Pokerstars - Geld zurück? Informationen vom Anwalt

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Pokerstars - Geld zurück?

Zwischen 2012 und 2021 waren  Online-Glücksspiele in fast ganz Deutschland nicht erlaubt. Daher haben Verbraucher die Möglichkeit, Spielverluste aus diesem Zeitraum bis zu zehn Jahre rückwirkend von den Anbietern zurückzufordern. Rechtsanwalt Dimitrov bietet eine kostenfreie Erstberatung an und unterstützt Sie bei der Durchsetzung Ihrer Rechte.

PokerStars verfügt erst seit dem 22.03.2023 über eine gültige Lizenz für Online-Poker und virtuelle Automatenspiele. Davor war das Angebot der Firma also nicht erlaubt und es kann in vielen Fällen das Geld zurückgefordert werden, wenn der Kunde keine Kenntnis von der Illegalität hatte. Hinsichtlich der Verjährung gilt - Verluste aus den letzten 10 Jahren können zurückgefordert werden.

Zahlreiche Spieler haben die Möglichkeit, ihr verlorenes Geld von Online-Casinos zurückzufordern, da Online-Glücksspiele in Deutschland lange Zeit nahezu vollständig untersagt waren. Pokerstars und auch die meisten anderen Online-Casinos, die hierzulande zugänglich waren, operierten somit illegal. Aus rechtlicher Sicht waren die Einsätze von Spielern, die nichts von der Illegalität wussten, unwirksam, weshalb betroffene Verbraucher einen Anspruch auf die Rückforderung ihrer verlorenen Beträge haben.

Die Gerichte in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verbraucherfreundlich ausgerichtet und entschieden meistens zugunsten der betroffenen Spieler. Zahlreiche Landgerichte sowie  Oberlandesgerichte sprechen den Spielern die Rückzahlung ihrer Spielverluste zu.

Pokerstars - Online Glücksspiele - was fällt darunter und wie bekommt man sein Geld zurück?

Die Legalisierung des Online-Glücksspiels auf nationaler Ebene erfolgte erst mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft trat. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Dienste der Online-Casinos in Deutschland weitgehend illegal angeboten. Nur in Schleswig-Holstein konnten die Anbieter vor dem 1 Juli 2021 eine Lizenz erwerben.


Obwohl ein deutliches Verbot bestand, haben zahlreiche Anbieter über die Jahre ihre Online-Glücksspiele auch außerhalb von Schleswig-Holstein zugänglich gemacht. Zu den untersagten Spielformen zählen Automatenspiele, Casinospiele wie Poker, Blackjack und Roulette sowie Zweitlotterien, die nicht offiziell sind, wie beispielsweise Lottoland und Lottohelden. Im Gegensatz dazu sind staatliche Lotterieangebote überall in Deutschland erlaubt.

Sportwetten waren ebenfalls lange Zeit verboten und bleiben es auch heute, sofern keine offizielle Lizenz dafür vorliegt. In diesem Zusammenhang haben zahlreiche Gerichte bereits zugunsten von geschädigten Verbrauchern geurteilt.

Änderungen durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021

Am 1. Juli 2021 trat in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) in Kraft, der es Online-Glücksspiel-Anbietern unter strengen Bedingungen ermöglicht, ihre Dienste bundesweit zur Verfügung zu stellen. Das Hauptziel dieses Vertrages ist die verbesserte Regulierung des zunehmenden Glücksspielmarktes, um Spieler und insbesondere Jugendliche vor den Risiken des Online-Glücksspiels zu schützen.

Es gibt diverse Regelungen Regelungen im Glücksspielstaatsvertrag, die von Anbietern von Online Glücksspielen wie Pokerstars zu beachten sind

Laut dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 ist zum Beispiel es erforderlich, dass jeder Spieler ein persönliches Nutzerkonto anlegt, in dem seine Identität und sein Alter verifiziert werden, um vor allem Jugendlichen den Zugang zu erschweren. Online-Casinos unterliegen zudem einem Werbeverbot von 6 bis 21 Uhr und dürfen bestimmte Spielarten wie Würfelspiele gemäß dem GlüStV nicht mehr anbieten.

Einzahlungslimit von 1000 Euro pro Monat

Immer wieder verstoßen Anbieter von Sportwetten gegen das Einzahlungslimit von 1000 Euro pro Monat, obwohl die Einhaltung des Einsatzlimits von 1.000 € monatlich eine Voraussetzung für die Erteilung der Konzession nach dem GlüStV 2012 sowie nach dem GlüStV 2021 ist. Außerdem darf Spielteilnahme nicht erfolgen, wenn für einen Spieler kein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit festgelegt wurde. Das Einzahlungslimit eines Spielers ist erreicht, wenn an sämtliche Veranstalter und Vermittler von öffentlichen Glücksspielen in einem Kalendermonat  bereits 1000 Euro eingezahlt worden sind. Sobald der Betrag erreicht wird, darf dem Spieler eine weitere Teilnahme am Glücksspiel nicht erlaubt werden.

Unter bestimmten Voraussetzungen darf das monatliche Limit eines Spielers bei einem Anbieter auf bis zu 30.000 Euro angehoben werden. Dabei muss es sich zum einen um
ein individuelles Einsatzlimit handeln. Außerdem ist pro Spieler ein individuelles monatliches Verlustlimit in Höhe von höchstens 20 % des individuellen Einsatzlimits festzulegen.
Außerdem müssen die Spieler ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in geeigneter und nachprüfbarer Form nachweisen.
Im Falle eines Einsatzlimits zwischen 10.000 Euro und 30.000 Euro muss der Spieler außerdem mindestens 21 Jahre alt sein. Zudem ist der Anbieter zur Überwachung im Hinblick auf ein auffälliges Spielverhalten verpflichtet. Problematisch können z.B. folgende Umstände sein: fehlgeschlagene Einzahlungen, keine Auszahlungen oder nächtliche Spielaktivitäten.

Unter anderem das LG Heidelberg (Urteil vom 07.12.2023) hat entschieden, dass wenn das anbieterübergreifende Einzahlungslimit erschöpft ist und der Veranstalter es entgegen § 6c Abs. 6 S. 6 GlüStV unterlässt weitere Einzahlungen abzulehnen, dieser sodann dem Spieler die über das Einzahlungslimit hinausgehenden Einzahlungen zu erstatten hat.


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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