Mietrecht: So setzen Sie sich gegen unberechtigte Mieterhöhungen erfolgreich zur Wehr

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Die Höhe der Miete stellt für viele Menschen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Wenn plötzlich eine Mieterhöhung ins Haus flattert, fühlen sich viele Mieter überfordert. Doch es gibt klare Regelungen im Mietrecht, die Mieter vor unberechtigten Mieterhöhungen schützen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie erfolgreich gegen ungerechtfertigte Mieterhöhungen vorgehen können.

Sorgfältige Prüfung des Mieterhöhungsverlangens:

Der erste Schritt ist eine genaue Überprüfung des Mieterhöhungsverlangens. Achten Sie darauf, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind. Der Vermieter muss die Mieterhöhung begründen und die gesetzlichen Vorschriften einhalten. Überprüfen Sie insbesondere, ob die gesetzlichen Kappungsgrenzen eingehalten werden.

Kappungsgrenze im Blick behalten:

Gemäß § 558 BGB dürfen die Mieten innerhalb von drei Jahren maximal um 20 Prozent erhöht werden. In einigen Bundesländern gelten sogar niedrigere Kappungsgrenzen. Stellen Sie sicher, dass die angekündigte Mieterhöhung diese Grenzen nicht überschreitet.

Berechtigte Modernisierung oder bloße Instandsetzung?

Manchmal verbergen sich hinter Mieterhöhungen angebliche Modernisierungsmaßnahmen. Überprüfen Sie genau, ob es sich tatsächlich um Modernisierungen handelt, die zu einer Mieterhöhung berechtigen. Instandhaltungsmaßnahmen, die lediglich dem ordnungsgemäßen Zustand dienen, rechtfertigen keine Mieterhöhung.

Ausschlussgründe nach § 559 Abs. 4 BGB beachten:

Gemäß § 559 Abs. 4 BGB besteht für den Vermieter ein Ausschlussgrund für die Mieterhöhung, wenn dieser innerhalb der letzten drei Jahre bereits eine Mieterhöhung verlangt hat. Überprüfen Sie, ob ein solcher Ausschlussgrund vorliegt und berufen Sie sich gegebenenfalls darauf.

Einspruch innerhalb der Frist einlegen:

Reagieren Sie rechtzeitig und legen Sie innerhalb der gesetzlichen Frist von zwei Monaten Widerspruch gegen die Mieterhöhung ein. Verwenden Sie dabei am besten ein Einschreiben, um den Nachweis über den rechtzeitigen Widerspruch zu haben.

Beratung durch einen Mieterverein oder Anwalt:

Ziehen Sie in Erwägung, sich durch einen Mieterverein oder einen Fachanwalt für Mietrecht beraten zu lassen. Diese Experten können Ihre Situation prüfen, Ihnen rechtliche Tipps geben und gegebenenfalls einen formellen Widerspruch verfassen.

Alternative Lösungen mit dem Vermieter suchen:

Statt sofort rechtliche Schritte einzuleiten, könnte auch der Dialog mit dem Vermieter eine Lösung bringen. Besprechen Sie mögliche Kompromisse oder alternative Vereinbarungen, die für beide Seiten akzeptabel sind.

Fazit:

Das Mietrecht bietet klare Schutzmechanismen, um Mieter vor übermäßigen Mieterhöhungen zu bewahren. Eine genaue Prüfung des Mieterhöhungsverlangens, das Einhalten der gesetzlichen Kappungsgrenzen und das Beachten von Ausschlussgründen sind entscheidend. Bei Unsicherheiten oder Konflikten lohnt es sich, rechtzeitig professionellen Rat einzuholen, um die eigenen Rechte erfolgreich zu verteidigen.

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Foto(s): Foto von Isaac Smith auf Unsplash

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