Geblitzt: Gem. Rade, Rader Hochbrücke, A 7, km 59,485 in Rtg. Süden- Bußgeld vermeiden!

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Seit 2020 ist an dieser Messstelle ein fester Blitzer installiert. Pro Jahr werden von Ihm fast 100.000 Raser erfasst. Falls Sie auch dessen Opfer wurden und  deswegen einen Anhörungsbogen erhalten haben, kann Ihnen ein erfahrener Verteidiger das drohende Bußgeld, Punkte oder Fahrverbot ersparen. Denn das hier eingesetzte Messgerät des Typs Traffiphot S ist für seine Fehleranfälligkeit berüchtigt. Diese Unzuverlässigkeit ist der Hauptgrund, warum nach einem Einspruch überdurchschnittlich viele Verfahren eingestellt werden.

Dieses Messsystem ermittelt die Geschwindigkeit mit Hilfe von drei Piezokontakten, die fest in die Fahrbahn verlegt wurden und zwar im rechten Winkel zur Fahrtrichtung  und in einem Abstand von 1,5 Meter. Sie registrieren  den Druck, welcher von den überfahrenden Fahrzeugen ausgelöst wird. Mittels der daraus gewonnen Daten kann die Fahrzeit für die Messstrecke und damit die gefahrene Geschwindigkeit berechnet werden. 

Allerdings sind für die Exaktheit der Messmethode spezielle Voraussetzungen nötig.

Sehr wichtig ist  der Zustand des Messstellenbereichs. Der dortige Fahrbahnbelag muss sich für eine exakte Messung in einem homogenen, ebenen und unbeschädigten Zustand befinden. Spurrillen in Fahrtrichtung dürfen bei der eichamtlichen Erstprüfung über die Sensorlänge höchstens eine Tiefe von 1,5 cm aufweisen. Der Zustand der hiesigen Messstelle erfüllt regelmäßig  diese Voraussetzungen nicht. Denn der dichte Verkehr und die Witterung nutzen den Belag naturgemäß stark ab und verhindern so eine exakte Datenanalyse. Die Brücke befindet sich außerdem in einem maroden Zustand und soll bis 2026 deswegen ersetzt werden. Die Geschwindigkeitsbegrenzung existiert gerade, um den Fahrbahnbelag zu schonen. Daher ist dieser logischerweise in einem angegriffenen Zustand und eine regelmäßige Überprüfung der Messeinstellungen findet, wie in zahlreichen Verfahren dokumentiert, nicht immer statt.  Oft sind hier auch die Induktionsschleifen durch den starken Verkehr und Erschütterungen beschädigt. Schon kleinste Risse und Verschiebungen führen aber zu Differenzen von bis zu 30 km/h. In diesem Fall kann daher gar keine exakte und nachprüfbare Bestimmung der Geschwindigkeit vorliegen.  

Testreihen haben wiederholt nachgewiesen, dass entsprechende Fehlauslösungen beim Traffiphot S aufgrund defekter Messkabeln häufig vorkommen. Auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt hat dies erkannt und aus diesem Grund die sogenannte Piezo-Richtlinie herausgegeben. Danach müssen die Kabel gesondert und nachweisbar - in der Regel alle 6 Monate - geprüft werden. Fehlt hierfür ein Nachweis in der Akte, ist schon wegen dieses Umstands die Messung unverwertbar. Auch die Veränderung der erlaubten Geschwindigkeit bei stärkeren Windgeschwindigkeiten spiegelt sich nicht immer exakt in der Einstellung des Messgerätes.  So kann das Gerät eine vermeintliche Überschreitung aufzeichnen, obwohl die Beschränkung gar nicht angezeigt wurde. Besonders das Zusatzschild 7,5 t sorgt bei Ortsfremden immer wieder für Irritationen. Ebenfalls können feinste Erschütterungen, auf den anderen Fahrbahnen oder der Brücke selbst, die Messung negativ beeinflussen.

Bei einer Überprüfung Ihrer Rohmessdaten und der Messprotokolle können diese und noch viele weitere Fehler gefunden werden.

Rechtsanwalt Andreas Junge holt daher für jeden Messvorgang ein TÜV- geprüftes  Sachverständigengutachten ein.  Dieses ist die Grundlage für Beweisanträge, mit denen die Ungenauigkeit der Messung dem hier zuständigen Amtsgericht Rendsburg nachgewiesen wird. 

Als Ergebnis folgt ein Freispruch oder das Verfahren wird zumindest eingestellt.

Punkte im Fahreignungsregister (früher Verkehrszentralregister) in Flensburg oder gar ein Fahrverbot bleiben Ihnen in diesem Fall erspart. 

Haben Sie eine Rechtsschutzversicherung entstehen Ihnen für dieses Verfahren keine Kosten.

Senden Sie einfach Ihre Fragen per mail (junge@jhb.legal) oder rufen Sie in der Kanzlei von Rechtsanwalt Andreas Junge an. 

Eine kurzfristige Kontaktaufnahme ist auch über Handy (01792346907) möglich. 

Foto(s): andreas junge

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