Sensationell einfach: So verhalten sich schlaue Mieter beim Erhalt einer Kündigung

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Die Situation ist für keine Person einfach. Im Briefkasten liegt ein weißer, unschuldiger Umschlag des Vermieters. Was will er schon wieder, denken sich viele Mieter. Der Brief wird hastig aufgemacht und der betroffene Mieter liest schwarz auf weiß: Kündigung wegen ...! Viele Mieter denken nun, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Das Ende ist nahe und sie müssen bald unter Brücke schlafen. Wie sollen sie das Problem nun lösen. Schlaue Mieter wissen hingegen, dass die nächsten Schritte die wichtigen Schritte sind.

Fristen notieren!

Schlaue Mieter notieren sich als Erstes alle Fristen. Wann habe ich die Kündigung erhalten? Wann muss ich den Widerspruch einlegen? Wann ist die Kündigungsfrist zu Ende? Wann muss ich tatsäch­lich ausziehen? Wann muss ich die Wohnung übergeben? Sie prüfen auch alle Fristen und Daten. Gibt es Fehler bei den Fristen? Gibt es sonstige Fehler?  

Prüfung auf formelle Fehler! 

Schlaue Mieter prüfen als Nächstes die formellen Voraussetzungen einer Kündigung. Der Vermieter muss sich beim Ausspruch der Kündigung an viele, kleine Regelungen halten. Aufgrund der Vielzahl der Regelungen kann es schnell passieren, dass der Vermieter etwas übersieht. Ist die Kündigung unter­schrieben? Haben alle Vermieter unterschrieben? Bin ich als Mieter tatsächlich gemeint? Ist der Kündigungsgrund genannt? Eine Kündigung kann schon wegen eines kleinen Fehlers unwirksam sein. Der Vermieter muss in diesem Fall das Prozedere von vorne starten. Nun kommt die tatsächliche Prüfung der Kündigung.  

Prüfung des Kündigungsgrunds! 

Schlaue Mieter prüfen nun, ob der Kündigungsgrund gegeben ist. Stimmen die Aussagen des Vermieters? Hat er tatsächlich Kinder? Habe ich als Mieter tatsächlich keine Miete bezahlt? Habe ich als Mieter die Miete verspätet bezahlt? Ist der Mietrückstand tatsächlich so hoch? Der Vermieter muss im Rahmen der Kündigung detailliert darlegen, was der Kündigungsgrund ist. Der Mieter muss verstehen, weshalb das Mietverhältnis enden soll.

Einlegung des Widerspruches! 

Schlaue Mieter widersprechen der Kündigung innerhalb der zwei Monatsfrist. Sie zeigen dem Vermie­ter auf, weshalb die Kündigung ein besonderer Härtefall ist. Der schlaue Mieter verdeutlicht dem Vermieter, dass in diesem besonderen Einzelfall die Karten anders zu mischen sind. Schlaue Mieter wägen die Interessen des Vermieters mit ihren eigen ab. Sie zeigen dem Vermieter damit, dass sie Verständnis für diesen haben, aber dass in ihrem besonderen Einzelfall die Interessen einfach überwie­gen.

Versuch einer gütlichen Einigung! 

Nun sammeln schlaue Mieter die Ergebnisse dieser Recherche. Ist dem Vermieter ein Fehler unterlaufen? Diesen Fehler schlachten schlaue Mieter jedoch nicht gleich aus. Vielmehr schweigen sie bis zuletzt. Erst kurz vor Ablauf der Kündigungsfrist legen sie den Fehler offen. Sie zeigen dem Vermieter damit, dass eine Räumungsklage kaum Erfolgsaussichten haben wird und dass nun eine gemeinsame Lösung zu suchen ist. Schlaue Mieter holen sich damit wertvolle Zeit bei der Wohnungssuche heraus. Denn sie wissen: Bei einer Kündigung durch Vermieter ist der Zeitgewinn am wichtigsten. 


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