BlackRock: Größter unabhängiger Vermögensverwalter lässt Branche aufhorchen

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Entlassungen und Umstrukturierungen

BlackRock, der weltgrößte unabhängige Vermögensverwalter (ca. 6,4 Billionen US-Dollar verwaltetes Vermögen), lässt die Branche aufhorchen. Das Unternehmen um Präsident Rob Kapito kürzt seine Arbeitsplätze um drei Prozent. Diese Maßnahme betrifft 500 Arbeitnehmer, die das Unternehmen in den kommenden Wochen verlassen sollen und auch deutsche Tochterfirmen sind betroffen. Andere große Vermögensverwalter kündigen ebenfalls Entlassungen und Umstrukturierungen an.

Grund hierfür sind die Digitalisierung der Branche und das Ausweichen der Kunden auf alternative Finanzprodukte. In Europa gilt zudem (seit diesem Jahr) eine neue Anlageregelung (Mifid II), die eine vollständige Transferenz der anfallenden Gebühren sicherstellen soll. Mit ca. 1,3-1,6 Prozent liegen die Kosten bei Vermögensverwaltern deutlich höher als anfallende Kosten der ETFs (börsenorientierten Indexfonds).

Kunden werden also nicht nur weniger in die Branche investieren, sondern auch investiertes Geld aus den Fonds zurückziehen.

Der Druck auf die großen Vermögensverwalter steigt

Der Branche wurde schon lange eine Konsolidierung vorhergesagt. Jedoch ist BlackRock ein Vorreiter, da die Branche konjunkturelle Veränderungen nachweislich erst mit einer Verzögerung spürt, so Ingo Mainert von Allianz Global Investors. Großes Thema der Branche ist die Kostenoptimierung und damit einhergehende Übernahmen, Fusionierungen und Umstrukturierungen der Unternehmen.

Rob Kapito beschreibt die Situation in seinem Memorandum wie folgt: „Die Unsicherheit im Markt wächst, neue Investorenpräferenzen entwickeln sich und das Ökosystem, in dem wir arbeiten, wird immer komplexer.“ Die Stellenstreichungen sollen dabei neue Investitionen in Wachstumsbereiche finanzieren. 

Starke Konkurrenz in Europa

In Europa wurde BlackRock der Rang streitig gemacht, so das Portal „finanzen.net“. Demnach zogen UBS Asset Management, Natixis Managers und Allianz Global Investors an BlackRock vorbei. Dies gilt aber nur für den europäischen Markt.

Die Gesamtsituation für BlackRock ist weitaus weniger dramatisch, als es nun den Anschein macht.

So sollen trotz der Stellenstreichungen die Beschäftigtenzahlen um vier Prozent höher liegen als im Vorjahr.

Wie sich die Branche weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.

Für weitere Informationen zum Arbeitsrecht: https://kanzlei-hpc.de/taetigkeitsgebiete/arbeitsrecht/


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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