Audi mit Q5 im Benzinerskandal

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Audi Benzinerskandal in Kürze

Dem SWR liegt exklusiv ein aktuelles Gerichtsgutachten vor, das für einen Audi Q5 TFSI 2.0 (Euro 6), Baujahr 2015, angefertigt wurde. Hintergrund ist eine Klage gegen Audi vor dem Landgericht Offenburg. Auch Benzinmotoren werden nun vom Abgasskandal betroffen sein, da mit dem Gutachten eine unzuässige Abschalteinrichtung festgestellt wurde. Beim Einschlagen des Lenkrades waren die Abgasswerte deutlich erhöht. 

Benzinerskandal bei Audi Q5Audi Q5 TSFI: Ausstoß 300 % über Audi Herstellerangaben

Im vorliegenden Fall kam der Gutachter zu dem Ergebnis, dass bei Lenkeinschlag der Ausstoß an Stickoxiden um 24 Prozent und an Kohlenmonoxid um 60 Prozent anstieg. Im Ergebnis lag der Ausstoß an Stickoxiden bei mehr als 80 mg/km – und damit über dem Grenzwert für Euro 6 Benziner von 60 mg/km. Zudem lag der Ausstoß 300 Prozent über den Herstellerangaben von Audi, so der Gutachter. Seit 2017 gab es bereits Hinweise von amerikanischen Umweltbehörden zu Audi-Fahrzeigen, dass der Lenkradeinschlag die Abgaswerte verändert. Es ist schon sträflich, wie lange Politik und Behörden, insbesondere das KBA (Kraftfahrtbundesamt) untätig blieben.

Strafanzeige wegen Betrugs gegen Ex Audi Chef

Aufgrund des aktuellen Gutachtens zum Audi Q5 hat die Kanzlei jetzt Strafanzeige gegen Ex-Audi-Chef Rupert Stadler gestellt – wegen Betrugs. 

Nach Presseberichten des SWR und der Tagesschau sei die unzulässige Abschalteinrichtung auch intern bei VW bekannt gewesen. 

Interne Papiere bei VW zum Benzinerskandal

Wenn das Lenkrad bei der Abgasprüfung nicht eingeschlagen sei, würde die Schaltung des Automatikgetriebes verändert, heißt es in dem internen Papier, das dem SWR vorliegt. Dadurch würde der Schadstoffausstoß beim Abgastest sinken. Es gebe zudem eine “zyklusnahe Bedatung”. Dies erhärtet den Verdacht, dass bei Benzinern mit dem Automatikgetriebe AL 551, wie beim Audi Q5, eine sogenannte “Zykluserkennung” vorliegt.

Welche Modelle sind noch betroffen vom Benzinerskandal?

Wir gehen derzeit davon aus, dass Euro 6 Modelle von Audi mit dem Automatikgetriebe AL 551 betroffen sind und eine “Prüfstanderkennung” durch Lenkwinkel haben.

Welche Ansprüche hat man im Audi Benzinerskandal? 

Nach aktueller Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes ist eine Prüfstandserkennung illegal, wenn damit Abgaswerte verändert werden. Genau dies ist laut dem aktuellen Gutachten beim Audi Q5 der Fall. So kann der Dieselskandal zum Benzinskandal werden.

Ähnlich wie im bekannten VW Dieselskandal oder Abgasskandal können Käufer Schadenersatzansprüche gegen den Mutterkonzern VW oder auch direkt gegen dei Audi AG geltend machen. Denn Audi hat – wenn sich der Verdacht bestätigt – vorsätzlich und sittenwidrig über die Abgasswerte z.B. des Audi Q5 getäuscht und bewußt falsche Herstellerangaben getätigt, um höhere Absatzzahlen zu erreichen.

Audi Q5 Käufer können daher ihren Kaufpreis, abzüglich einer Nutzungsentschädigung für gefahrene Kilometer ersetzt verlangen und das Auto zurück geben. Vermutlich sind noch weitere Benzinmodelle betroffen.

Lesen Sie mehr zum Abgasskandal, Berechnung des Schadenersatzanpruchs und den Erfolgsaussichten einer Klage auf unseer Interentseite justus-abgasskandal.de. Die Kanzlei Justus Rechtsanwälte ist von Beginn des Abgasskandals auf die Vertretung von Autokäufern spezialisiert und setzt bundesweit erfolgreich Schadenersatzansprüche gegen Autohersteller durch. Fragen Sie einfach eine kostenfreie Erstberatung an.

Foto(s): K. Steffan


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