Finanzagent, Money Mule, lukrativer Nebenjob? - Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche droht!
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Betrugsmasche: Finanzagent, Love Scam ❤️, Money Mule & Job Scamming
Wenn mit schnellem Geld für wenig Arbeit geworben oder nach einem kurzen Chat bedingungslose Liebe versprochen wird, steckt oft genug Betrug dahinter. Eine beliebte Masche, vor der die Kriminalpolizei als auch die Verbraucherzentrale warnen, sind das Angebot eines lukrativen Nebenjobs (Job-Scamming), Stellenausschreibungen als Finanzagent, Financial Agent, Finanzmanager, Treuhandagent, Finanztransaktionsmanager und sogenannte Love Scams.
Was benötigt wird, um den neuen Traumjob oder einen Traummann zu angeln? „Eigentlich nichts. Man muss ein Girokonto im SEPA-Raum haben und wissen, wie eine Überweisung durchgeführt wird. Schon stehen die Türen für einen vermeintlich lukrativen Nebenjob oder die große Liebe weit offen. Tatsächlich stecken aber Betrüger dahinter, die nichts anderes im Sinn haben, als ihren ahnungslosen Finanzagenten als Strohmann, bzw. als sogenannten "money mule" für den Transfer von Geldern ins Ausland zu missbrauchen oder die Herzdame zu großzügigen Geldgeschenken oder zum Durchreichen von Geld zu veranlassen“, sagt Rechtsanwalt Benjamin Hasan, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Frankfurt a.M.
Ziel der Betrüger: Zugriff auf das Girokonto
Aufgabe des Finanzagenten oder money mule ist es, sein Girokonto für Überweisungen an Dritte zu nutzen. Dazu werden zunächst Gelder auf das Konto des Finanzagenten überwiesen, die die Betrüger zuvor von anderen Opfern z.B. durch Phishing oder betrügerisches Fehlleiten von Zahlungsaufträgen ergaunert haben. Der ahnungslose Finanzagent soll die eingehenden Beträge dann wiederum an Dritte, meist auf Konten im Ausland, transferieren. Dafür soll er "Provisionen" zwischen 5 und 20 Prozent der überwiesenen Beträge behalten dürfen.
Bei teilweise sechstelligen Zahlungseingängen hört sich das wirklich nach leicht verdientem Geld an. Doch das dicke Ende kommt zum Schluss: Der Finanzagent hat den Betrag überwiesen und das Geld ist weg. Widerrufen die ursprünglichen Opfer dann die Überweisung , muss der Finanzagent für den Schaden aufkommen. Oder der Betrag wird von den getäuschten Firmen, die rasch merken, dass das Geld nicht beim rechtmäßigen Empfänger landete, klageweise zurückgefordert.
Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen "Opfer"
Der Finanzagent oder Nebenjobber wird durch diese Betrugsmasche nicht nur um sein eigenes Geld gebracht, ihm droht auch noch eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf (Beihilfe zur) Geldwäsche, da er dabei geholfen hat, Herkunft und Transferwege des Geldes zu verschleiern. Gleiches gilt für Love Scam Opfer: haben Sie für ihren Herzbuben Gelder empfangen und weitergereicht, kann der Straftatbestand der Beihilfe zur Geldwäsche erfüllt sein. Schon bei leichtfertiger Geldwäsche drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren. Zudem kann die BaFin gegen Finanzagenten ein Verfahren wegen des unerlaubten Betreibens von Finanzdienstleistungen (i.e. Finanztransfergeschäfte gem. § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 ZAG) gegen den Finanzagenten einleiten.
Kontosperre und Arrest drohen
Regelmäßig werden Konten von Finanzagenten und Love Scam Opfern samt eigenem Guthaben durch die Staatsanwaltschaft gepfändet, um Regressansprüche zu sichern. Bei einem Arrest über einen sechstelligen Betrag ist damit oftmals auch das eigene Guthaben der Finanzagenten betroffen. Denn Verfügungen über das eigene Geld sind während des Bestehens eines Arrestbeschlusses der Staatsanwaltschaft auch nicht über das eigene Guthaben möglich.
"Geldeseln", die gutgläubig auf die Betrüger hereingefallen sind, droht also nicht nur ein finanzieller Verlust, sondern noch weitere rechtliche Sanktionen wie staatsanwaltschaftliche Ermittlungen, Kontopfändung, Zivilklage und ggfs. Bußgelder der BaFin.
If it sounds too good to be true, it probably is
Um Finanzagenten anzuwerben, sind die Betrüger kreativ. Neben klassischen Stellenanzeigen suchen sie ihre Opfer z.B. auch in Dating-Portalen (Love Scam) oder nehmen persönlich Kontakt auf. Dabei wird auch nicht vor vorgetäuschten Liebesbekundungen, Verlöbnissen und Treueschwüren Halt gemacht, um mittelbar Zugriff auf die IBAN eines Opfers zu erschleichen, das dann Geld empfängt und für die Betrüger weiterreicht oder ihnen eigenes Geld überweist. „Grundsätzlich sollte auf solche Angebote mit leicht verdientem Geld oder plötzliche Liebesbekundungen sehr misstrauisch reagiert werden. Das gilt umso mehr, je verlockender die Provisionszahlungen oder Versprechen einer gemeinsamen Zukunft erscheinen. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens Betrug“, sagt Rechtsanwalt Hasan.
Ist man schon Opfer der Betrüger geworden, sollte umgehend anwaltlicher Rat in Anspruch genommen werden. Einerseits, um vom eigenen Geld zu retten, was noch zu retten ist, andererseits um weitere rechtliche Konsequenzen abzuwenden. Scham ist oftmals ein Faktor, weshalb sich Betroffene niemandem anvertrauen. Im eigenen Umfeld als naiv oder liebestoll zu gelten, halten viele nicht aus. Sich einem zur Verschwiegenheit verpflichteten Rechtsanwalt anzuvertrauen, der nicht verurteilt, sondern Interessensvertreter ist, kann Licht ins Dunkel bringen und manchmal zugleich befreiend wirken.
Setzen Sie auf einen versierten Interessensvertreter
Benjamin Hasan ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht. In seiner mehr als zehnjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt vereint er die Expertise eines prozesserfahrenen Fachanwalts für Bankrecht mit der eines Chief Compliance Officers einer Bank. Er vertritt Betroffene je nach Bedarfsfall sowohl strafrechtlich gegenüber Ermittlungsbehörden, weil bereits ein Arrest vorliegt, als auch zivilrechtlich gegenüber Finanzdienstleistern, wenn dies sinnvoll erscheint, weil noch keine Maßnahme der Staatsanwaltschaft zur Sicherung von Vermögenswerten (z.B. §§ 111e, 111f, 111k StPO) eingeleitet wurde. Im Falle eines Ermittlungsverfahrens zeigt er zudem rechtliche Handlungsmöglichkeiten auf. Haben Sie bereits eine Vorladung der Kriminalpolizei erhalten wegen des Verdachts der Geldwäsche und "Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte", sollten Sie keine Zeit mehr verlieren.
Medien berichten über unsere Siege vor Gericht
Die Medien (N-TV, Zeit online, Handelsblatt, Börsenzeitung, etc.) berichten über unsere Arbeit und vertrauen unserer Expertise in Sachen Geldwäsche. Vertrauen auch Sie unserer Erfahrung aus hunderten Prozessen sowie unserem bankspezifischen Expertenwissen, das bei Ermittlungsverfahren zu Geldwäsche den entscheidenden Unterschied machen kann.
Dabei ist für unsere Anwälte unerheblich, ob es sich in Ihrem Fall um ein Millionenvermögen oder um die Haushaltskasse handelt, die betroffen ist. Wir kämpfen für unsere Mandanten bundesweit mit größtem Einsatz und freuen uns, wenn andere Anwälte die Urteile zitieren, die wir erwirkt haben.
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