Schmerzensgeld nach Schleudertrauma mit Tabelle
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Ein Schleudertrauma gehört zu den häufigsten Verletzungen nach Verkehrsunfällen und passiert besonders häufig bei Auffahrunfällen. Durch die Aufprallkräfte entstehen durch Überstreckung und Beugung der Halswirbelsäule schmerzhafte Verletzungen an Bändern und Gewebe. Die Unfallgeschädigten leiden nach dem Unfall an Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, Schwindel und sogar Schluckbeschwerden, die meistens einige Tage oder Wochen anhalten.
1. Kann man bei einem Schleudertrauma Schmerzensgeld verlangen?
Die oben genannten Einschränkungen beeinträchtigen die Betroffenen nach einem Verkehrsunfall häufig stark und vor allem für längere Zeit. In vielen Fällen ist es notwendig, eine Halskrause zu tragen und Schmerzmittel einzunehmen.
Haben Sie nach einem Unfall ein Schleudertrauma erlitten? Dann können Sie auch Anspruch auf Schmerzensgeld haben! Der Unfallverursacher haftet nämlich nicht nur für Schäden am Fahrzeug, sondern auch für Personenschäden.
Das Gesetz sieht in § 253 BGB vor, dass auch für Verletzungen des Körpers oder der Gesundheit eine Entschädigung zu zahlen ist.
Voraussetzung dafür ist, dass die Verletzungen und Schmerzen durch den Unfall hervorgerufen wurden und nicht nur gering sind. Zum Beweis der Beschwerden sollten Sie sich direkt nach einem Unfall ärztlich untersuchen lassen und sich die Dokumentation der ärztlichen Behandlung aushändigen lassen, um sie später als Beweis nutzen zu können.
2. Höhe des Schmerzensgeldes [Tabelle]
Welche Höhe Schmerzensgeld Sie als Verletzter verlangen können, lässt sich leider nicht pauschal sagen. Ein Schleudertrauma kann in unterschiedlichen Schweregraden mit unterschiedlich starken Beschwerden auftreten. Der Schweregrad 1 ruft Verspannungen und Nackenschmerzen hervor, ist jedoch klinisch ohne Befund. Dagegen kommt es bei einem Schleudertrauma Grad 4 sogar zu Bänderrissen, Lähmungen und Verletzungen des Rückenmarks. Dazwischen liegt ein breites Spektrum an Beschwerden, sodass immer die individuelle Verletzung beurteilt werden muss.
Bei der Höhe werden unter anderem Faktoren wie Heftigkeit und Dauer der Schmerzen, Art der Verletzung, Dauer und Umfang der Behandlung und Unfallhergang und viele weitere Umstände des Einzelfalls berücksichtigt. Im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung entscheidet das Gericht über das angemessene Schmerzensgeld.
Eine Übersicht zur Rechtsprechung zum Schmerzensgeld bei Schleudertrauma bietet Verletzten die nachstehende Tabelle:
Verletzung | Schmerzensgeld | Urteil |
Schleudertrauma 1. Grad mit 4 Tagen Arbeitsunfähigkeit | € 150 | AG Köln (2012) Az: 272 C 79/12 |
Schleudertrauma, eine Woche Schmerzmittel | € 200 | OLG Oldenburg (2020) Az: 14 U 13/18 |
Schleudertrauma 2. Grades, 14 Tage Arbeitsunfähigkeit | € 360 | OLG Düsseldorf (2017) Az: 1 U 44/17 |
Leichtes-mittelschweres Schleudertrauma, 5 Tage Arbeitsunfähigkeit | € 500 | LG Koblenz (2014) Az: 6 S 274/14 |
Schleudertrauma mit 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit | € 1.000 | AG Aachen (2006) Az: 15 C 567/04 |
Schleudertrauma mit längerer Heilungsdauer | € 1.250 | AG Düsseldorf (2001) Az: 24 C 11646/00 |
Schleudertrauma mit langwieriger Heilbehandlung | € 2.500 | LG München (1996) Az: 19 O 10333/96 |
Schweres Schleudertrauma mit starken Schmerzen | € 5.000 | AG Wiesbaden (2010) Az: 93 C 3695/05 |
Schleudertrauma mit Einblutungen im Spinalkanal | € 12.500 | LG Berlin (2000) Az: 21 O 474/97 |
3. Schmerzensgeld beim Unfallgegner fordern
Wenn Sie ein Schleudertrauma erlitten haben, sollten Sie beim Unfallgegner bzw. seiner Versicherung auch ein Schmerzensgeld fordern und dabei am besten Beweise beilegen.
Im besten Fall kann schon außerhalb vom Gerichtssaal eine Einigung über ein Schmerzensgeld gefunden werden. Wenn nicht, kann ein Schmerzensgeld auch vor Gericht eingeklagt werden.
Um sich nicht vorschnell mit einem zu geringen Schmerzensgeld abspeisen zu lassen, sollte ein Anwalt für Medizinrecht oder Verkehrsrecht die Höhe des Schmerzensgeldes beziffern.
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