Nachhaltigkeit als Kanzlei: „Online-Sichtbarkeit spielt eine immens große Rolle“

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Nachhaltigkeit als Kanzlei: „Online-Sichtbarkeit spielt eine immens große Rolle“
Leah Schmidt anwalt.de-Redaktion

Den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern: Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben in der Kanzlei Schirp & Partner Rechtsanwälte mbB eine hohe Priorität. Im Interview erklärt Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach, mit welchen Methoden die Kanzlei Ressourcen spart, worauf es bei nachhaltigem Kanzleimarketing ankommt und wie ihr anwalt.de-Profil sie dabei unterstützt.  

Welche Werte sind Ihnen in Ihrer Anwaltstätigkeit wichtig und warum?

Neben der Übernahme von Verantwortung für unsere Umwelt sind Toleranz und Offenheit sehr wichtige Werte in unserer Kanzlei. Sinnstiftende Arbeit kann auf Dauer mit viel Freude und Befriedigung zu einer besseren Welt im Kleinen verhelfen. Aus diesem Grund übernimmt unsere Kanzlei auch regelmäßig Pro-bono-Fälle.

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Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt in der Rechtsbranche derzeit erheblich. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie als Anwältin?

Die Themen Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit haben in unserer Kanzlei einen sehr hohen Stellenwert. Wir bemühen uns seit Jahren um eine nachhaltige Arbeitsweise. Neue Mandanten unserer Kanzlei werden ausschließlich auf digitalen Akten geführt und ältere Fälle sind fast ausnahmslos in E-Akten gespeichert worden. Damit sparen wir erhebliche Mengen an Papier und Ressourcen ein. 

Außerdem nehmen wir Gerichtstermine sofern möglich als Videokonferenz wahr – diese Art der Kommunikation bieten wir vermehrt auch unseren Mandanten an. Zudem fährt ein Großteil unserer Mitarbeiter mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln in unser Büro im Herzen von Berlin. So lassen sich CO₂-Emissionen durch Anreisen per Flugzeug, Bahn oder Auto größtenteils vermeiden.  

Trotz der genannten Maßnahmen kann in einer Rechtsanwalts- und Notarkanzlei leider (noch) nicht komplett papierlos gearbeitet werden. Als Ausgleich dazu nutzt unsere Kanzlei größtenteils nachhaltiges Büromaterial. Dazu gehört Druckerpapier, Klebestreifen und Briefumschläge. Auch in den Waschräumen bieten wir ausschließlich Papierhandtücher und Toilettenpapier mit Umweltsiegel an. Außerdem nutzen wir Ökostrom in unseren Büroräumlichkeiten und achten auf die lange Nutzungsdauer der bereitgestellten Technik. 

Auch auf Ihrem Kanzleiprofil auf anwalt.de weisen Sie auf Ihr Online-Beratungsangebot hin.  

Die Onlineberatung ermöglicht eine schnelle und effiziente Kontaktaufnahme. Zudem können so Anfahrtswege sowohl des Anwalts als auch des Mandanten eingespart und Energieressourcen gespart werden. 

Sie haben eben schon Gerichtstermine als Videokonferenzen angesprochen. Wie beurteilen Sie die Fortschritte hinsichtlich der Digitalisierung seitens der Behörden?

Die Digitalisierung ist für uns in der Zusammenarbeit mit den Gerichten von großer Bedeutung. Die Digitalisierung macht insbesondere durch das beA auch hier Fortschritte. Online-Verhandlungen werden immer mehr angeboten, auch wenn das Angebot hier noch sehr eingeschränkt ist und die Bereitschaft stark von den Gerichten abhängt. Aber auch hier ist ein Fortschritt zu erkennen.  

Welche Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz planen Sie in Zukunft noch umzusetzen?

Unsere bisherigen Maßnahmen habe ich bereits genannt. Gern möchten wir unsere Kanzlei auch in Zukunft umweltbewusst und nachhaltig ausrichten und unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Dafür setzen wir uns ambitionierte Ziele und möchten eines davon pro Jahr umsetzen.  

Unter anderem wollen wir zukünftig den Gebrauch von Plastikflaschen reduzieren, ausschließlich Energiesparlampen benutzen, auf umweltverträgliche Reinigungsmittel umsteigen sowie auch bei der digitalen Arbeit mehr und mehr auf nachhaltige Angebote zurückgreifen. Ein Beispiel dafür wäre die Umstellung auf die ökologische Suchmaschine Ecosia, die die Einnahmen aus Suchanfragen verwendet, um dort Bäume zu pflanzen, wo sie dringend benötigt werden.  

Seit wann setzen Sie sich in Ihrer Kanzlei mit diesem Thema auseinander?

Das Thema Nachhaltigkeit ist insbesondere durch unsere Kinder in einen anderen Fokus gerückt. Wir setzen uns seit über 20 Jahren aktiv für den Umweltschutz ein, um auch den nächsten Generationen einen Planeten zu überlassen, der lebenswert ist.  

Was verstehen Sie im Kanzleikontext unter nachhaltiger Ressourcennutzung?

Im Kanzleikontext verstehen wir unter nachhaltige Ressourcennutzung die verantwortungsvolle und effiziente Nutzung von Ressourcen, um negative Umweltauswirkungen zu minimieren und langfristig wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig zu handeln. Ein wesentlicher Aspekt der nachhaltigen Ressourcennutzung erfuhr durch die Coronapandemie eine begrüßenswerte Beschleunigung: Gerichtsverhandlungen werden vermehrt auch online angeboten und weite Anreisen werden vermieden. Vororttermine werden nach Möglichkeit durch Online-Meetings ersetzt. Wenn es nicht anders möglich ist, werden umweltschonende Verkehrsmittel verwendet. Auch das Angebot des Arbeitens im Homeoffice hat zur Reduzierung der Emissionen und nachhaltigen Ressourcennutzung beigetragen.  

Neben der Energieeffizienz steht bei uns die Reduzierung des Papierverbrauchs im Vordergrund. Die Wahl von umweltfreundlichen und nachhaltig hergestellten Büromaterialien, Möbeln und Verbrauchsartikeln trägt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei und wir bevorzugen nachhaltige Lieferketten.  

Wie funktioniert Ihrer Meinung nach ein nachhaltiges Kanzleimarketing? Welche Rolle spielt die Online-Sichtbarkeit dabei?

Die Themen Klimaschutz und Umweltbewusstsein sind inzwischen auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Wir sind davon überzeugt, dass potenzielle neue Mandanten sich von einem stimmigen Nachhaltigkeitskonzept genauso überzeugen lassen wie vom Gesamtauftritt der Kanzlei überhaupt. Dabei spielt die Online-Sichtbarkeit eine immens große Rolle. Der Ratsuchende informiert sich schließlich in der Regel zuerst über das Internet. 

Haben Sie aus Nachhaltigkeitsgründen auch Ihre Marketingmaßnahmen geändert, und wenn ja, wie?

Unsere Marketingmaßnahmen waren und sind in erster Linie Empfehlungen von zufriedenen Mandanten, denen wir zu ihrem Recht verholfen haben. Nunmehr werden diese nicht mehr von „Mund zu Mund“, sondern durch Bewertungen abgegeben. In der Sache hat sich insoweit aber nichts geändert. Wir haben schon vor vielen Jahren auf Werbegeschenke und Wegwerfartikel verzichtet und selbst die jährlichen Weihnachtsgrüße werden nur noch digital versandt. 

Sie sammeln Rezensionen mit dem anwalt.de-Bewertungssystem. Wodurch zeichnet sich Ihrer Einschätzung nach eine nachhaltige Reputation als Rechtsanwalt aus?

Nur wenn wir im besten Interesse der Mandanten handeln, wahren wir die Vertraulichkeit und den Respekt. Insoweit sehen wir eine transparente und offene Kommunikation als wichtigen Bestandteil der nachhaltigen Reputation. 

Eine nachhaltige Reputation als Rechtsanwalt zeichnet sich aus meiner Sicht durch verschiedene Merkmale aus, die das Vertrauen nicht nur der Mandanten, sondern auch der Kollegen und Geschäftspartner widerspiegeln. Die Rezensionen auf dem anwalt.de Bewertungssystem spiegeln insofern nur einen Teilaspekt wider: Wichtige Aspekte, die zu einer nachhaltigen Reputation beitragen, sind neben der fachlichen Kompetenz und Professionalität auch Integrität und Ethik.  

Eine kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung ist für uns ebenso selbstverständlich wie die positiven und langfristigen Beziehungen zu unseren Mandanten. Dies zeigt auch unser Bemühen, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und Rechtsdienstleistungen auch für diejenigen anzubieten, die finanziell benachteiligt sind. 

Welche Faktoren sind Ihrer Einschätzung nach von Bedeutung, um eine langfristige Mandantenbindung zu fördern?

Kundenzufriedenheit und das Verständnis für die individuellen Ziele und Bedürfnisse der Mandanten sind von großer Bedeutung. Eine solche Reputation beruht auf Vertrauen, Integrität und Exzellenz in der Rechtspraxis und kann langfristig den Erfolg und die Glaubwürdigkeit eines Anwalts stärken. Diese Aspekte tragen dazu bei, eine nachhaltige Reputation als Rechtsanwalt aufzubauen und zu erhalten. 

Ein Profil auf anwalt.de wird in der Regel bei den obersten Suchtreffern angezeigt. Welche langfristig effektiven Marketingmaßnahmen nutzen Sie außerdem?

Wir nutzen neben anwalt.de unsere Präsenzen in den sozialen Medien für Marketingzwecke. Vor allem das Online-Netzwerk LinkedIn spielt dabei eine übergeordnete Rolle und soll in Zukunft noch mehr in die Vermarktung unserer Kanzlei eingebunden werden. Daneben veröffentlichen wir regelmäßig Pressemitteilungen zu relevanten Neuigkeiten und halten Interessierte über unsere deutsch- und englischsprachige Homepage auf dem Laufenden. 

Erfordern nachhaltige Marketingmaßnahmen in Ihren Augen automatisch auch einen hohen Zeitaufwand? Wie viel Zeit investieren Sie in die Pflege Ihres anwalt.de-Profils?

Wir versuchen, einmal im Monat einen Rechtstipp auf anwalt.de zu veröffentlichen, um aktuelle sowie potenziell neue Mandanten über aktuelle Themen zu unterrichten. In erster Linie kümmern wir uns allerdings um die Bearbeitung der laufenden Mandate auf qualitativ hohem Niveau, auch um damit Folgemandate zu generieren. 

Sind Umwelt und Ressourcen Themen, zu denen sie auch Mandantenanfragen erreichen?

Da wir im Bereich des Bank- und Kapitalmarktrechts tätig sind, haben wir nur mittelbar mit Rechtsfällen aus diesem Bereich zu tun. Die Kapitalanlagen sind häufig aber ausdrücklich unter dem Label „Umweltschutz“ vertrieben worden und das Thema spielt auch für unsere Mandanten eine große Rolle. 

Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach erzielt ihr nachhaltiges Kanzleimarketing mit einem persönlichen Anwaltsprofil sowie dem Kanzleiprofil der Kanzlei SCHIRP & Partner Rechtsanwälte mbB auf anwalt.de. Ihren Mandanten steht sie unter anderem im Bankrecht und Kapitalmarktrecht zur Seite. 

(LES; ZGRA) 

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Foto(s): ©privat/Dr. Susanne Schmidt-Morsbach, ©Adobe Stock/Rawpixel.com

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