Fair Pay für Content Creatoren: So sicherst du dir gerechte Bezahlung bei Kooperationen
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Social Media boomt, und damit auch die Möglichkeiten für Kooperationen mit Marken. Ob Instagram, YouTube oder TikTok – Content Creator sind die Gesichter, die Produkte authentisch in Szene setzen. Doch wie stellst du sicher, dass du für deine Arbeit fair bezahlt wirst? Dieser Artikel gibt dir wertvolle Tipps und zeigt, welche rechtlichen Schritte du beachten solltest, um dein Einkommen abzusichern.

Warum faire Bezahlung so wichtig ist
Als Content Creator bist du nicht nur kreativ, sondern auch Unternehmer. Deine Inhalte generieren Reichweite, Engagement und letztlich Umsatz für dein Unternehmen. Es ist daher essenziell, dass deine Leistung angemessen entlohnt wird. Häufig begegnen Creator jedoch Problemen wie:
Unklare Vergütungsmodelle: Was ist dein Content tatsächlich wert? Pauschalzahlungen, Affiliate-Modelle oder Produktentlohnung können leicht unter deinem tatsächlichen Marktwert liegen.
Fehlende Verträge: Viele Kooperationen werden nur mündlich oder per Nachricht vereinbart – ein Risiko für dich.
Verzögerte Zahlungen: Einige Partner zahlen nicht rechtzeitig oder versuchen, die Vergütung nachträglich zu kürzen.
Kenne deinen Marktwert
Bevor du überhaupt mit einem Unternehmen verhandelst, solltest du deinen Marktwert kennen. Dieser hängt von mehreren Faktoren ab:
Reichweite: Wie viele Follower oder Abonnenten hast du?
Engagement-Rate: Wie oft wird dein Content geliked, geteilt oder kommentiert?
Nische und Expertise: Eine treue, spezialisierte Zielgruppe ist oft wertvoller als große, aber unspezifische Reichweite.
Es gibt Online-Tools, mit denen du grob kalkulieren kannst, welchen Wert deine Posts haben. Zusätzlich kannst du dich mit anderen Creatoren in deiner Branche austauschen, um eine Orientierung zu erhalten.

Transparenz und Verhandlungen
Viele Marken starten die Zusammenarbeit mit einem Angebot. Doch dieses Angebot ist oft verhandelbar. Hier ein paar Tipps:
Fordere ein Budget an: Frage Unternehmen gezielt nach ihrem Budgetrahmen, bevor du ein Angebot machst.
Gib deinem Content einen Preis: Kalkuliere den Aufwand für Konzept, Erstellung und Veröffentlichung. Vergiss nicht die Rechte an deinen Inhalten, denn Marken nutzen deine Inhalte oft über die vereinbarte Plattform hinaus.
Setze Deadlines: Vereinbare einen klaren Zeitplan für Zahlungen, am besten mit einer festen Frist (z. B. 30 Tage nach Rechnungseingang).
Verträge sind Pflicht
Ein Vertrag schützt dich vor bösen Überraschungen und sorgt für klare Verhältnisse. Folgende Punkte sollten in deinem Vertrag stehen:
Leistungsbeschreibung: Was lieferst du, und in welchem Zeitraum?
Vergütung: Wie wird gezahlt, und wann? Pauschalbeträge, erfolgsabhängige Modelle oder kombinierte Optionen sollten klar geregelt sein.
Rechteübertragung: Falls du Nutzungsrechte an deinen Inhalten überträgst, könnte dies zeitlich, geografisch und inhaltlich beschränkt sein.
Kündigungsregelungen: Was passiert, wenn die Kooperation vorzeitig beendet wird?
Wichtig: Lass den Vertrag von einem Anwalt prüfen, bevor du ihn unterzeichnest.
Rechtliche Fallstricke vermeiden
Es gibt einige rechtliche Besonderheiten, die Content Creatoren kennen sollten:
Kennzeichnungspflichten: Werbepostings müssen deutlich als Werbung gekennzeichnet sein. Verstöße können teure Abmahnungen nach sich ziehen.
Urheberrecht: Nutze nur Material (z. B. Musik, Bilder), für das du die nötigen Rechte hast. Partner erwarten professionelle Arbeit – Rechtsstreitigkeiten schaden deinem Ruf.
Steuern und Sozialabgaben: Als Selbstständiger bist du für die ordnungsgemäße Versteuerung deiner Einnahmen verantwortlich.

Rechtstipp:
Wenn du dir unsicher bist, wie du deinen Wert kalkulieren oder rechtlich absichern kannst, suche den Rat einer spezialisierten Kanzlei. Diese kann dir bei der Vertragsgestaltung, rechtlichen Prüfungen und Verhandlungen helfen. Ein Rechtsbeistand ist besonders wichtig, wenn Partner versuchen, Verträge einseitig zu ändern oder Zahlungen zu verzögern.
Faire Bezahlung für Kooperationen ist kein Luxus, sondern dein gutes Recht. Mit klaren Verhandlungen, einem wasserdichten Vertrag und rechtlicher Unterstützung kannst du sicherstellen, dass deine kreative Arbeit angemessen honoriert wird.

Wie können wir helfen?
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