Steigende Baukosten und höhere Zinsen - Finanzierungskosten beim Traum vom Eigenheim senken

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Wer den Traum vom eigenen Haus verwirklichen will, muss derzeit neben den ohnehin schon hohen Immobilienpreisen eine weitere Doppellast stemmen. Nicht nur die Baukosten steigen immer weiter, auch die Zinsen für die Immobilienfinanzierung sind seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Wird die Baufinanzierung plötzlich zum Sorgenkind, müssen viele Häuslebauer vom Immobilienkauf erstmal wieder Abstand nehmen. In diesem Artikel lesen Sie, welche Möglichkeiten es gibt, um die Finanzierungskosten zu senken.

Bauzinsen seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt

Zinsen für zehnjährige Darlehen haben sich laut den Zahlen von Deutschlands größtem Vermittler für Immobilienkredite Interhyp seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt von durchschnittlich 1 Prozent auf 2,6 Prozent Anfang Mai. Finanzierende Banken gewähren zwar in der Regel gleichwohl den Kredit. Allerdings steigt bei den deutlich höheren Zinsen das Risiko einer zu knappen Kalkulation. Zu hohe und knapp kalkulierte monatliche Zins- und Tilgungsraten können so schnell zum Verhängnis werden. 

Viele private Käufer von Häusern oder Wohnungen interessiert daher, welche Möglichkeiten es gibt, um die Finanzierungskonditionen zu verbessern und den Traum vom Eigentum doch wahr werden zu lassen.

Nutzen Sie das Elternhaus als Sicherheit

Häufig sind Immobiliensuchende selbst in einem Eigenheim aufgewachsen. Eltern können mit ihrer Immobilie ganz ohne Geldgeschenke ihre Kinder unterstützen. Das Elternhaus sollte hierfür ganz oder zumindest zur Hälfte abbezahlt sein. Dann kann es den Kindern als zusätzliche Sicherheit bei der eigenen Immobilienfinanzierung dienen und den Zinssatz deutlich verbessern. Je nach Einzelfall ist auf diese Weise eine Senkung der Zinslast um bis zu 0,4 Prozent möglich. Bei einer Darlehenssumme von 400.000 Euro sinkt die monatliche Belastung zum Beispiel um 133 Euro.

Aber die damit verbundenen Risiken dürfen gleichwohl nicht unterschätzt werden. Die Eltern werden zwar nicht selbst zum Kreditnehmer. Sollten die Kinder den Kredit jedoch nicht mehr bedienen können und das Geld aus dem Verkauf der finanzierten Immobilie nicht ausreichen, so haften die Eltern schlimmstenfalls mit ihrer Immobilie. 

Alternativ können die Eltern auch selbst einen Kredit aufnehmen und ihre Immobilie mit einer neuen und bereits bestehenden Grundschuld beleihen. Dann können die Eltern das Geld als Schenkung oder privates - ggf. zinsloses - Darlehen an die Kinder weiterreichen.

Es ist daher ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, bevor eine Sicherheit auf das Elternhaus aufgenommen wird. Als Ihr Anwalt können wir vor der Unterzeichnung von Verträgen prüfen, welche Nachteile drohen können und welche Klauseln sich als Fallstricke entpuppen können.

Immobilienkauf dank Erbe oder Schenkung

Schätzungsweise jeder Vierte finanziert die eigene Immobilie mithilfe eines Erbes oder einer Schenkung. Experten warnen jedoch vor zunehmenden gesellschaftlichen Problemen, wenn letztlich der Kontostand der Eltern darüber entscheidet, wer sich noch ein Eigenheim leisten kann oder nicht. Um den Immobilienerwerb in Deutschland zukünftig bezahlbarer zu machen, werden die Forderungen an die Politik immer lauter.  Dazu zählt vor allem, die Zinskosten für Selbstnutzer steuerlich absetzbar zu machen und die Grunderwerbsteuer über Freibeträge zu senken. Ob die Politik ins Handeln kommt, bleibt abzuwarten. 

Wenn Sie Beratungsbedarf rund um Fragen aus dem Immobilien- und Grundstücksrecht haben oder Unterstützung bei der rechtlichen Umsetzung Ihrer Vorstellungen haben, sind wir für Sie da. Wir sind erfahrene Rechtsanwältinnen auf dem Gebiet des Immobilienrechts und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.



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