Wie läuft eine Scheidung ab?

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8 Fragen und Antworten zum Scheidungsverfahren

Die Beendigung der Ehe durch Scheidung ist ein einschneidendes und folgenreiches Ereignis. Wer diesen Schritt gehen will (oder muss), sollte die Grundzüge des Ablaufs einer Scheidung kennen. Der folgende Beitrag gibt diesen Überblick.

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Was ist im Vorfeld der Scheidung zu beachten?

Die Weichen für eine „erfolgreiche“ Scheidung werden bereits vor dem eigentlichen Scheidungsverfahren gestellt, häufig sogar bereits vor der Trennung der Ehegatten. Hierzu gehört auch die Frage, ob und zu welchem Zeitpunkt überhaupt eine Scheidung angestrebt werden soll.

Wie wird das Scheidungsverfahren eingeleitet?

Zu Beginn des Scheidungsverfahrens steht der Scheidungsantrag. Dieser kann von einem Ehegatten beim Familiengericht gestellt werden, wobei jedoch eine anwaltliche Vertretung zwingend vorgeschrieben ist. Der Scheidungsantrag hat sowohl familienrechtliche Folgen, also etwa als Stichtag für die Ermittlung des Zugewinns, als auch erbrechtliche Folgen hinsichtlich der Erb- und Pflichtteilsberechtigung des Ehegatten.

Was ist der Unterschied zwischen einer einvernehmlichen und einer streitigen Scheidung?

Bei der einvernehmlichen Scheidung geht es nur darum, ob die Scheidungsvoraussetzungen vorliegen, nicht aber um die gerichtliche Klärung von umstrittenen Scheidungsfolgen, also z.B. hinsichtlich des Zugewinnausgleichs oder Geschiedenenunterhalts. Auch eine Scheidungsfolgenvereinbarung im Vorfeld des Verfahrens eröffnet die Möglichkeit einer einvernehmlichen Scheidung. Diese läuft nicht nur deutlich schneller ab als ein Rosenkrieg. Die Eheleute sparten auch Geld, weil die Beauftragung nur eines Anwalts ausreicht.

Wo findet das Scheidungsverfahren statt?

Als „Familiensache“ findet die Scheidung beim Familiengericht statt, welches eine Abteilung des Amtsgerichts ist. Welches Familiengericht örtlich zuständig ist, richtet sich nach dem Aufenthaltsort der Ehegatten und gemeinsamer minderjähriger Kinder.

Wie lange dauert eine Scheidung?

Eine Scheidung ist keine Frage von Tagen, sondern eher von Monaten. Die konkrete Dauer hängt davon ab, ob die Scheidung einvernehmlich oder streitig ist, welche Scheidungsfolgen zu klären sind und wie die konkrete Auslastung des angerufenen Familiengerichts ist. Der Ablauf der Scheidung kann aber durch eine vorausschauende Mitwirkung rund um die Antragstellung beschleunigt werden.

Was kostet die Scheidung?

Die Kosten einer Scheidung richten sich nach dem sogenannten „Verfahrenswert“. Dieser hängt vom Einkommen und Vermögen der Ehegatten ab. Neben den Gerichtskosten entstehen Kosten für die Vertretung durch einen Scheidungsanwalt. Hier kann auch ein Honorar nach Zeitaufwand zum Stundensatz geboten sein, das jedoch nicht unter der gesetzlichen Vergütung liegen darf.

Welche Aufgabe hat der Scheidungsanwalt?

Der obligatorische Rechtsanwalt ist vor allem für die streitige Entscheidung von Bedeutung. Hier vertritt er die Interessen seines Mandanten. Formell schreibt er Schriftsätze, stellt Anträge etc. Darüber hinaus legt er auf der Basis der Rechtslage und der Erfolgsaussichten gemeinsam mit dem Mandanten eine Strategie fest, die dann mit einer Reihe taktischer Mitteln umgesetzt wird. Ein erfahrener Scheidungsanwalt wird auch stets die Möglichkeit für eine Scheidungsfolgenvereinbarung prüfen und nutzen, wenn sie sich bietet.

Wie beeinflusst die Strategie den Ablauf der Scheidung?

Noch mehr als die formalen Rechtsfragen entscheidet die richtige Strategie über den Erfolg eines Scheidungsverfahrens. Hierfür muss man sowohl die eigenen Ziele genau definieren, als auch die Interessen, Stärken und Schwächen des Ehegatten.

Konkret beeinflusst dies Strategie den Ablauf der Scheidung dahingehend, als sie darüber entscheidet, ob das Verfahren z.B. beschleunigt oder verlangsamt werden soll oder aber auch bei welchen Punkten eine einvernehmliche Einigung oder eine Entscheidung durch das Gericht angestrebt wird.


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