Technologie und bin gespannt, welche spannenden Entwicklungen uns noch erwarten. Die Möglichkeit, Finanztransaktionen, Verträge und digitale Vermögenswerte dezentral und sicher zu verwalten, hat das Potenzial, viele Bereiche unseres Lebens zu verändern. Diese Perspektive fasziniert mich. Mit meiner Arbeit kann ich meine private Begeisterung für dieses Thema so gut verbinden. Ansonsten ist es in meinen Augen schwierig, gute Beratung zu leisten.


Aber auch aus steuerlicher Sicht sind Kryptowährungen sehr reizvoll. Vieles ist auch hier noch in der Entwicklung. Ein ganz neues Feld in der Steuerberatung, das erst Schritt für Schritt erschlossen wird. Es ist spannend in dieser Phase dabei zu sein und sich mit Kolleginnen und Kollegen darüber auszutauschen.



Im Internet sind ja viele Halbwahrheiten unterwegs.. was sollte man wirklich beachten, wenn man jetzt – im BTC-Bullrun – Kryptowährungen kauft?


Richtig, Halbwahrheiten begegnen mir immer wieder. Vor allem auf Telegram, Discord oder anderen Plattformen. Am Ende kann man als Investor ein böses Erwachen erleben, wenn die Rechnung vom Finanzamt kommt.


Mein Favorit: Es wird immer noch gerne behauptet, dass Gewinne aus dem An- und Verkauf von Kryptowährungen nicht dem Finanzamt gemeldet werden müssen, weil das Finanzamt davon sowieso nichts mitbekommt. Wer das tut, begeht Steuerhinterziehung. Das kann schwerwiegende Folgen haben, von einer Geldstrafe bis hin zu einer Gefängnisstrafe


Gerade auf Börsen ist jeder mit seinem richtigen Namen registriert und alles andere als anonym. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Behörden auch hier gegebenenfalls Daten abfragen. Gerade im letzten Jahr durften wir einige Fälle von Bitcoin.de betreuen. Ein Fall, bei dem die Behörden auf sämtliche Daten der Plattform zugegriffen haben und daraufhin Anleger angeschrieben haben, die ihre Einkünfte aus Kryptowährungen noch nicht versteuert haben.


Was vielen ebenfalls nicht bewusst ist: Auch der Umtausch von einer Kryptowährung in eine andere ist ein Steuertatbestand und kann gegebenenfalls Steuern auslösen. Es ist also nicht nur der Verkauf von einer Kryptowährung in Euro steuerpflichtig, sondern auch der Umtausch davor.


Was muss man zu Haltefristen und Steuersätzen beachten?


Viele denken auf die Schnelle, dass Kryptowährungen wie Aktien besteuert werden und „nur“ die Abgeltungsteuer von 25 Prozent anfällt. Dem ist aber nicht so. Wer mit Kryptowährungen handelt, für den gelten steuerlich ähnliche Regeln wie bei Gold. Wir Steuerberater sprechen hier von privaten Veräußerungsgeschäften. Das heißt, wer innerhalb der Haltefrist verkauft, muss den Gewinn mit seinem persönlichen Steuersatz versteuern. Dieser kann zwischen 0 und 45 Prozent liegen.

Eine Stolperfalle kann auch die Haltefrist sein. Hier gilt ein Jahr! Ich lese immer wieder gerne „...mehr als 365 Tage“.  Aber was ist mit einem Schaltjahr? Ich hatte genau so einen Fall und es hat den Kunden über 20.000 Euro Steuern gekostet. Wenn wir also heute am 01.01.2024 kaufen, dann kann ich die Kryptowährungen erst am 02.01.2025 steuerfrei verkaufen. Übrigens: Wer Verluste macht, sollte idealerweise vor Ablauf der Spekulationsfrist verkaufen. Werden die Verluste erst später realisiert, können sie nicht mehr berücksichtigt werden.


Kurz:

- Gewinne außerhalb der Frist verkaufen

- Verluste innerhalb der Frist verkaufen


Dies gilt natürlich nur für private Anleger. Wer Kryptowährungen im Rahmen seines Betriebs kauft, der hat keine Haltefristen. Sie bleiben bis zur Veräußerung immer steuerpflichtig.


Welche Herausforderungen sehen deine Klienten typischerweise im Zusammenhang mit Kryptowährungen und Steuern?


Das größte Problem für die Mandanten ist aus meiner Sicht die Frage „wie dokumentiere ich das alles“. Während man es von Brokern und Co. gewohnt ist, dass einem die Arbeit abgenommen wird, bin ich in der Blockchain-Welt wieder selbst verantwortlich.


Was sind Deine Tipps zur richtigen Dokumentation? 

Meine klare Empfehlung ist, dass man seine Prozesse mit einer Software dokumentiert. Wir verwenden in der Regel Cointracking. Daneben gibt es aber auch noch Koinly und Blockpit, die zu den großen Playern gehören. Jedes Tool hat seine Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass alle Börsen und Wallets integriert sind, sodass alle Transaktionen gesammelt werden, um einen vollständigen Report erstellen zu können. Das kann gerade am Anfang manchmal eine Herausforderung sein, aber wir unterstützen hier gerne.


Ausblick 2024: Was sollte man steuerrechtlich dieses Jahr „auf dem Radar“ haben?


Wer auf die steuerliche Seite schaut und weniger Stress mit der Steuererklärung haben will, sollte im Wesentlichen drei Punkte beachten


  1. Mein erster Tipp wäre, die Aktivitäten in Grenzen zu halten und nicht jedem Trend hinterherzulaufen. Weniger Börsen und weniger Wallets bedeutet weniger Komplexität und weniger Stress bei der Steuererklärung, denn am Ende muss ich alle Bestände für die Steuer im Blick haben.
  2. Zweitens: An der Börse gilt das Sprichwort: Viel Hin und Her macht Taschen leer. Wer sich dem Trading hingeben möchte, sollte bei allem Reiz nicht vergessen, dass jeder Trade ein steuerliches Ereignis darstellt und sorgfältig aufgezeichnet werden muss. Dies kann zu zusätzlichen Kosten für Reporting-Tools und die Unterstützung durch einen Steuerberater führen.
  3. Und zu guter Letzt: Obwohl DeFi (Decentralized Finance) verlockend sein kann, kann es die Steuererklärung erheblich verkomplizieren. Transaktionen häufen sich schnell an, die Kosten für Berichte steigen, und die steuerlichen Fragen werden komplexer. Gerade bei kleineren Beträgen ist Vorsicht geboten, da der Aufwand oft nicht im Verhältnis zum Ertrag steht.

Manchmal ist weniger tatsächlich mehr, und eine einfache und gut durchdachte Herangehensweise kann sich auszahlen.

Haben Sie Fragen zum Thema Krypto und Steuerrecht? 


Raphael Sperling bietet Ihnen ein kostenloses Vorgespräch an, das über seinen Kalender bequem online buchen können: 


https://calendly.com/tax-sparrow/steuern-kryptobetrugshilfe


Sind Sie Opfer von Betrug geworden und wollen dagegen vorgehen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf: www.kryptobetrugshilfe.de

Foto(s): Dr. Marc Maisch, Timo Züfle

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