Sparclub24 – Auszahlung blieb aus. BaFin warnt Anleger vor betrügerischem Broker!

  • 4 Minuten Lesezeit

Auf der Website liest man nur falsche Zusagen!

Anleger haben mittlerweile erkannt, dass sie von Sparclub24 getäuscht und betrogen wurden und dass dies nur mithilfe der gut gemachten betrügerischen Website möglich war. Auf der falschen Website konnte man nur übertriebene Versprechen und Lügen lesen.  Kurz darauf „investierten“ gutgläubige Anleger oft Unsummen, wobei es strenggenommen kein „Investment“ war, zumal alles Geld unmittelbar an die Täter floss. Anleger haben auf der betrügerischen Website der Sparclub24 etwa folgendes rezipiert:

„Wir ermitteln die Bedürfnisse und bieten zahlreiche Investmentangebote an. Sparclub24 steht für die einfache Ein-Konto-Lösung: Mit nur einem kostenlosen Konto ermöglicht unser Anlegerservice Ihnen Zugang zu verschiedenen Banken mit lukrativen Anlageprodukten aus dem europäischen Ausland. Wir machen Sparen komfortabel und garantieren unseren Kunden eine unkomplizierte Geldanlage.“

Alles hatte einen ziemlich seriösen Anschein, dennoch ist alles bloß Fake, um den sich anschließenden Anlagebetrug zu ermöglichen. Anleger haben im Zuge dessen ihr ganzes Geld an die Kriminellen verloren. Makaber: Selbst Experten vermochten den exzellent inszenierten Schwindel nicht gleich aufzuklären. Wer kann betrogene Anlegern helfen, sich ihr Geld zurückzuholen?

Wer betreibt die betrügerische Plattform?

Die Hintermänner von Sparclub24 tun vieles, um neuen Anlegern die wahren Zusammenhänge und ebenso die eigene Identität zu vertuschen. Die Betreiber nutzen viele ähnliche Websites mit derselben Betrugsmasche und halten sie aktuell, um sie fix on- oder offline zu schalten. Ebenso verändern die Verbrecher oft auch ihre Top-Level-Domain und schaffen es so, die staatlichen Ermittlungsbehörden zu verwirren und Ermittlungen zu sabotieren.

Doch wer ist der Betreiber der Sparclub24? Auf der Website von Sparclub24 gibt es dazu nur spärliche Angaben. Neben der obligatorischen Support-E-Mail-Adresse info@sparclub24.com wird dem potenziellen Anlage-Interessenten noch die Kontakt-Telefonnummer +49 (0)211 94624207 präsentiert, was aber keinerlei Rückschlüsse auf die Betreiber der Plattform zulässt. Als Anschrift fungiert eine Speditionsstraße 21 in 40221 Düsseldorf. Hierbei handelt es sich um ein Bürogebäude mit Blick auf den Rhein, im bei Firmen äußerst beliebten Medienhafen. Eine ansehnliche Anschrift, jedoch sucht man dort vergebens nach einem Unternehmen namens Sparclub24. Sehr wohl befindet sich dort aber ein Anbieter virtueller Büros. Mit Hilfe solch eines Anbieters kann sich jeder ganz unkompliziert eine Büroanschrift organisieren, ohne selbst jemals vor Ort gewesen zu sein. Praktisch, wenn Besuch doch eher unerwünscht ist. Die auf der Webseite vorzufindenden Angaben zum etwaigen Sparclub24-Gründer Markus Straubel können wir derzeit nicht verifizieren. Wir konnten zwar mehrere Personen mit diesem Namen im deutschsprachigen Raum ausfindig machen, jedoch bedient keine von ihnen das Portfolio von Sparclub24.

Anleger können den Betrug nicht rechtzeitig verhindern!

Während Anleger noch an „fette“ Renditen denken, wurde der Anlagebetrug oftmals schon vollendet. Zweifel kommen den Geschädigten tatsächlich nur, wenn die betrügerischen Broker ihnen verweigern, das Geld auszuzahlen. Meist sind sie schon „über alle Berge“! Betrogene Anleger beklagen zudem, dass sie mitunter sogar noch abstruse Steuern, Gebühren oder sonstige Zahlungen leisten sollten, wobei die Täter auch dann nicht das Geld ausbezahlten. Es gab ergo auch nie ein Investment und das vermeintlich „investierte“ Geld landete direkt in den Taschen der Betrüger!

Was bringen Anlegern die Warnung der BaFin und Warnlisten anderer Aufsichtsbehörden?

Betrogene Anleger sind sauer, weil sie den Anlagebetrug nicht verhindern konnten. Die oft gewissenhaft durchgeführte Internetrecherche verlief ergebnislos. Infolgedessen glaubten Anleger fälschlich, dass alles seriös war. Doch vermochten Anleger im Vorfeld nur deshalb keine Auffälligkeiten in Bezug auf die Handelsplattform Sparclub24 im Internet zu erkennen, weil die Täter meist eine längere Zeit nach dem Anlagebetrug weiterhin kriminell agieren können. Der Grund dafür liegt darin, dass die Aufsichtsbehörden die Verbrecher nicht immer bzw. fast nie sofort stellen können. Tatsächlich geben die Behörden Warnlisten – so auch jüngst die deutsche BaFin am 25.10.2022 - erst dann heraus, wenn der Anlagebetrug ihnen zuvor von anderen Betrugsopfern mitgeteilt worden ist. Neue Anleger bemerken somit nichts vom Anlagebetrug. Das heißt: Nur, wenn bereits betrogene Anleger ihre Erfahrungen mit dem falschen Broker öffentlich in Foren, Bewertungsplattformen oder auf sozialen Medien teilen und zum Beispiel bei Auszahlungsproblemen mit den betrügerischen Brokern darauf spezialisierte Rechtsanwälte aufsuchen, veröffentlichen die Behörden erste Warnungen auf schwarzen Listen für Broker! Was nützt das den betrogenen Anlegern? Gar nichts!

Was können betrogene Anleger tun?

Betrogene Anleger wenden sich meist sofort an die Polizei und stellen Strafanzeige wegen Anlagebetrugs. Sie sind fälschlicher Weise der Meinung, sich so ihr Geld zurückverschaffen zu können. Aber eine Strafanzeige bezweckt nur eine Strafverfolgung und bestenfalls die Bestrafung des Täters. Die Opfer bekommen so ihr Geld jedenfalls nicht zurück und müssen sich dieses auf andere Weise zurückholen! Dafür braucht es komplexen Sachverstand und viel Zeit für intensive Nachforschungen. Die staatlichen Ermittlungsbehörden wären hier schlicht überfordert. Dazu sagt Rechtsanwalt Jochen Resch: „Wir stellen forensische Untersuchungen an. Mittels unserer internationalen Netzwerke sind wir in der Lage, auch Fälle mit internationalem Bezug zu lösen, zumal die Mehrzahl aller Fälle einen Auslandsbezug auch tatsächlich hat. Wir nehmen die Spur des Geldes auf. Damals sagte man, Geld sei nicht weg, sondern nur anderswo. Nun möchten wir ergänzen: Geld ist zudem digital verfolgbar, auch wenn es bereits über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt und in der Blockchain anonymisiert wurde“.


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