Vorladung wegen illegalem Glücksspiel: Was tun und wie Sie reagieren sollten

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Wenn Sie eine Vorladung der Polizei oder Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel erhalten, ist dies ein ernstzunehmender Vorwurf. Besonders im Online-Bereich, etwa durch Anbieter wie Lottohelden, geraten viele Personen unbeabsichtigt in Konflikt mit dem Gesetz. In diesem Rechtstipp erfahren Sie, wie es zu einem Ermittlungsverfahren kommt, warum Banken automatische Verdachtsmeldungen auslösen können und wie ein Anwalt in solchen Fällen helfen kann.

Vorladung wegen illegalem Glücksspiel: Ruhe bewahren und Schweigerecht nutzen

Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren. Wenn Sie eine Vorladung der Polizei erhalten, sollten Sie in jedem Fall von Ihrem Recht auf Schweigen Gebrauch machen. Dies bedeutet, dass Sie keinerlei Angaben zur Sache machen müssen. Es besteht keine Pflicht, auf Fragen der Polizei zu antworten – insbesondere nicht, bevor Sie Rücksprache mit einem Anwalt gehalten haben.

Was bedeutet das Recht auf Schweigen?

Das Recht auf Schweigen bedeutet, dass Sie nicht verpflichtet sind, sich selbst zu belasten. Oftmals nutzen Betroffene die Vorladung, um vermeintlich Unschuld zu beweisen. Doch ohne anwaltliche Beratung können solche Aussagen später gegen Sie verwendet werden. Daher sollten Sie sich unbedingt zuerst rechtlich beraten lassen, bevor Sie sich äußern.

Wie es zu einem Ermittlungsverfahren wegen illegalem Glücksspiel kommt

Ermittlungsverfahren im Bereich des illegalen Glücksspiels entstehen meist durch verschiedene Meldungen oder Auffälligkeiten. Besonders häufig kommt es in folgenden Fällen zu Ermittlungen:

  1. Automatisierte Geldwäscheverdachtsmeldungen der Banken: Banken sind gesetzlich verpflichtet, Transaktionen zu überwachen. Größere Geldein- oder -ausgänge, insbesondere von ausländischen Glücksspielseiten oder unbekannten Quellen, können zu einer automatisierten Geldwäscheverdachtsmeldung führen. Solche Meldungen lösen oft eine Überprüfung aus, bei der die Finanz- und Strafverfolgungsbehörden auf mögliche illegale Aktivitäten aufmerksam werden.

  2. Verdächtige Online-Glücksspielaktivitäten: Online-Anbieter wie Lottohelden können in das Visier der Behörden geraten, wenn es um den Vorwurf von illegalem Glücksspiel geht. Obwohl einige Plattformen legal in Deutschland tätig sind, bewegen sich andere in einer rechtlichen Grauzone. Wenn Sie auf einer Plattform spielen, die keine gültige Lizenz in Deutschland hat, können Sie selbst strafrechtlich belangt werden.

  3. Anonyme Anzeigen oder Hinweise: In manchen Fällen wird die Polizei durch anonyme Anzeigen oder Hinweise aus dem Umfeld der betroffenen Person auf illegales Glücksspiel aufmerksam.

Warum Banken Verdachtsmeldungen auslösen

Seit der Einführung des Geldwäschegesetzes (GwG) sind Banken dazu verpflichtet, ungewöhnliche oder verdächtige Geldbewegungen zu melden. Dies betrifft insbesondere:

  • Ungewöhnlich hohe Transaktionen, die nicht dem üblichen Kontoverhalten entsprechen.
  • Eingänge von Glücksspielkonten oder anderen verdächtigen Quellen, insbesondere aus dem Ausland.
  • Mehrfache Transaktionen mit ähnlichen Mustern, die den Anschein erwecken, dass illegale Gelder gewaschen werden.

Solche Verdachtsmeldungen führen häufig zu einer Ermittlung gegen die betroffene Person, da illegales Glücksspiel und Geldwäsche eng miteinander verknüpft sein können.

Wie ein Anwalt helfen kann

Ein erfahrener Anwalt ist in solchen Fällen unerlässlich. Er kann Ihnen dabei helfen, die richtigen Schritte zu unternehmen und Ihre Rechte zu wahren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie ein Anwalt in einem Ermittlungsverfahren wegen illegalem Glücksspiel unterstützt:

  1. Akteneinsicht: Ein Anwalt kann Einsicht in die Ermittlungsakte nehmen, um genau zu prüfen, welche Vorwürfe gegen Sie erhoben werden und auf welcher Grundlage das Ermittlungsverfahren basiert.

  2. Verteidigung und Strategie: Der Anwalt kann eine geeignete Verteidigungsstrategie entwickeln, die entweder auf der Zurückweisung des Vorwurfs oder auf einer einvernehmlichen Lösung beruht. Dabei wird genau geprüft, ob das Vorgehen der Behörden rechtlich einwandfrei war.

  3. Schweigerecht und Kommunikation: Der Anwalt übernimmt die Kommunikation mit der Polizei und Staatsanwaltschaft und stellt sicher, dass Sie keine belastenden Aussagen machen, die später gegen Sie verwendet werden könnten.

  4. Prüfung der Legalität des Glücksspielanbieters: Oft ist unklar, ob die Plattformen, auf denen gespielt wurde, tatsächlich illegal sind. Ein Anwalt kann klären, ob der Anbieter, wie z. B. Lottohelden, eine gültige Lizenz hat und in Deutschland tätig sein darf.

Fazit: Schnell handeln und anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn Sie eine Vorladung wegen illegalem Glücksspiel erhalten haben, ist es entscheidend, schnell zu handeln und einen Anwalt zu konsultieren. Nutzen Sie Ihr Recht auf Schweigen und lassen Sie sich professionell vertreten, um die bestmögliche Verteidigung aufzubauen. Ein Ermittlungsverfahren wegen illegalem Glücksspiel ist ein schwerwiegender Vorwurf, der oft durch automatisierte Geldwäscheverdachtsmeldungen ausgelöst wird, daher sollten Sie diesen Vorwurf nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Haben Sie eine Vorladung erhalten oder sind unsicher, wie Sie auf eine Geldwäscheverdachtsmeldung reagieren sollen? Kontaktieren Sie uns


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