Krypto-Währungen: Betrugsfälle häufen sich!

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Sie haben über das Internet oder eine Werbung Interesse daran gehabt, einen geringen Betrag in Krypto-Währungen zu investieren und sind hiernach unverzüglich durch einen sog. Broker/Betreuer telefonisch kontaktiert worden? Dieser hat Ihnen dann mitgeteilt, dass die erste Investitionssumme, meist 250,00 €, welche in der Regel über eine Kreditkarte gezahlt wurde, eingegangen sind und man nunmehr mit dieser Summe Krypto-Währungen erworben hat? Man hat Ihnen dann mitgeteilt bzw. in der Übersicht des Handelskontos seien erhebliche Gewinne erzielt worden?

Dann sollte aus Ihrer Sicht höchste Vorsicht geboten sein. Denn die Betrugsfälle im Rahmen der Investition von Krypto-Währungen häufen sich dramatisch. Teilweise mit Verlusten im hohen sechsstelligen Bereich. Denn die Betrüger bedienen sich immer öfter seriöser Handelsplattformen, um im Rahmen von Erstinvestitionen Krypto-Währungen zu erwerben. Sodann gehen die Betrüger dazu über, meist durch telefonischen Kontakt aber auch per WhatsApp, die Investoren davon zu überzeugen, weitere Gelder zu investieren und Transaktionen zu tätigen. Meist werden als Vorwand hierfür erhebliche Gewinne angeführt, um die Anleger zu motivieren, weitere Beträge einzuzahlen.

Nicht selten läuft es dann aber so, dass nach wenigen Transaktionen angefragt wird, ob man denn bei den Tradings und Transaktionen behilflich sein kann. Dies läuft dann in der Regel so ab, dass die angeblichen Broker sich per Anydesk oder Teamviewer auf den Rechner der Investoren einloggt und so vorgibt, Transaktionen durchzuführen.

Informationen, welche die Seriosität der Anbieter, hier der Broker oder angeblichen Handelsplattformen, bestätigen, stammen von den Tätern selbst, welche hierbei ausnutzen, dass sich die Investoren regelmäßig nicht über verifizierbare Stellen wie zum Beispiel das Handelsregister informieren, sondern allein über den Zugriff auf Internetseiten, deren Urheber sie nicht kennen, investieren.

Oft wird den Investoren zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Verlust des eingesetzten Geldes vorgespiegelt, um die kriminelle Natur der Plattform zu verschleiern oder um die Geschädigten mit dem Angebot der vorgeblichen Möglichkeit, den Verlust zu bevorzugten Bedingungen kompensieren zu können, zu weiteren Einzahlungen zu veranlassen.

Gelegentlich existieren auch seriöse Tradingplattformen, nur sind die Kontaktpartner der Geschädigten entgegen ihren Angaben gar nicht diesen Plattformen zuzuordnen und bringen die Geschädigten dazu, Gelder von diesen zugunsten der Täter abzuziehen.

Sobald die Anleger erste Auszahlungen wünschen, werden von ihnen als angebliche Voraussetzungen noch Gebühren, Steuern, Strafzahlungen etc. abverlangt, bis zuletzt die Geschäftsbeziehung in der Regel abbricht.

Gelegentlich wird den Geschädigten zuletzt noch angeboten, gegen Zahlung einer Gebühr den vorgenannten Betrug angeblich bereits entlassener früherer Mitarbeiter aufzuklären. Tatsächliche Auszahlungen erfolgen dem gegenüber allenfalls in geringer Höhe, um die Anleger zu weiteren Einzahlungen zu veranlassen.

Die Professionalität der Täter bei der Verschleierung ihrer Spuren entspricht regelmäßig der hohen Professionalität bei der Erstellung ihrer Internetauftritte. Häufig kommen hierbei scheinbar Konten, Server oder Telefonnummern zum Einsatz, welche auf einen Vertragspartner im Inland hindeuten, während die Täter tatsächlich von Ländern mit weniger effektiver Strafverfolgung aus agieren.

Zur Legitimation kommen Ausweisdokumente früherer anderer Geschädigter zum Einsatz. Die Täter verschleiern ihre Datenspuren im Internet zum Beispiel durch den Einsatz von Proxies als Anonymisierer, den Zugriff auf fremde Computer unter Einsatz von Spionagesoftware oder den Einsatz von Servern im Ausland.

Bei Telefonaten wird meist mittels Voice-over-IP ein falscher Standort vorgetäuscht. Das Geld verbleibt regelmäßig nur sehr kurz auf den primären Zielkonten, weshalb eine Vermögenssicherung schwierig ist. Die weiteren Spuren des Geldes werden unter anderem durch den Einsatz von Finanzagenten, Zahldienstleistern etc. verschleiert.

Opfer von derartigen Betrugsaktionen sollten unverzüglich anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, da ein schnelles Vorgehen entscheidend ist. Auch sollten die eigenen Banken, von welchen die Überweisungen an die Händler/Broker getätigt wurden, kontaktiert werden. Denn hier bestünde die Möglichkeit einer Rückverfolgung des Geldes etc.

Wir helfen Ihnen gerne.

Foto(s): Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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