Umgang mit Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Internet: Schritte gegen unwahre Tatsachenbehauptungen

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Das Internet bietet viele Vorteile, aber es kann auch ein Ort für die Verbreitung von Falschinformationen bis hin zu Verleumdungen sein. Wenn über Sie oder Ihr Unternehmen im Internet unwahre Tatsachenbehauptungen verbreitet werden, kann das erhebliche persönliche und geschäftliche Auswirkungen haben. In diesem Artikel beleuchten wir gemeinsam, welche Schritte Sie ergreifen können, um gegen derartige Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Internet vorzugehen und Ihren Ruf zu schützen.

  1. Bewahren Sie Ruhe und sichern Sie die Beweise: Der erste Schritt ist, Ruhe zu bewahren und die Beweise zu sammeln. Nehmen Sie Screenshots oder Kopien der betreffenden Inhalte, einschließlich der URLs, Datum und Uhrzeit der Veröffentlichung sowie Sicherung. Dies wird Ihnen helfen, die Rechtsverletzung zu dokumentieren.

  2. Kontaktieren Sie den Verfasser: Wenn möglich, nehmen Sie Kontakt mit der Person auf, die die unwahren Behauptungen verbreitet hat. Fordern Sie höflich Beweise für deren Aussagen oder bitten Sie um eine Korrektur der falschen Informationen unter kurzer Fristsetzung. Manchmal handelt es sich um Missverständnisse oder unbeabsichtigte Fehler, die durch klare Kommunikation zügig aus der Welt geschafft werden können.

  3. Rechtliche Schritte in Erwägung ziehen: Wenn der Verfasser nicht kooperiert, gar nicht konkret bekannt ist etc. und die Inhalte nicht entfernt werden, sollten rechtliche Schritte in Erwägung gezogen werden. Konsultieren Sie einen Rechtsanwalt für Medienrecht, welcher Ihnen die rechtlichen Möglichkeiten erläutern kann. So kann der Anwalt beispielsweise selbst eine anwaltliche Abmahnung an den Verantwortlichen senden und/oder - sofern noch nicht zu viel Zeit seit der Kenntnisnahme verstrichen ist - den Erlass einer einstweiligen Verfügung beim zuständigen Gericht beantragen. Außerdem kann in der Hauptsache eine Unterlassungsklage in Erwägung zu ziehen sein, um die weitere Verbreitung der falschen Informationen zu stoppen. Auch über die Geltendmachung eines sog. Anspruchs auf Richtigstellung oder eine Gegendarstellung sollte nachgedacht werden.  Ein erfahrener Anwalt kann Sie dabei unterstützen, die besten rechtlichen Schritte für Ihre Situation zu bestimmen.

  4. Verletzung des Persönlichkeitsrechts prüfen: Wenn die unwahren Tatsachenbehauptungen Ihr Persönlichkeitsrecht verletzen, wie zum Beispiel Ihre Ehre oder Ihren guten Ruf, können Sie möglicherweise Schadensersatzansprüche geltend machen. Dies ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich und erfordert eine genaue rechtliche Prüfung.

  5. Kontaktieren Sie die Plattform oder den Webseitenbetreiber: Viele Online-Plattformen haben Richtlinien gegen Verleumdung und unwahre Tatsachenbehauptungen. Sie oder auch Ihr Anwalt können den Betreiber der Plattform kontaktieren. Zudem sollten Sie die betreffenden Inhalte an die Plattform melden, wofür die Plattformen grundsätzlich einfach bedienbare Meldesysteme bereitstellen (müssen). 

  6. Gegenrede und Aufklärung: Je nach Sachverhalt kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, eine öffentliche Stellungnahme abzugeben, um die Falschinformationen richtigzustellen. Diese kann im Rahmen der o.g. Richtigstellung auch vom Anspruchsgegner über dessen Medium abzugeben sein. Verfassen Sie eine sachliche und präzise Erklärung, die die unwahren Behauptungen widerlegt. Dies kann dazu beitragen, die Wahrheit klarzustellen.

  7. Präventive Maßnahmen für die Zukunft: Um zukünftige Falschbehauptungen zu verhindern, können Sie Ihre Online-Präsenz überwachen und bei Bedarf auf die eben angerissenen bewährten Maßnahmen zurückgreifen. Erwägen Sie auch, Ihre Privatsphäre-Einstellungen auf sozialen Medien zu überprüfen und Informationen nur mit vertrauenswürdigen Kontakten zu teilen.

Fazit: Der Umgang mit unwahren Tatsachenbehauptungen, Diffamierungen, Beleidigungen bis hin zu Verleumdungen im Internet erfordert eine gezielte und überlegte Herangehensweise. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, um die besten Schritte für Ihre individuelle Situation ermitteln zu können. Eine Kombination aus Kommunikation, rechtlichen Schritten und präventiven Maßnahmen kann dazu beitragen, Ihren Ruf zu schützen und die Schäden, die durch die Verbreitung unwahrer Tatsachenbehauptungen entstehen können, einzudämmen. Konsultieren Sie einen erfahrenen Anwalt für Medienrecht, um eine professionelle Beratung zu erhalten und die richtige Vorgehensweise zu bestimmen.

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