Gewerbe gründen ohne Risiko? Warum Sie die wichtigsten Versicherungen nicht ignorieren dürfen!

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Die Gründung eines Gewerbes ist ein bedeutender Schritt in die Selbstständigkeit. Neben der Anmeldung des Gewerbes und der Planung des Geschäftskonzepts spielt der Versicherungsschutz eine zentrale Rolle. Dieser Artikel erläutert, welche Versicherungen für Gewerbetreibende verpflichtend sind, und gibt Hinweise, wie Sie sich optimal absichern können.

Gewerbe anmelden – Pflichtversicherungen im Überblick

Während die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt der erste Schritt ist, sollte die Absicherung Ihres Unternehmens nicht vernachlässigt werden. Je nach Art des Gewerbes sind einige Versicherungen gesetzlich vorgeschrieben.

Krankenversicherung

In Deutschland ist die Krankenversicherung für Selbstständige verpflichtend. Sie haben die Wahl zwischen: Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV): Beiträge basieren auf Ihrem Einkommen. Privater Krankenversicherung (PKV): Hier spielt Ihr Gesundheitszustand eine größere Rolle bei der Beitragsberechnung.

Rentenversicherung

Die Rentenversicherungspflicht kann auch für Selbstständige bestehen, darunter:

  • Handwerker, die in die Handwerksrolle eingetragen sind.
  •  Selbstständige mit einem einzigen Auftraggeber („arbeitnehmerähnliche Selbstständige“).
  •  Lehrkräfte, Erzieher oder Pflegekräfte, die auf Honorarbasis arbeiten.

Unfallversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung ist für bestimmte Berufsgruppen wie Handwerker oder Baubetriebe Pflicht. Über die zuständige Berufsgenossenschaft wird ein Schutz bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gewährleistet.

Kfz-Haftpflichtversicherung

Betreiben Sie ein Gewerbe, das Fahrzeuge einsetzt (z. B. Lieferservice oder Transport), ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben.

Freiwillige Versicherungen – sinnvoller Schutz

Neben den gesetzlichen Pflichtversicherungen gibt es freiwillige Versicherungen, die dringend empfohlen werden, um finanzielle Risiken zu minimieren.

  • Betriebshaftpflichtversicherung: Schützt vor Schadenersatzansprüchen Dritter, z. B. bei Personen- oder Sachschäden.
  • Berufshaftpflichtversicherung: Insbesondere für beratende Berufe wie Anwälte, Architekten oder Steuerberater unverzichtbar.
  •  Inhaltsversicherung: Deckt Schäden an Betriebseinrichtungen und Waren durch Feuer, Wasser, Diebstahl etc. ab.
  • Rechtsschutzversicherung: Unterstützt Sie bei juristischen Streitigkeiten, die im Geschäftsalltag entstehen können.
  • Cyber-Versicherung: Ein Schutz gegen Schäden durch Cyberangriffe wird für digitale Unternehmen immer wichtiger.

Rechtstipps für Gründer

Pflichten prüfen: Informieren Sie sich bei der Gewerbeanmeldung genau über Ihre Versicherungspflichten. Berufsgenossenschaften und Kammern (z. B. Handwerkskammer oder Industrie- und Handelskammer) können dabei wichtige Ansprechpartner sein.

Versicherungsbedarf analysieren: Lassen Sie eine Risikoanalyse durchführen, um festzustellen, welche freiwilligen Versicherungen in Ihrer Branche unverzichtbar sind.

Vergleichen und anpassen: Nutzen Sie unabhängige Vergleichsportale oder ziehen Sie einen Versicherungsmakler hinzu, um die besten Tarife zu finden. Achten Sie darauf, dass die Versicherungen auf Ihr Geschäftsmodell zugeschnitten sind.

Regelmäßige Prüfung: Passen Sie Ihren Versicherungsschutz regelmäßig an, insbesondere wenn sich Ihr Gewerbe erweitert oder verändert.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die grundlegenden Versicherungsanforderungen für Gewerbetreibende in Deutschland. Die rechtlichen Verpflichtungen können je nach Branche und Bundesland variieren. Da Fehler bei der Absicherung schwerwiegende finanzielle Folgen haben können, ist eine individuelle Beratung durch einen Fachanwalt oder Steuerberater dringend empfohlen. So stellen Sie sicher, dass Sie alle gesetzlichen Vorgaben einhalten und optimal gegen Risiken abgesichert sind.

Wie können wir helfen?

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Foto(s): pixabay


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