Skandale und Vertuschung doch die VW-Aktien steigen

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Die Manipulation der Autoindustrie

Bei den Dieselmotoren mit der EURO 5- und der EURO 6-Abgasnorm des VW-Konzerns sind nachweislich Manipulationen an der Software vorgenommen worden. Die sogenannte Abschaltvorrichtung erkennt, wenn das Fahrzeug auf einem Prüfstand getestet wird. In diesem Fall arbeitet die Abgaseinrichtung so, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Befindet sich das Fahrzeug jedoch im Normalbetrieb, schaltet die Software auf einen Modus, der die elektronische Abgasreinigung nahezu ausschließt. Manipuliert wird hier die Abgasrückführung. Dies bedeutet, dass ein Teil der Verbrennungsgase durch ein elektronisch gesteuertes Ventil, das Abgasrückführungsventil (AGR), zurück in den Verbrennungsraum geleitet werden. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass die Schadstoffe deutlich reduziert werden können. Der Nachteil ist jedoch, dass es infolge der Rußpartikel zu einer Verkokung des Ansaugtraktes und Versottung des AGR-Ventils kommt. Um dies zu verhindern, schaltet die Software die Abgasrückführung im Normalbetrieb aus. Dies alles ist zwischenzeitlich durch das Kraftfahrtbundesamt festgestellt wurden. Doch anstatt dem getäuschten Kunden eine adäquate Lösung der Problematik vorzuschlagen, werden die Kunden mit Softwareupdates bei der Stange gehalten. Die Updates verhindern letztlich jedoch nur, dass die Abgasrückführung abgeschaltet wird. Die Folge für die betreffenden Motoren sind die beschriebene Verkokung und die Versottung. Weitere Folgen sind erhöhter Kraftstoffverbrauch und verringerte Leistung. Darüber hinaus drohen Fahrverbote in den Innenstädten und der Entzug der Betriebserlaubnis.

Der eigentliche Skandal

Der Skandal besteht zunächst in der vorsätzlichen Manipulation der Motoren, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Darüber hinaus in den Vertuschungsversuchen und gegenseitigen Schuldzuweisungen seitens der Konzernführung. Auch der Versuch, mit Softwareupdates den gesetzestreuen Zustand der Fahrzeuge herzustellen, stellt sich letztlich als nur halbherzige Wiedergutmachung dar. Die Offenlegung von Tierversuchen und Experimenten an Menschen stellt hier kein neues Level des Skandals, sondern nur die logische Folge der Verfehlungen der Autoindustrie, dar. Was in diesem Zusammenhang noch an Verfehlungen zu Tage gefördert wird, bleibt abzuwarten.

Neue Durchsuchung

Schon wieder Razzia im VW-Konzern. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, durchsuchen seit dem Morgen des 06.02.2018 18 Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München II mit mehreren Beamten der Landeskriminalämter von Bayern und Baden-Württemberg in Ingolstadt und Neckarsulm die Geschäftsräume der VW-Tochter Audi. Es geht dabei um die Manipulationen an dem V6 3-Liter-Dieselmotor, welcher seit 2009 in rund 210.000 Fahrzeugen verbaut wurde. Welche Ergebnisse diese Untersuchungen bringen werden, ist derzeit noch offen.

Die Reaktion der Aktionäre

Die Börse scheint der Skandal jedoch völlig unbeeindruckt zu lassen. Die Kurse der VW-Aktie sowie die Aktien der Tochterfirmen steigen weiter. Auch verzeichnet VW ein dickes Plus beim Absatz der Fahrzeuge. So scheint es auch nicht zu verwundern, dass der gesamte VW-Konzern keine wirkliche Veranlassung sieht, sein Handeln zu überdenken oder gar den Kunden tatsächlich saubere Dieselfahrzeuge anzubieten.

Die Reaktion der Verbraucher

Die Verbraucher fühlen sich getäuscht. Ihnen werden Softwareupdates quasi aufgezwungen, von denen niemand mit Sicherheit sagen kann, welche Langzeitwirkungen diese haben. Inwieweit die Updates sich auf Lebensdauer und Werterhalt der Fahrzeuge auswirken, ist ebenfalls noch nicht sicher. Sicher ist jedoch, dass ohne Update schnell die Zwangsstillegung droht. Die Fahrverbote in Innenstädten drohen auch nach der Durchführung der Updates noch. Viele Verbraucher wollen sich daher schnellstmöglich von ihrem Schummeldiesel trennen. Ein Verkauf kommt aber in der Regel nicht in Betracht. Die manipulierten Dieselfahrzeuge stellen sich derzeit als praktisch nicht verkäuflich dar. Eine Rückgabe im Autohaus scheitert zumeist daran, dass die Autohäuser den Wagen schlicht nicht zurücknehmen.

Wie Sie Ihren Schummeldiesel loswerden.

Wenn Sie Ihren Diesel loswerden möchten, ist dies in der Regel nur im Wege einer gerichtlichen Auseinandersetzung möglich. Ziel ist es, den Wagen gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben. Die Chancen hierzu sind als durchaus erfolgversprechend anzusehen. So liegen derzeit ca. 150 Urteile vor, in denen der VW-Konzern zur Rücknahme des Wagens gegen Rückzahlung des Kaufpreises verurteilt wurde. Möchten auch Sie Ihren Wagen loswerden, ist es ratsam, sich schnellstmöglich an einen Rechtsanwalt des Vertrauens zu wenden. Dieser unterstützt Sie gern bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche.

Weitere Informationen zum Abgasskandal erhalten Sie auf unserer Kanzleihomepage.

Für Sie vor Ort.

Die Verbraucherrechtskanzlei Werdermann / von Rüden vertritt derzeit eine Vielzahl von betrogenen Kunden des VW-Konzerns. Wenn auch Sie von den Kompetenzen und Erfahrungen profitieren möchten, vereinbaren Sie noch heute ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch. Hierbei erhalten Sie eine erste rechtliche Beurteilung Ihres Falles. Das freundliche und kompetente Team steht Ihnen gern zur Verfügung.


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