Anzeige wegen Drogen Kauf von "Picasso / "Rolls Royce" auf "Torrez" / "White House Market" / "Dark Market"?

  • 3 Minuten Lesezeit

Post von der Polizei erhalten wegen Einkäufen im Darknet auf den Plattformen Torrez / White House Market / Dark Market beim Drogenfachverkäufer "Picasso" / "Rolls Royce" aka Jaouad E. ?

Was ist passiert?

Ein junger Mann aus Mainz möchte sich etwas dazu verdienen. Er scheint nicht auf den Kopf gefallen und er arbeitet in einer Firma, die sich IT-Sicherheit auf die Fahnen geschrieben hat. Von neuen alternativen Sicherheitskonzepten und allgemeinen IT-Sicherheitskonzepten liest man da. Was liegt da näher, als im Darknet ein bißchen Geld dazu zu verdienen - was soll bei dem Know How schon schief gehen?

Auf den Plattformen "White House Market" / "Torrez" / "Black Market" verkauft er unter den Usernamen "Picasso" und "Rolls Royce" mit alternativen Sicherheitskonzept Kokain, Amphetamin, Cannabis, Haschisch und XTC Pillen. Wichtig ist ihm der Qualitätsgedanke. So konnte man folgendes lesen:

Nur beste "Konsumgütern" - nur das Beste von Mensch zu Mensch sozusagen.

Irgendwie hat die Polizei aber irgendwie was geflüstert bekommen und hat den Mann einfach mal observiert. Öfter ging er wohl in seiner Bunkerwohnung in der Früchtstraße in Mainz ein und aus. Von dort aus hat er offensichtlich seine Botengänge zu verschiedenen Botengänge im Mainzer Stadtgebiet unternommen. 

Bei einem dieser Botengänge klebten ihm Ermittler an den Hacken. Die in einen Briefkasten geworfenen 17 Warensendungen in Luftpolsterbriefen wurden nach einem Postbeschlagnahmebeschluss des Amtsgerichts Mainz geöffnet. Darin fanden sich:

Danach wurde die Bunkerwohnung im Rahmen einer Hausdurchsuchung genauer unter die Lupe genommen und besondere Aufmerksamkeit erweckten zwei Stahlschränke. Dort fanden die Beamten:

Warum hat die Polizei meine Daten?

Weil auf dem Notebook des Drogenfachverkäufers und Datenschutzspezialisten mit dem alternativen Sicherheitskonzept ein Datenträger gefunden worden ist, der offenbar nicht  so ganz sicher war und entschlüsselt worden konnte.

Da fanden sich dann ein paar Bitcoin Wallets wie zB das "Wasabi" Wallet:

Zwei Probleme für die Kunden tun sich jetzt auf. Zum einen hat der Picasso und Rolls Royce Liebhaber auf der Wasabi Wallet Markierungen gesetzt, die die Zahlungen bestimmten Kunden und deren Adressen zuordnet. Zum anderen wurde bei Anbietern wie zB Binance.com angefragt, welchen Usern die Zahlungen zuzuordnen sind.  Einige dieser Beweisketten sind recht wasserdicht, andere wiederum mit guten Gründen angreifbar.

Ich habe einen Brief von der Polizei erhalten - was soll ich tun?

Aussage verweigern, nicht zum Vernehmungstermin gehen. Anwalt konsultieren. Der wird nach Akteneinsicht prüfen, wie er das Verfahren so geräuschlos wie möglichst vom Tisch kriegt. 

Nicht selten finden sich doch Fehler in der Beweiskette der Kripo und man kriegt die Verfahren noch zur Einstellung aus Mangel an Beweisen nach § 170 Abs. II StPO. 

Welche Strafe habe ich zu erwarten?

Hier geht die Skala von bis. Wenn man keine Einstellung des Verfahrens nach § 170 Abs. II StPO hinkriegt, dann ist an die anderen Einstellungsvorschriften nach 153 a StPO (Einstellung gegen Geldauflage) oder nach § 31 a BtMG (wegen "geringer Menge" an BtM) zu denken.

Sonst kommt ein Strafbefehl mit X Tagessätzen ohne oder ab 91 Tagessätzen mit Eintrag in Führungszeugnis in Betracht. Bei größeren, sog. "nicht geringen Mengen BtM" kommt auch eine Freiheitsstrafe in Reichweite. Für Freiheitsstrafen ohne Bewährung müsste aber schon einiges zusammen kommen.

Habe ich noch mit einer Hausdurchsuchung zu  rechnen?

Wenn schon ein Brief der Polizei / Staatsanwaltschaft gekommen ist, dann in der Regel nicht. Aber auszuschließen ist das auch dann nicht. Kommt wegen der mit dem Brief verbundenen Warnfunktion nur sehr selten vor. 

Kriegt die Führerscheinstelle Wind von der Sache?

Wenn das Verfahren nicht nach § 170 Abs. II StPO eingestellt wird, kriegt die Fahrerlaubnisbehörde Bescheid. Sie wird Sie dann zu einem ärztlichen Gutachten auffordern (Cool bleiben: Der Führerschein ist in der Regel zu retten, wenn Sie sich von mir beraten lassen - und auf das, was ich sage, sogar hören). 

Was ist sonst noch anzuraten?

Ruhe bewahren. Nicht im Internet verrückt lesen. Nicht auf die Idee kommen, eine Beichte bei der Polizei würde es besser machen. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf und ich werde das Verfahren für Sie regeln. 

Übernimmt Rechtsanwalt Björn Schüller bundesweit Mandate? 

Ja, das tut er und wartet auf Ihre Kontaktaufnahme. Die weitaus meisten dieser Verfahren werden im schriftlichen Verfahren geführt und eine Reisetätigkeit ist deshalb nicht notwendig. 

Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme und helfe Ihnen gerne, dieses Kapitel so rasch wie möglich zum Abschluss  zu kriegen.

Foto(s): RA Schüller

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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