Fake-Plattform „Bergfürst Investment & Partners“ lockt Anleger in die Falle

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In der digitalen Finanzwelt häufen sich Fälle von Betrug durch täuschend echt wirkende Fake-Plattformen. Immer öfter kopieren Kriminelle bekannte und vertrauenswürdige Finanzdienstleister - teilweise bis ins Detail -, um arglose Anleger zu täuschen. Diese Betrüger nutzen das Vertrauen und die Bekanntheit etablierter Marken aus, um ihre Opfer in eine falsche Sicherheit zu wiegen. Der nachfolgende Fall zeigt, wie perfide diese Masche funktioniert: Eine gefälschte Version der renommierten Crowdinvesting-Plattform Bergfürst hat einen Anleger um 100.000 Euro gebracht.

Erfahrungsbericht eines betroffenen Anlegers:

Ich bin leider Opfer einer ausgeklügelten Internetbetrugsmasche geworden und möchte meine Erfahrung mit Ihnen teilen. Es geht um 100.000 Euro aus meiner Lebensversicherung, die ich als Festgeld zur Alterssicherung anlegen wollte. Die vermeintliche Anlageberatungsfirma "Bergfürst Investment & Partner" (BIP) in München entpuppte sich als gut gemachter Fake. Vor der Anlage hatte ich bei einer langjährigen Bekannten, die als Bankkauffrau arbeitet, nach ihrer Einschätzung gefragt. Sie konnte ebenfalls keinen Haken erkennen, was mich in Sicherheit wiegte. BIP schickte mir einen Eröffnungsantrag für ein Festgeldkonto zu, gefolgt von einer Zahlungsanleitung mit IBAN. 

Als Kontoempfänger war mein eigener Name angegeben. Ich überprüfte, ob die Nummer zu einem Santander-Konto gehörte, und als dies zutraf, überwies ich am 23. August 2024 die 100.000 Euro. In den folgenden Gesprächen mit meinem vermeintlichen BIP-Kundenberater kamen mir Zweifel. Weitere Recherchen bestätigten meinen Verdacht: Ich war Opfer eines Betrugs geworden. Umgehend erstattete ich Anzeige, veranlasste am 17. September einen SEPA-Recall. Leider habe ich große Zweifel, dass sich derzeit ernsthaft jemand um meinen Fall kümmert. Weder liegt mir das Ergebnis des SEPA-Recalls vor, noch eine Stellungnahme der Santander. Ich befürchte, dass eine erfolgreiche Aufklärung aussichtslos sein könnte. Nun wende ich mich vertrauensvoll an Sie und bitte um Ihre Einschätzung, Ihre Expertise in solchen Fällen wäre für mich sehr wertvoll.

Betrügerische Maschen erkennen

Tatsächlich gibt es immer mehr Betrugsfälle, bei denen Betrüger gefälschte Websites oder Plattformen nutzen, die den Originalen teilweise zum Verwechseln ähnlich sehen, um ahnungslose Nutzer zu täuschen. Diese gefälschten Plattformen imitieren das Design, die Logos und sogar die Farben und Schriftarten der echten Plattformen, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. Solche Betrügereien betreffen häufig Finanzdienstleister, Online-Banking-Portale, Investitionsplattformen und auch beliebte E-Commerce-Websites.

Einige typische Methoden sind:

  • Phishing-Websites: Diese sehen aus wie die Seiten bekannter Finanzinstitute oder Investmentplattformen und fordern Nutzer dazu auf, ihre Zugangsdaten, Kreditkarteninformationen oder persönliche Daten einzugeben. Die Daten werden dann für weitere Betrugsversuche genutzt.
  • Fake Investmentplattformen: Bei diesen Plattformen wird eine seriös aussehende Umgebung geschaffen, in der Nutzer Geld anlegen sollen. Sobald Geld eingezahlt wird, können die Betrüger es abziehen, ohne dass eine tatsächliche Investition stattgefunden hat.
  • Clone-Firmen: Betrüger verwenden Namen und Informationen von echten Unternehmen, die sie leicht abwandeln (beispielsweise einen Buchstaben hinzufügen oder austauschen), sodass Nutzer die Fälschung nicht sofort erkennen. Sie präsentieren auf den gefälschten Plattformen auch echte, aber gefälschte Lizenzen oder Bewertungen.
  • Gefälschte Apps: Besonders im Finanzbereich gibt es Fälle, bei denen Betrüger Fake-Apps erstellen, die den Original-Apps täuschend ähnlich sehen und versuchen, Daten abzugreifen.

Um sich zu schützen, ist es wichtig, die Webadressen genau zu prüfen, niemals auf verdächtige Links in E-Mails zu klicken und stets offizielle Websites direkt aufzurufen. Finanzaufsichtsbehörden warnen regelmäßig vor solchen Betrügereien und veröffentlichen Listen von gefälschten Unternehmen und Plattformen.

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Foto(s): KBH

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