„Weiterempfehlungen von zufriedenen Mandanten sind noch immer die beste Werbung“

  • 4 Minuten Lesezeit
Rechtsanwältin Tanja Fuß:„Weiterempfehlungen von zufriedenen Mandanten sind noch immer die beste Werbung“
Leah Schmidt anwalt.de-Redaktion

Rechtsanwältin Tanja Fuß setzt das Feedback ihrer Mandanten gekonnt für ihre Online-Reputation ein. Im Interview erzählt sie, welche Bedeutung die Online-Bewertungen für ihre Mandantengewinnung haben und wann der Moment für die Bitte um eine Rezension ideal ist. Außerdem schildert sie, warum auch kritische Rezensionen durchaus hilfreich sein können. 

Welche Rolle spielen Empfehlungen in Ihrer Marketing-Strategie? 

Weiterempfehlungen von zufriedenen Mandanten sind noch immer die beste Werbung, egal ob persönlich im Freundeskreis oder online. Keine (bezahlte) Werbung lässt sich damit vergleichen. 

Wie unterstützt Sie die Bewertungsfunktion auf anwalt.de dabei?

Neben den Bewertungen bei Google ist die Bewertungsfunktion bei anwalt.de für den Anwaltsbereich nach meiner Erfahrung die wichtigste. So bekommen potenzielle neue Mandanten einen guten Eindruck, wie zufrieden andere mit meiner Leistung waren.     

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Auf welche Möglichkeiten greifen Sie zurück, um zu Bewertungen in Ihrem anwalt.de-Konto einzuladen?  

Die kostenfreien Bewertungskarten nutze ich, wenn Mandanten bei mir in der Kanzlei vor Ort zur Beratung waren. Ich finde dies dann persönlicher als digitale Bewertungseinladungen. Der Mandant hat dann etwas „in der Hand“.  

Wenn die Beratung telefonisch oder per Teams bzw. Zoom erfolgt, bitte ich Mandanten lieber mit einer persönlich formulierten E-Mail um eine Bewertung, statt eine digitale Bewertungseinladung zu schicken. Individuell formulierte E-Mails mit Bezug zur konkreten Beratung finde ich persönlicher und damit besser als vorformulierte Bewertungseinladungen.  

Auf meiner Homepage habe ich zudem ein Bewertungs-Widget von anwalt.de eingebunden, damit auch Mandanten, die über meine Homepage auf mich aufmerksam werden, gleich die Bewertungen durch ehemalige und aktuelle Mandanten sehen. 

Zu welchem Zeitpunkt fragen Sie Ihre Mandanten, ob sie eine Bewertung abgeben?  

Normalerweise bitte ich erst nach Abschluss des Mandats um eine Bewertung. Wenn aber nach der ersten Beratung unklar ist, ob ich weiter für den Mandanten tätig werde, frage ich gleich danach, damit nicht zu viel Zeit vergeht und der Mandant sich noch gut an die Beratung erinnern kann. 

Sie beraten sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Unterscheidet sich das Reputationsmanagement für die beiden Zielgruppen?   

Für Unternehmen ist die Bewertung einer Dienstleistung selbstverständlicher als für Privatleute. Privatleute kennen dies eher von Hotels oder Restaurants, aber nicht von Anwälten. Daher muss man hier manchmal mehr „Überzeugungsarbeit“ leisten. 

Hat sich die Bedeutung von Online-Bewertungen im Laufe Ihrer Karriere verändert?  

Ja, die Bedeutung von Online-Bewertungen ist deutlich größer geworden. Noch vor ein paar Jahren haben sich viele für einen Anwalt vor Ort entschieden, zu dem sie persönlich in die Kanzlei kommen können. Heute ist eine Beratung per Telefon, E-Mail und Teams bzw. Zoom „normal“. Da man daher kaum mehr auf persönliche Empfehlungen von Freunden oder Bekannten zurückgreifen kann, werden Online-Bewertungen für die Suche nach dem passenden Anwalt immer wichtiger. 

Wie gehen Sie mit negativen Rezensionen um? 

Wenn nur wenige Sterne vergeben wurden, es aber keinen Bewertungstext gibt, ist es natürlich schwierig, darauf zu reagieren. Wenn der Mandant aber seine Bewertung begründet hat, kann man nachvollziehen, worüber sich der Mandant geärgert hat bzw. womit er nicht zufrieden war. Sofern erkennbar ist, um welchen Mandanten es sich handelt (bei anonymen Bewertungen hat man leider keine Chance), nehme ich auf jeden Fall Kontakt mit ihm auf und versuche, auf seine Kritik zu reagieren bzw. ihm meine Sichtweise zu erklären. Sofern wirklich ein Fehler passiert ist, habe ich auch kein Problem damit, mich dafür zu entschuldigen und einen Vorschlag zu machen, wie wir das Problem lösen können. 

Haben Sie häufiger Mandanten, die sich in ihrer Anfrage auf Ihre Bewertungen beziehen? 

Ja, dies kommt häufig vor. Meist finden mich Mandanten über meine Homepage oder einen Artikel zu aktuellen Themen im Internet. Dann wird natürlich auch immer auf die Bewertung geachtet.  

Gibt es eine Bewertung, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? 

Eine einzige Bewertung kann ich nicht herausgreifen. Es gab und gibt zum Glück sehr viele gute und sehr gute Bewertungen, die einem ein gutes Gefühl vermitteln, dass man einem Menschen helfen konnte. Aber auch negative Bewertungen bringen einen weiter, da man mit jeder Bewertung dazulernt. 

Wie überzeugen Sie potenzielle Mandanten online und offline von Ihrer Expertise?  

Online versuche ich (aktuelle und potenzielle) Mandanten regelmäßig mit kleinen Artikeln (sogenannten Rechtstipps) über aktuelle Urteile bzw. Gesetzesänderungen zu informieren. Online-Profile wie bei anwalt.de und meine Kanzleihomepage informieren über mich, meine Kanzlei und meine Tätigkeitsschwerpunkte. Offline versuche ich mit guter Arbeit, verständlichen Erklärungen, zeitnaher Bearbeitung des jeweiligen Falles sowie regelmäßiger Information über den aktuellen Stand des Falles zu überzeugen. 

Rechtsanwältin Tanja Fuß ist mit ihrem persönlichen Anwaltsprofil auf anwalt.de vertreten. In ihrer Anwaltskanzlei Fuß – Die Servicekanzlei – berät sie ihre Mandanten unter anderem im Arbeitsrecht und im Vertragsrecht.    

(LES, THO; ZGRA) 

Wie Sie mit einem erfolgreichen Kanzleimarketing mehr Ratsuchende erreichen und wie Ihnen die anwalt.de-Funktionen dabei helfen, lesen Sie in separaten Ratgebern. Erfahren Sie außerdem, wie Sie Ihre Mandantengewinnung optimieren können.   

Foto(s): ©privat/Tanja Fuß, ©Adobe Stock/bunditinay

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