Porsche Taycan Turbo schneidet bei Reichweite schlechter ab als versprochen – Anspruch auf Rückgabe?

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Der Porsche Taycan Turbo sollte der erste ernsthafte Konkurrent des Model S von Tesla sein: Ein luxuriöser E-Sportwagen, der mit Design, Beschleunigung und Reichweite punkten kann. Nun stellt sich heraus, dass der Taycan sein Versprechen hinsichtlich der Reichweite gar nicht halten kann – und mit dem gemessenen Wert sogar weit hinter Teslas Model S liegt.

Porsche gibt in seinem Katalog eine Reichweite von 381 bis 450 Kilometer für den seit September 2019 erhältlichen Taycan Turbo an. Tests in Teslas Heimatmarkt Amerika ergeben aber ganz andere Werte: Die Environmental Protection Agency (EPA) – die US-Behörde für Umweltschutz – hat den Porsche Taycan Turbo ausführlich getestet und kommt bei der Reichweite auf ein anderes Ergebnis als der Stuttgarter Autobauer. Im Reichweitentest der EPA fuhr der Taycan mit einer einzigen Akkuladung durchschnittlich nur 323 Kilometer weit. Das sind rund 28 Prozent weniger als vom Hersteller versprochen. Im Vergleich dazu: Teslas Model S schafft etwa 462 Kilometer bis zur nächsten Ladesäule. Die Version mit größerer Batterie kommt sogar auf rund 600 Kilometer. Das ist fast der doppelte Wert des Taycan Turbo. Damit enttäuscht das Porsche-Modell die Erwartungen, eine ernsthafte Konkurrenz zum E-Sportwagen von Tesla zu sein.

Bewusste Täuschung oder anderes Messverfahren?

Ob es sich bei den abweichenden Herstellerangaben um eine bewusste Täuschung handelt, ist schwer zu sagen. Klar ist, dass beim Porsche-eigenen Test und der Untersuchung durch die EPA unterschiedliche Messverfahren angewendet wurden. Der deutsche Luxusautobauer testete den Taycan mittels WLTP-Zyklus, der in Europa üblich ist. Dabei werden Nebenverbraucher wie Heizung oder Lüftung nicht berücksichtigt. Sollte die Reichweite bei unabhängigen Tests in Deutschland nach dem hier üblichen Messverfahren ebenfalls so deutlich unter der vom Hersteller angegebenen Reichweite liegen, wäre das eindeutig ein Sachmangel. Dieser Sachmangel kann zur Minderung und gegebenenfalls zu Schadensersatzansprüchen und zur Rückgabe des Wagens berechtigen, so Rechtsanwalt Johannes von Rüden, Partner der Kanzlei VON RUEDEN.

Ihr gutes Recht im Stromer-Skandal

Zusammenfassend steht den Käufern des Porsche Taycan Turbo das Recht auf Rückabwicklung des Kaufvertrages und Rückgabe des Wagens an den Fahrzeughersteller zu. Die Rückgabe des Taycan gegen Erstattung des Kaufpreises inklusive Zinsen ist somit die lohnenswerteste Möglichkeit, sich von dem Fahrzeug zu trennen. Unser Team von erfahrenen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten steht Ihnen dabei als verlässlicher Partner zur Seite.


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