Neuer Krypto-Skandal: Verdacht auf Geldwäsche: Kryptobörse Bitzlato gesperrt – Auswirkungen auf den Krypto-Markt?

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Über die Krypto-Plattform Bitzlato sollen Hunderte Millionen Dollar gewaschen worden sein. Wichtigster Partner soll der einst umsatzstärkste Darknet-Marktplatz gewesen sein. Nun haben Ermittler die Plattform beschlagnahmt und den Mehrheitsaktionär festgesetzt.

Das US-Justizministerium hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass der Mehrheitsaktionär und Mitbegründer der in Hongkong registrierten Kryptobörse Bitzlato festgenommen worden sei. Ihm wird zum Vorwurf gemacht, dass er angeblich Hunderte Millionen Dollar illegale Gelder gewaschen habe. Die Website von Bitzlato wurde gesperrt, unter der Adresse erschien ein Hinweis, dass der Dienst von den französischen Behörden »als Teil einer koordinierten internationalen Strafverfolgungsaktion« beschlagnahmt wurde.

Die Krypto-Börse Bitzlato soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai 2018 Kryptowährungen im Wert von 4,58 Milliarden Dollar verarbeitet haben.

Verhaftung des Mitbegründers

Das US-Justizministerium teilte mit, dass der Mitbegründer in der Nacht zum Mittwoch in Miami gefasst worden sei. Er sei russischer Staatsbürger und lebe in China. Ihm wird laut der Mitteilung das Betreiben eines »nicht zugelassenen Unternehmens zur Sendung von Geld« zur Last gelegt. Dies kann in den USA mit bis zu fünf Jahre Gefängnis bestraft werden.

Nur minimale Identifikation bei Registrierung

Bitzlato warb nach Angaben der US-Justiz damit, von seinen Nutzern nur eine minimale Identifikation zu verlangen. Die Plattform sei so ein »Hafen für kriminelle Gewinne und zur Verwendung in kriminellen Aktivitäten vorgesehene Mittel« geworden. Nach Angaben  der Sonderermittlungsgruppe für Finanzverbrechen im US-Finanzministerium (U.S. Treasury Department's Financial Crimes Enforcement Network) stehe Bitzlato auch in Zusammenhang mit illegalen russischen Finanztransaktionen. »Bitzlato stellt eine globale Bedrohung dar, da es russischen Cyberkriminellen und Ransomware-Akteuren ermöglicht, die Erlöse aus ihren Diebstählen zu waschen«, sagte der amtierende Direktor der Sonderermittlungsgruppe, Himamauli Das.

"In dem Maße, wie sich Kriminelle und kriminelle Vermittler weiterentwickeln, entwickeln sich auch unsere Möglichkeiten, diese Netzwerke zu stören. Wir werden weiterhin das gesamte Spektrum unserer Befugnisse nutzen, um zu verhindern, dass diese Institutionen Zugang zum US-Finanzsystem erhalten und es zur Unterstützung der illegalen russischen Finanzwirtschaft nutzen."

Partner des einst größten Darknet-Marktplatzes

Der wichtigste Partner der Plattform bei Kryptowährungstransaktionen soll der im vergangenen April von deutschen und US-Ermittlern abgeschaltete Darknet-Marktplatz »Hydra Market« gewesen sein, der einst weltweit umsatzstärkste illegale Marktplatz im Darknet. »Hydra-Nutzer tauschten mehr als 700 Millionen Dollar in Kryptowährung über Bitzlato aus, direkt oder über Mittelsmänner«, erklärte das US-Justizministerium. Insgesamt solle Bitzlato nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai 2018 Kryptowährungen im Wert von 4,58 Milliarden Dollar verarbeitet haben, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Parallel zu der Festnahme lösten die französischen Behörden in Zusammenarbeit mit Europol und Partnern in Spanien, Portugal und auf Zypern die digitale Infrastruktur von Bitzlato auf, erklärte das US-Ministerium.

Vize-Justizministerin Lisa Monaco betonte: »Das heutige Vorgehen sendet eine klare Botschaft aus: Wer unsere Gesetze von China oder Europa aus bricht – oder unser Finanzsystem von einer Tropeninsel aus missbraucht – kann eine Antwort auf seine Verbrechen in einem Gerichtssaal in den USA erwarten.« Die Erwähnung einer „Tropeninsel“ schien eine Anspielung auf die Verhaftung von Sam Bankman-Fried zu sein, dem ehemaligen Chef der insolventen Kryptowährungsbörse FTX.

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Verdachtsfälle von Geldwäsche mit Kryptowährungen nehmen stark zu

Nach Angaben der US-Justiz warb Bitzlato selbst damit, von seinen Nutzern nur eine minimale Identifikation und weder "Selfies noch Reisepässe" zu verlangen. 

Rechtsanwältin und Krypto-Expertin Tanja Nauschütz von der auf Bank- und Kapitalmarktrecht und Anlagebetrug spezialisierten Kanzlei plan C führt hierzu aus: „Geringe Identifikationsnachweise und Verifizierungsprozesse ziehen natürlich kriminelle Kunden magisch an.“ 

Wie wirkt sich der erneute Skandal auf den Krypto-Markt aus?

Rechtsanwältin Nauschütz meint: „Bitzlato war eine eher unbekannte Krypto-Plattform. Laut Experten werden die Auswirkungen auf den Krypto-Markt eher gering sein. Die Kurse der Kryptowährungen haben auf diese Meldung kaum reagiert. Dies ist nicht mit dem großen FTX-Skandal zu vergleichen. Dennoch werden auch hier die Schwächen des Krypto-Marktes wieder deutlich: es braucht höhere Anforderungen an die Verifizierung und eine strengere Regulierung. Und die Strafverfolgungsbehörden müssen sich stärker mit Kryptowährungen auseinandersetzen.“

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