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P&R Container: die erste Gläubigerversammlung in München

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Am Mittwoch, den 17.10.2018, fand in der Münchener Olympiahalle die erste von vier Gläubigerversammlungen von P&R-Firmen statt. Ca. 2500 Geschädigte waren gekommen, um sich den Bericht des Insolvenzverwalters Michael Jaffé anzuhören. Weitere 7700 schickten ihre Anwälte. Zusammen hatten sie mehr als eine Milliarde Euro bei P&R angelegt. Auch Guido Lenné war für Sie vor Ort.

Es gab gute und weniger gute Nachrichten für die Anleger: Zwar sei ein großer Teil ihres Geldes verloren, so Jaffé. Wenn alles gut ginge, dürften jedoch bis 2021 ca. 500 Millionen Euro netto zurückfließen. Realistisch könnten Gläubiger darauf hoffen, ungefähr 30 Prozent ihres Investments zurückzubekommen.

Der Lösungsansatz: die schweizerische P&R

Das soll über die nicht insolvente schweizerische P&R bewerkstelligt werden, die bis zum Jahr 2021 Nettozuflüsse von ca. 500 Millionen Euro erhalten könnte. Diese Mittel sollen dann für die Anleger gerettet werden. Doch birgt dieser Lösungsansatz auch ein Risiko: Denn sämtliche noch vorhandene P&R-Container werden von der Schwesterfirma in der Schweiz vermietet und verwaltet (erst nach der Insolvenz war bekannt geworden, dass von den 1,65 Millionen verkauften Containern eine Million nur noch auf dem Papier existierte). Würde die schweizerische Firma, welche die Container verwaltet, also auch in den Konkurs gehen, droht den Anlegern der Totalverlust.

Des Weiteren ist der Zugriff auf diese Firma aufgrund des rechtlichen Konstrukts der P&R-Gruppe nicht so einfach. Die Container wurden den Anlegern in Deutschland verkauft. Diese vier Gesellschaften sind insolvent. Jedoch lief die anschließende Vermietung der Container an Schiffsfrachtgesellschaften über die Schweiz. Daher ist die Schweizer P&R-Gesellschaft nicht Teil des Insolvenzverfahrens. Folglich unterliegt sie auch nicht dem direkten Zugriff des Insolvenzverwalters in Deutschland. Notwendig sei eine „ausgeklügelte mehrstufige Verwertungsstrategie“, so Jaffé.

Positiv zu vermerken ist, dass die Geschädigten eine Chance haben, zumindest einen Teil ihrer Investition wiederzusehen, doch müssen sie dafür Zeit und Geduld mitbringen. Für die Anleger, die größtenteils über 70 Jahre alt sind, keine erfreuliche Nachricht. Jaffé drängt daher auf rasche Abschlagszahlungen. Eine erste Zahlung an die Gläubiger soll im Jahr 2020 erfolgen.

Für die Klienten der Anwaltskanzlei Lenné ist dies allerdings zunächst einmal als Hoffnungsschimmer zu werten. Bleiben Sie also weiter ruhig, denn Sie sind in besten Händen. Die Kanzlei wird Sie hier auch weiterhin über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.



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