Mehrfache Kündigungen: Was Arbeitnehmer über diesen Arbeitgebertrick wissen müssen
- 2 Minuten Lesezeit
Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck und Dr. Attila Fodor, Berlin.
Manche Arbeitgeber wenden bei der Kündigung zweifelhafte Taktiken an. Eine besonders effektive Methode: die mehrfache Kündigung. Dabei erhält der Arbeitnehmer nicht nur eine, sondern gleich mehrere Kündigungen – per E-Mail, Boten, Brief, mitunter auch durch den Anwalt. Was wie ein Missverständnis wirkt, ist in Wahrheit ein Trick mit ernsten Folgen. Wie sich Arbeitnehmer dagegen am besten wehren, sagt der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck:
Warum mehrere Kündigungen problematisch sind
Im Arbeitsrecht gilt: Eine Kündigung, gegen die nicht innerhalb von drei Wochen Klage beim Arbeitsgericht eingereicht wird, ist und bleibt grundsätzlich rechtswirksam – selbst wenn sie gegen arbeitsrechtliche Vorgaben verstößt und durch ein Gericht für unwirksam erklärt worden wäre. Arbeitgeber, die mit mehreren Kündigungen auf Nummer sicher gehen wollen, schaffen so ein Risiko für den Arbeitnehmer. Verpasst dieser es, auch nur eine der Kündigungen rechtzeitig anzufechten, kann er seinen Anspruch auf Weiterbeschäftigung oder seine Chancen auf eine Abfindung verlieren.
Der rechtliche Hintergrund
Viele Arbeitnehmer glauben, es handele sich bei mehreren Kündigungen um bloße Wiederholungen – ein Irrtum. Juristisch betrachtet ist jede dieser Kündigungen ein eigenständiger Vorgang. Selbst wenn sie identisch formuliert, vom gleichen Absender unterschrieben und am selben Tag datiert sind, muss gegen jede Kündigung Klage erhoben werden. Wird eine übersehen, droht der Jobverlust.
Wie Arbeitnehmer richtig reagieren
Erhält ein Arbeitnehmer mehrere Kündigungen, sollte er umgehend anwaltlichen Rat einholen. Wichtig: Gegen jede Kündigung muss fristgerecht – also binnen drei Wochen ab Zugang – eine Kündigungsschutzklage eingereicht werden. Das gilt auch für Kündigungen, die formale Mängel aufweisen, etwa wenn sie per E-Mail verschickt wurden, was unzulässig ist.
Wachsamkeit und schnelles Handeln ist entscheidend
Mehrfache Kündigungen sind kein Büroversehen, sondern fast immer gezielte Strategie. Arbeitnehmer, die in dieser Situation nicht aufpassen, riskieren ihren Arbeitsplatz – selbst wenn sie eigentlich gute Klagechancen hätten. Wer mehrere Kündigungen erhält, sollte umgehend einen spezialisierten Anwalt oder Fachanwalt für Arbeitsrecht anrufen, dort alle Kündigungen benennen, und seine Klage- und Abfindungschancen prüfen lassen.
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