Arzthaftungsrecht in der Praxis: Prozesserfolg vor dem Landgericht Frankfurt am Main!

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Qualifizierte Rechtsberatung und -vertretung in einem Arzthaftungsprozess ist wichtig, um sich gegen die regulierungsunwillige Versicherungswirtschaft durchzusetzen. Informationen von Ciper & Coll.

Ärztliche Kunstfehler haben oft erhebliche Konsequenzen für die Betroffenen. Da die Haftpflichtversicherer der Ärzte und Krankenhäuser außergerichtliche Regulierungen in den meisten Fällen verweigern, ist der Patient sodann gezwungen, gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was Versicherungen im Vorfeld vielfach als „schicksalhaftes Geschehen“ abgetan hatten, stellt sich vor Gericht in vielen Fällen als eine Fehlbehandlung dar, die für den geschädigten Patienten zu Schadenersatz und Schmerzensgeld führt. Dr. Dirk C. Ciper LL.M., Fachanwalt für Medizinrecht, stellt im nachfolgenden einen Prozesserfolg der Anwaltskanzlei Ciper & Coll. vor:

Landgericht Frankfurt/M.: Fehlerhafte Indikation zur Biopsie nach Meningeom, 180.000,- Euro plus Feststeller, LG Frankfurt/M., Az.: 2 – 04 O 218/14

Chronologie

Die Klägerin leidet an einem Meningeom WHO I. Sie stellte sich in der Klinik der Beklagten aufgrund von Sehstörungen vor. Dort veranlassten die Mediziner eine stereotaktische Biopsie des Tumors. Es stellte sich eine linksseitige spastische Hemiparese mit Hemihypästhesie ein sowie eine rechtsseitige Pneumonie, die in eine Embolie überging. Seit dem Vorfall leidet die Klägerin unter deutlichen Bewegungseinschränkungen und ist in ihrer allgemeinen Lebensführung erheblich beeinträchtigt. Sie ist auf einen Rollator angewiesen.

Verfahren

Das Landgericht Frankfurt/M. hat den Vorfall fachmedizinisch hinterfragen lassen. Der befasste Sachverständige führte überzeugend aus, dass die erfolgte Biopsie, die zu dem Schaden führte, nicht indiziert war. Daraufhin verurteilte das Gericht die Beklagte zu einem Schmerzensgeld von 180.000,- Euro und stellte zudem fest, dass die Beklagte verpflichtet ist, der Klägerin auch sämtlichen weiteren materiellen Schaden für Vergangenheit und Zukunft zu zahlen. Im Übrigen habe sie vorgerichtliche Anwaltskosten von über 10.000,- Euro zu zahlen.

Anmerkungen von Ciper & Coll.

Eine Besonderheit in dieser Angelegenheit liegt darin, dass das befasste Gericht das von Klägerseite beanspruchte Schmerzensgeld in Höhe von 150.000,- Euro sogar noch für untersetzt erachtete und auf 180.000,- Euro anhob. Die Höhe steht im pflichtgemäßen Ermessen des Gerichts. Hinsichtlich der zugesprochenen Feststellungsansprüche werden weitere Verhandlungen über sechsstellige Beträge erfolgen, so Rechtsanwalt Dr. D. C. Ciper LL.M., Fachanwalt für Medizinrecht.

Medizingeschädigte Patienten sollten bei der Suche des zu vertretenden Anwaltsbüros vor allem auf folgende fünf Punkte achten

1. Kompetenz

Diese basiert auf dem Erfahrungsschatz der Kanzlei auf dem Gebiet des Medizinrechts. Jahrzehntelange Erfahrungen zahlen sich eher aus als wenige Berufsjahre.

2. Qualifizierung

Diese basiert auf der Erfolgsstatistik: Mehrere hundert nachweisbare Prozesserfolge in wenigen Jahren lassen eher auf die Qualität der Kanzlei schließen als beispielsweise ein gutes Dutzend aufgeführte Fälle.

3. Fachanwaltschaft

Rechtsanwälte, die den Titel „Fachanwalt für Medizinrecht“ tragen, weisen nach, dass sie auf diesem Gebiet über besondere praktische und theoretische Kenntnisse verfügen, die Anwälte ohne diesen Titel gerade nicht vorweisen können.

4. Teamarbeit

Es ist einleuchtend, bei der Auswahl des Anwaltsbüros auf ein Team erfahrener Rechtsanwälte zurückzugreifen. Nur so ist gewährleistet, dass durch regelmäßigen kanzleiinternen Austausch und Hilfestellungen untereinander das bestmögliche Ziel für den Mandanten erreicht wird. In Klein- oder Kleinstkanzleien fehlt gerade diese Möglichkeit, ganz unabhängig von den Komplikationen in Urlaubs- oder Krankheitsfällen sowie sonstigen Abwesenheiten des Bearbeiters.

5. Ortsnähe

Schließlich liegt es bereits aus pragmatischen Gründen auf der Hand, dass ein medizingeschädigter Mandant aus z. B. Südbayern nicht unbedingt eine Kanzlei an der Nordseeküste involvieren sollte und umgekehrt.



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